18 Jahre digitale Führerscheinkontrolle - Interview mit Jörg Schnermann von LapID -

LapID Service gilt als Pionier der digitalen Führerscheinkontrolle. Mit 54 Mitarbeitern an den Standorten Netphen und Köln arbeitet das Team von LapID an der kontinuierlichen Optimierung von Fuhrparkmanagement und Flottenlösungen.

Anlässlich der erreichten Volljährigkeit der digitalen Führerscheinkontrolle haben wir mit Geschäftsführer Jörg Schnermann ein Interview geführt.

Ihr Unternehmen bietet vielfältige Dienstleistungen und Produkte im Bereich der Mobilität an. Können Sie uns einen Überblick über Ihre Angebote geben und wie diese Unternehmen dabei unterstützen, ihre Prozesse und Strategien zu optimieren?

Wir digitalisieren das Fuhrparkmanagement, vereinfachen mit unserem Software-as-a-Service-Ansatz Prozesse und sorgen so dafür, dass Fuhrparkverantwortliche Zeit gewinnen. Hierzu bieten wir Lösungen an, wie die automatisierte Führerscheinkontrolle, ein digitales Termin- und Dokumentenmanagement zur UVV-Fahrzeugprüfung und Unterweisungen im E-Learning-Format für die Bereiche Fuhrparkmanagement, Arbeitsschutz und Compliance.

Ziel unserer Lösungen ist es, Unternehmen bestmöglich bei der Erfüllung ihrer rechtlichen Anforderungen zu unterstützen.

Welche Kunden sprechen Sie konkret an?

Unsere Produkte sind für jedes Unternehmen, egal ob mit 5 Mitarbeitern oder 10.000 Mitarbeitern und unabhängig von der jeweiligen Branche einsetzbar. Unternehmensstrukturen mit mehreren Tochtergesellschaften lassen sich genauso gut abbilden, wie der Handwerksbetrieb um die Ecke. Die LapID Lösungen passen sich dabei an die Anforderungen des Unternehmens an.

Sehen Sie noch weitere Geschäftsfelder, die sich ergeben?

Wir haben mit der Digitalisierung und unseren Unterweisungen zu Fuhrpark-Themen so gute Erfahrungen gemacht, dass wir das Angebot ausgebaut haben. Inzwischen bieten wir Unterweisungen im E-Learning-Format auch in den Bereichen Arbeitsschutz und Compliance an. Die Durchführung von digitalen Unterweisungen, zu denen Unternehmen ja auch oft verpflichtet sind, spart Zeit und Geld – und ermöglicht den Mitarbeitenden, die unterwiesen werden, Flexibilität.

Welche neuartigen Innovationen bieten Sie in Ihrem Branchensegment?

Wir sind Innovationstreiber, das liegt als Erfinder der automatisierten Führerscheinkontrolle in unserer DNA. So hat das Thema KI auch bei LapID Einzug gehalten. Die LapID Driver App ist bereits mit einem KI-Prozess ausgestattet, der einen zusätzlichen Kontroll-Faktor bringt: Die Integration der KI trägt also dazu bei, die Führerscheinkontrolle noch schneller und sicherer zu gestalten.

Die Möglichkeiten für den Einsatz von KI, auch in anderen Bereichen unseres Produktportfolios, haben wir stets im Blick und evaluieren die verschiedenen Potenziale.

Wo sind Sie im Vergleich zum Markt besser aufgestellt? Welches Alleinstellungsmerkmal oder welchen Wettbewerbsvorteil hat Ihre Company?

Unser Anspruch ist, dass unsere Kunden einen Vorteil haben, wenn sie mit uns zusammenarbeiten. Wer mit unserer Technologie arbeitet, gewinnt Zeit, spart Ressourcen, vereinfacht Prozesse und ist noch dazu auf der sicheren Seite.

LapID zeichnet sich dabei insbesondere durch diese drei Aspekte aus:

Rechtliche Absicherung: Wir unterstützen Unternehmen dabei, ihre rechtlichen Anforderungen im Fuhrpark und Unternehmen zu unterstützen. Dabei legen wir Wert auf Komfort und Effizienz.
Gelebter Datenschutz: Datenschutz wird bei LapID großgeschrieben, das spiegelt sich in der Funktionsweise unserer Produkte wider. Für ein höchstmögliches Datenschutz-Niveau unterziehen wir uns jährlich einem Audit einer externen Prüfgesellschaft.
Persönlicher Support: Der Kontakt zu unseren Kunden ist uns besonders wichtig. Vom Erstgespräch bis zur Implementierung und auch darüber hinaus steht unser Team persönlich zur Verfügung.

Die digitale Führerscheinkontrolle wird volljährig. Welcher Impuls war ausschlaggebend den Prozess der Kontrolle digital zu gestalten?

Unser Gründer, Uwe Latsch, hatte bereits vor über 30 Jahren die Vision, die Mobilität zu verändern und hat vorangebracht, was heute für viele selbstverständlich ist, aber damals noch eine kühne Vision war: Carsharing.

Auch Firmenfuhrparks entdeckten Carsharing und die damit einhergehenden Benefits für sich. Dadurch rückte das Thema Führerscheinkontrolle in den Fokus und die Unternehmen äußerten den Bedarf für eine automatisierte Führerscheinkontrolle.

So ist dann das LapID Siegel, als erste Möglichkeit zur automatisierten Führerscheinkontrolle, entstanden und bildete den Grundstein der LapID Erfolgsgeschichte.

Wie wurde die Kontrolle vor 10 oder gar 20 Jahren durchgeführt?

Führerscheinkontrollen wurden vor LapID überwiegend manuell durchgeführt – und leider begegnet uns das immer noch. Das heißt: Um der Pflicht zur Führerscheinkontrolle nachzukommen, werden unter anderem Fahrerakten angelegt, Führerscheinkopien angefertigt und regelmäßig nachgehalten. Kontrolltermine werden durch Excel-Listen oder Wiedervorlage-Termine in Outlook organisiert. Natürlich alles in Präsenz, denn schließlich müssen Fahrer im Süden wie im Norden der Republik kontrolliert werden. Mit anderen Worten, ein administrativer Graus.

Genau hier setzen wir an: Wir digitalisieren den gesamten Prozess, Termin-Erinnerungen erfolgen automatisiert, Führerscheinkontrollen sind auch remote möglich, alles ist digital organisiert und abgelegt. Unser Angebot macht das Fuhrparkmanagement einfacher.

Welche rechtlichen Vorgaben gibt es generell für die digitale Kontrolle?

Das Allerwichtigste ist: Digitale Kontrollen von Führerscheinen müssen dem Vergleich einer physischen Sichtprüfung standhalten. Wer sich also mit dem Thema beschäftigt und nach Lösungen sucht, sollte sich genau hier gut informieren: Auch extern eingekaufte Lösungen sollten mindestens so gut und zuverlässig sein, wie eine Kontrolle vor Ort, bei dem ein Original-Führerschein durch einen Fuhrparkmanager kontrolliert wird.

Was waren wichtige Meilensteine?

Wir können heute Führerscheine auf drei verschiedene Arten digital kontrollieren. Das LapID Siegel wird auf dem Führerschein angebracht. Mit dieser Innovation ist LapID vor 18 Jahren gestartet. Mit der zunehmenden Digitalisierung haben natürlich längst auch Kontrollen via App einen festen Platz im Fuhrparkmanagement erhalten.

Den Anfang der App-Entwicklung machte unsere LapID Manager App, mit der wir die Kontrolle vor Ort automatisiert haben. Die Kontrolle wird dabei durch eine autorisierte Person vor Ort durchgeführt, erfolgt aber automatisiert inkl. anschließender Dokumentation und Vergabe eines neuen Termins.

Auch für die Fahrer sollte die Führerscheinkontrolle möglichst komfortabel erfolgen, deshalb entwickelten wir im Anschluss die LapID Driver App, die eine siegellose, orts- und zeitunabhängige Kontrolle für den Fahrer ermöglicht.

Und dann ist natürlich ein wichtiger Meilenstein, dass wir den Erfolg der digitalen Fahrerunterweisung auf andere Unterweisungen ausweiten konnten. Heute können wir mit Stolz sagen, dass wir bei vielen Compliance-Aufgaben unterstützen. Wir bieten E-Learning-Formate für Themen wie Erste Hilfe, Brandschutz oder Datenschutz an. Für uns ist das ein wichtiger Schritt, weil wir auch hier unserem Anspruch gerecht werden, dass unsere Kunden Zeit und Ressourcen sparen, wir ihnen das Leben vereinfachen – und gleichzeitig können wir so auch einen Beitrag zu mehr Sicherheit im Fuhrpark und Berufsleben leisten.

Wie steht es dabei um den Datenschutz?

Wir verarbeiten bei der Führerscheinkontrolle personenbezogene Daten, das muss datenschutzkonform sein. Darum begleitet uns das Thema nicht erst seit der DSGVO. Wir unterziehen uns beispielsweise jedes Jahr einem Audit durch eine externe Prüfgesellschaft, dem TÜV Süd. Diese prüft unsere Verarbeitungsprozesse kritisch und die Ergebnisse lassen wir in die Weiterentwicklung unserer Produkte einfließen.

Worauf kommt es bei der technischen Umsetzung an?

Technische Möglichkeiten entwickeln sich stetig weiter. Unser Entwicklungsteam hat daher die neuesten Trends und Entwicklungen stets im Blick, prüft bestehende Prozesse und führt diese sukzessive auf das nächste Level. Immer unter der Berücksichtigung für unsere Kunden zuverlässige, einfache und sichere Lösungen zu entwickeln.

Gibt es auch Ablehnung auf Anwender-Seite und wie entgegnen Sie dieser?

Wir begleiten die Implementierung unserer Lösungen vollumfänglich. Denn natürlich muss alles, was neu ist, gut erklärt werden. Wir unterstützen unsere Kunden dabei, sehr früh alle Stakeholder abzuholen, vom Betriebsrat, über die Datenschützer bis hin zum Fahrer selbst. Am Ende überzeugt alle Beteiligten, dass unser Digitalisierungsansatz entlastet und dazu beiträgt, dass man sich auf andere wesentliche Dinge konzentrieren kann.

Die digitale Führerscheinkontrolle hat einen komplexen Vorgang effizient und rechtssicher revolutioniert. Kann dies ein Vorbild für weitere noch analoge Prozesse im Fuhrparkmanagement sein und wo wird die Digitalisierung weiter voranschreiten?

Natürlich wird die Digitalisierung weiter voranschreiten – und ich bin überzeugt, dass dies eine Riesen-Chance für Unternehmen ist. Vieles wird heute noch zu analog gemacht, dabei könnten wir mit digitalen Prozessen Zeit und Geld gewinnen. Wir entwickeln unser Angebot stetig weiter, täglich arbeiten wir an neuen Ideen und Impulsen. Fuhrparkmanagement muss digitaler werden. Hier gibt es riesiges Potenzial.