Die Vernetzungsinitiative Mobility inside hat beschlossen, ihre Geschäftstätigkeit einzustellen. Dies beinhaltet auch die Einstellung der Mobility-inside-Apps bis zum 31. März 2024. Mobility inside hatte das Ziel, Fahrplan- und Tarifdaten von Bus- und Bahnunternehmen sowie Buchungsmöglichkeiten für Sharing-Angebote und On-Demand-Verkehre auf einer Plattform zu bündeln und Fahrgästen deutschlandweit zur Verfügung zu stellen.
Verpasste Gelegenheit für Effizienz und Zusammenarbeit
Die Entscheidung zur Einstellung von Mobility inside erfolgte aufgrund der Entscheidung von Bund und Ländern, keine bundesweite Plattform für das Deutschland-Ticket zu unterstützen. Dies trotz der Notwendigkeit eines Hintergrundsystems für die zukünftige Aufteilung der Einnahmen aus dem Deutschland-Ticket. Prof. Knut Ringat, RMV-Geschäftsführer und bisheriger Vorsitzender der Gesellschafterversammlung von Mobility inside Holding, äußerte Bedauern über diese Entscheidung. Er betonte die Notwendigkeit von Zusammenarbeit und Synergien in der Branche angesichts steigender Kosten im öffentlichen Nahverkehr.
Potenziale für einheitliche Mobilitätslösungen
Ringat wies darauf hin, dass die Vielfalt von Mobilitätsangeboten und Tarifen in Deutschland Fahrgäste verunsichert und die Kapazitäten der IT-Systeme überlastet. Eine zentrale Verbund-App, wie sie Mobility inside bot, könnte jährlich Millionen einsparen und die Fahrgasterfahrung verbessern. Er forderte die Branche auf, die Bedürfnisse der Fahrgäste über Einzelinteressen und Egoismen zu stellen.
Neue Wege in Hessen
Der RMV und der NVV werden ihre Zusammenarbeit in Hessen fortsetzen und das Know-how von Mobility inside für die Digitalisierung nutzen. Es besteht die Offenheit für andere Akteure in der ÖPNV-Branche, sich dieser Kooperation anzuschließen.
Hintergrund
Die Mobility-inside-App bot seit April 2022 deutschlandweite Verbindungsauskunft zu Bus und Bahn sowie sechs direkt buchbare ÖPNV-Tarife. Sie wurde von großen Gesellschaftern wie der Deutschen Bahn, Stadtwerken München (SWM) und RMV getragen und hatte 12 weitere Gesellschafter aus ganz Deutschland. Das Projekt sollte schrittweise erweitert werden, um eine umfassende Mobilitätsplattform zu bieten.
Liste der Gesellschafter
- Aktiv Bus Flensburg GmbH
- Albtal-Verkehrs-Gesellschaft mbH (AVG)
- Bentheimer Eisenbahn AG
- Bochum-Gelsenkirchener Straßenbahnen AG (BOGESTRA)
- Deutsche Bahn AG
- Dortmunder Stadtwerke (DSW21)
- Landshuter Verkehrsverbund (LAVV)
- Leipziger Verkehrsversbetriebe GmbH (LVB)
- Mainzer Verkehrsgesellschaft mbH
- Nordhessischer Verkehrsverbund (NVV)
- Rhein-Main-Verkehrsverbund GmbH (RMV)
- Rhein-Neckar-Verkehr GmbH (RNV)
- Stadtwerke München GmbH (SWM)
- VAG Verkehrs-Aktiengesellschaft Nürnberg
- Verkehrsgesellschaft Mecklenburg-Vorpommern (VMV)
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