Erfolgreich im Mittelstand – und das schon seit über 110 Jahren! Am Hauptsitz in Nürnberg und an acht weiteren Standorten ist die Fürst Gruppe Profi in den Bereichen Sauberkeit, Sicherheit, Personal und Outsourcing. Dafür geben die über 4.000 Mitarbeitenden aus über 75 Nationen jeden Tag ihr Bestes!
Eine Mitarbeiterin der Fürst Gruppe ist Andrea Wagner: Seit 2014 ist sie Fuhrparkleiterin und kümmert sich um die 220 Fahrzeuge und 30 Anhänger und Sonderfahrzeuge.
Im Interview spricht Frau Wagner über die Veränderungen in der Vergangenheit und die Neuerungen für die Zukunft, was das für den Fuhrpark und das Flottenmanagement bedeutet.
Seit wann sind Sie bei Ihrem jetzigen Unternehmen und was war gegebenenfalls Ihre vorige Station?
Seit Juli 2014 bin ich Fuhrparkleiterin bei der Fürst Gruppe. Zuvor war ich seit 2001 bei einem anderen Gebäudedienstleister ebenfalls für die Firmenwagen-Flotte verantwortlich.
Sie sind ein richtiger Flottenprofi, Betriebswirtin und zertifizierte Fuhrparkmanagerin. Wie sind Sie aber damals zum Job „Fuhrparkleiterin“ gekommen?
Eindeutig durch viel Glück. Nach sechs Monaten bei meinem ehemaligen Arbeitgeber kam das Angebot, die Fuhrparkverantwortung einer schwangeren Kollegin zu übernehmen und damit von der Assistentin der kaufmännischen Leitung in das Sekretariat der Geschäftsführung zu wechseln. Dann stand ich da, mit einer Flotte von 400 Fahrzeugen, keinerlei Erfahrung und sprang ins kalte Wasser. Für mich persönlich war diese Chance der beste Weg, mich durch Learning by Doing sowie durch die Weiterbildungen nach und nach von der anfangs reinen Fuhrparkverwalterin zum Flottenprofi zu entwickeln. 2008 wurde ich Fuhrparkleiterin, verantwortete ausschließlich die auf 480 Einheiten gewachsene Flotte, und gab die Sekretariatsaufgaben ab.
Ein toller Werdegang und jahrelange Erfahrung! Was gefällt Ihnen am besten am Job als Fuhrparkmanagerin?
Seit mittlerweile 20 Jahren ist Fuhrpark mein persönliches Steckenpferd, weil es überaus spannend und stetig im Wandel ist. Jeder Tag ist anders, es gibt wenig Routine und ich weiß morgens oft nicht, was für eine Überraschung am Tag auf mich wartet. Langeweile gibt es nicht, aber stets neue Herausforderungen. Ich darf innovativ sein und Veränderungen umsetzen. Wird ein neues Projekt erfolgreich abgeschlossen, ist das die beste Motivation für einen selbst.
Und was würden Sie sich in der Fuhrparkbranche noch wünschen?
Zum einen eine saubere, umsetzbare und bezahlbare Lösung in der Mobilitätswende für den gewerblichen Fuhrpark ohne Verzicht auf gewohnte Flexibilität. Zum anderen Fahrzeuge, die miteinander so vernetzt sind, dass Kollision, Unfälle und demzufolge Personenschäden ausgeschlossen sind.
Das sind tolle Wünsche, die ja zum Teil schon in der Entwicklung sind. Gerade beim autonomen Fahren werden ständig Fortschritte gemacht. Wie haben sich die Anforderungen auch durch die Digitalisierung in den letzten Jahren an den Fuhrpark verändert?
Die Digitalisierung hat uns im Tagesgeschäft vieles erleichtert. Fahrzeugübergaben werden per App dokumentiert und in der Cloud gespeichert. Fahrzeugakten in Hängeregistern und Rechnungen in Papier gehören der Vergangenheit an. Unabhängig von meinem Standort habe ich meinen Fuhrpark, alle Daten und Kosten jederzeit im Blick.
Das sind definitiv die positiven Wendungen der letzten Jahre. Gibt es auch Negatives, was sich entwickelt hat?
Aktuell muss man deutlich flexibler und innovativer sein. Gerade bei den aktuellen Lieferzeiten wird man zum Jongleur des eigenen Fuhrparkbestands und ist erfinderisch, um die Mobilität der Kollegen sicherzustellen. Insgesamt hat sich die Taktung erhöht. Es gibt deutlich mehr Dienstleister, die einem versprechen, das Flottenleben zu erleichtern. Daher ist es wichtig, sich am Markt zu informieren und zu sondieren, was tatsächlich zu einem passt.
Nun wurde für das Jahr 2035 ein Verbrennerverbot ausgesprochen. Durch die Umstellung von Verbrenner auf Elektro entstehen viele organisatorische Herausforderungen, aber natürlich auch Kostenpunkte für den Fuhrpark. Wie sehen Sie diesen Vorsatz für Ihren Fuhrpark? Welche Bedenken haben Sie?
Das Verbrennerverbot ab 2035 wird uns weiterhin intensiv beschäftigen. Die Neuausrichtung der Car Policy mit Festlegung verfügbarer, adäquater Modelle, welches Fahrzeug für welches Fahrprofil in Frage kommt und die Nutzer auf die Technologiereise mitzunehmen. Wann lade ich wo wie viel und wie funktioniert effizientes Fahren? Wird die Ladeinfrastruktur deutlich wachsen oder investieren wir auf den Firmengeländen in eigene Ladeparks? Dazu müssen wir den Fuhrpark nachhaltiger gestalten, CO² reduzieren und individuelle Lösungen schaffen mit z.B. neuen Ansätzen, wie dem Einsatz eines verbrauchsarmen, kleineren „Unter der-Woche-Fahrzeug“ mit möglichem flexiblem Wechsel auf ein geräumigeres Familienfahrzeug für die Urlaubszeit.
Da stehen viele Aufgaben aktuell und für die Zukunft an! Kümmern Sie sich vollzeit um alle Anliegen oder haben Sie noch weitere Aufgabenbereiche, die Sie verwalten?
Neben dem Fuhrpark kümmere ich mich um das komplette Versicherungswesen. Von der Maschinen- und Transportversicherung bis hin zu Gebäude-, Cyber-, Drohnen- und Betriebshaftpflichtversicherung. Dazu gehört neben dem KFZ-Schadenmanagement auch die Abwicklung aller Betriebshaftpflichtschäden, die wir beim Kunden im Rahmen unserer Dienstleistung verursachen. Für eine gute Kundenbeziehung ist es uns enorm wichtig, dass im Schadenfall eine zuverlässige Abwicklung erfolgt. Das im KFZ-Bereich implementierte RiskManagement führen wir nun auch im Bereich der Betriebshaftpflichtschäden ein mit dem Ziel, durch Prävention, spezielle Schulungsmaßnahmen und Optimierung der eingesetzten Technik, Schäden nachhaltig zu vermeiden.
Gibt es ein besonderes Erlebnis oder ein Highlight aus Ihrer Tätigkeit im Fuhrpark?
Ein Highlight ist für mich die Neufahrzeugübergabe an Kollegen, die sich monatelang im Voraus auf diesen Tag freuen, inklusive der ersten Fahrt im neuen Firmenwagen. Strahlende Augen kombiniert mit purer Motivation. Das macht mich glücklich und entschädigt auch für die eher unangenehmen Themen.
Sie waren das letzte Jahr erstmalig beim Flottentag. Wie würden Sie den Flottentag einem Fuhrparkleiter beschreiben, der bislang noch nicht dabei war?
Die familiäre Atmosphäre, der kompakte Netzwerkaustausch, ein paar knackige Vorträge, verschiedenste Aussteller, komprimiert auf einen Tag haben mir so gut gefallen, dass die zukünftigen Flottentage fest in meinen Kalender aufgenommen wurden.
Über die Fürst-Gruppe:
Erfolgreich im Mittelstand und das bereits seit über 115 Jahren. Wir stehen für Top-Leistung in den Bereichen Sauberkeit, Sicherheit, Personal und Outsourcing. Deutschlandweit findet man uns an neun Standorten.
An der Spitze unseres werteorientierten Familienunternehmens steht seit 2005 unsere CEO Christine Bruchmann. Die Basis unseres Erfolgs sind unsere knapp 4.000 Mitarbeitenden aus über 75 Nationen, die jeden Tag mit uns zusammen ihr Bestes geben.