Deutschland setzt sich auf EU-Ebene für eine Lockerung des Verbots von Neuwagen mit Verbrennungsmotoren ein. Bundesverkehrsminister Volker Wissing sieht gute Chancen für eine rasche Einigung.
Neuzulassung von Verbrennern mit e-Fuels
Die FDP hat durch Verhandlungen im Koalitionsvertrag mit SPD und Grünen sowie auf EU-Ebene das Verbot von Neuwagen mit Verbrennungsmotor ab 2035 verhindert. Stattdessen sollen Autos mit Verbrennungsmotor auch nach 2034 erstmals zugelassen werden dürfen, sofern sie ausschließlich e-Fuels tanken. Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) erwartet einen Durchbruch in den Verhandlungen zur Fortführung von Neuwagen mit Verbrennungsmotoren noch in diesem Jahr.
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Technologieoffenheit und e-Fuels
Die FDP setzt sich für Technologieoffenheit ein und plant, dass auch nach 2034 Autos mit Verbrennungsmotor in der EU neu zugelassen werden dürfen, wenn sie technisch sicherstellen, dass sie ausschließlich synthetische Kraftstoffe verbrennen. Für diese Fahrzeuge soll es eine eigene Kategorie geben. Die EU-Staaten haben im März 2023 beschlossen, dass ab 2035 keine Neuwagen mehr zugelassen werden dürfen, die Benzin oder Diesel tanken. Das Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) führt derzeit Beratungen mit der EU-Kommission zu diesem Thema durch. „Wir haben eine klare Position und sind zuversichtlich, dass wir zu einer Einigung kommen können“, sagte Wissing.
Pro und Contra e-Fuels
Befürworter argumentieren, dass sich der Fahrzeugbestand mit e-Fuels klimaneutral betreiben ließe, wenn bei der Herstellung ausschließlich erneuerbare Energiequellen genutzt werden. Allerdings ist auch die Herstellung von e-Fuels mit einem CO₂-Ausstoß verbunden, und der Energiebedarf für ihre Produktion ist erheblich. Zwei globale Entwicklungen deuten jedoch nicht darauf hin, dass e-Fuels als Argument für Neuwagen mit Verbrennungsmotor nach 2034 herangezogen werden sollten. Es gibt keine absehbaren Produktionskapazitäten, um einen relevanten Teil des Fahrzeugbestands damit zu betreiben, geschweige denn Neuwagen, die ab 2035 damit hergestellt werden könnten. Zudem haben viele Hersteller bereits angekündigt, die Produktion von Verbrennungsmotorfahrzeugen vor 2035 einzustellen.