Eine kürzlich durchgeführte Studie von AutoScout24 hat das Mobilitätsangebot in 30 deutschen Großstädten unter die Lupe genommen. Dabei wurden verschiedene Kriterien, darunter die Nutzung von Elektromobilität, die Anzahl der Elektro-Ladesäulen, die Fahrradfreundlichkeit, das Nahverkehrsnetz sowie Car- und Bikesharing-Dienste bewertet. Die Ergebnisse sind beeindruckend und zeigen, wie deutsche Städte an nachhaltigen Mobilitätslösungen arbeiten. München, Stuttgart und Freiburg zeichnen sich besonders durch innovative Mobilitätskonzepte aus.
Bewertungskriterien
Die Bewertung basierte auf verschiedenen Faktoren, darunter Unfallstatistiken und die Feinstaubbelastung, um ein umfassendes Ranking der Städte zu ermöglichen. Jedes Kriterium erhielt eine Punktzahl, und das Gesamtranking wurde auf Basis dieser Punktzahlen erstellt. Insgesamt waren 100 Punkte möglich, und die Städte, die in allen Kriterien gut abschnitten, erhielten die höchsten Platzierungen.
München: Exzellentes Car- & Bikesharing
München glänzt im Bereich urbane Mobilität und erzielt eine perfekte Punktzahl von 100. Besonders beeindruckend ist das umfassende Carsharing-Angebot der bayerischen Landeshauptstadt, das mit über 3.000 Fahrzeugen das dichteste Carsharing-Netz unter den untersuchten Städten bietet. München setzt auch auf Bikesharing, mit insgesamt 4.500 Fahrrädern, die eine Alternative zum privaten Auto bieten. Darüber hinaus trägt eine umfangreiche Verteilung von E-Ladesäulen dazu bei, die Nutzung von Elektrofahrzeugen zu fördern.
Wiesbaden: Vorreiter in der Elektromobilität
Wiesbaden zeichnet sich als Elektromobilitäts-Pionier aus, mit 16.705 zugelassenen Elektroautos, was fast acht Prozent aller zugelassenen Pkw entspricht. Die Stadt hat ehrgeizige Ziele und strebt an, bis 2030 35 Prozent aller zugelassenen Fahrzeuge elektrisch zu betreiben.
Stuttgart: Umfangreiches Nahverkehrsnetz und höhere Parkgebühren
Stuttgart verfügt über ein Nahverkehrsnetz von 823 Kilometern innerhalb der Stadtgrenzen, was entscheidend ist, um attraktive Alternativen zum Individualverkehr zu schaffen. Die Stadt hat eines der umfangreichsten Nahverkehrsnetze in Deutschland. Stuttgart erhebt auch die höchsten durchschnittlichen Parkgebühren in Deutschland, mit bis zu 4,60 Euro pro Stunde. Dies mag für Autofahrer ärgerlich sein, jedoch dienen höhere Parkgebühren als Anreiz zur Nutzung des öffentlichen Nahverkehrs und zur Förderung nachhaltiger Mobilität.
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Hervorragende Luftqualität in Wiesbaden & Freiburg
Die Luftqualität ist ein entscheidender Faktor für die Lebensqualität in Städten. Wiesbaden und Freiburg führen das Ranking mit geringer Feinstaubbelastung an, die durch Dieselfahrzeuge, Reifen- und Bremsabrieb sowie Staubpartikel von den Straßen beeinflusst wird. Beide Städte weisen einen Jahresmittelwert von nur 15 µg/m³ auf, was auf eine hohe Luftqualität hinweist und den Richtwert des Umweltbundesamtes von 40 µg/m³ als Jahresmittelgrenzwert deutlich unterschreitet.
Freiburg: Fahrradfreundlichkeit
Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) bewertet die Fahrradfreundlichkeit deutscher Städte jährlich. Dabei werden Noten für verschiedene Kategorien, wie Verkehrssicherheit, Bikesharing-Angebote und die Qualität der Radwege, vergeben. Freiburg erhält in dieser Bewertung die Note 3,1 und übertrifft damit den deutschen Durchschnitt von 3,9.
Jena: Niedrige Unfallrate
Jena verzeichnet die niedrigste Anzahl von Unfällen, bei denen Personen zu Schaden kamen. Im Jahr 2022 wurden in der thüringischen Universitätsstadt weniger als 300 solcher Unfälle registriert. Eine niedrige Unfallrate ist ein bedeutender Indikator für die Sicherheit und Effizienz des lokalen Verkehrssystems.
Die Studie zeigt, dass deutsche Städte intensiv an zukunftsorientierten Mobilitätskonzepten arbeiten, um die Auswirkungen des Verkehrs auf Umwelt und Mensch zu verbessern. Viele Gemeinden setzen bereits auf Elektromobilität, den Ausbau des öffentlichen Verkehrsnetzes und die Verbesserung der Bedingungen für Fahrradfahrer. Dieser Ansatz ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu klimafreundlicher und nachhaltiger Mobilität in Deutschland.