Die Umstellung auf elektrische Mobilität ist ein wesentlicher Baustein auf dem Weg zu einer klimaneutralen Zukunft. In diesem Kontext kommt der intelligenten Steuerung des wachsenden Stromverbrauchs durch Elektrofahrzeuge eine entscheidende Rolle zu. Vor diesem Hintergrund gewinnen dynamische Preismodelle an öffentlichen Ladestationen an Bedeutung. Sie bieten die Möglichkeit, die Balance zwischen Stromangebot und -nachfrage effizient zu regulieren. Eine kürzlich durchgeführte Studie von Deloitte unter mehr als 600 Personen, die bereits Elektrofahrzeuge nutzen oder dies in Erwägung ziehen, offenbart eine grundsätzliche Offenheit gegenüber variablen Tarifen beim Laden von Elektroautos. 65 Prozent der Befragten zeigten sich aufgeschlossen gegenüber dynamischen Preismodellen, wobei 11 Prozent diese sogar ausdrücklich befürworten.
Wichtige Kriterien bei der Ladestationswahl
Für Elektroautofahrer sind bei der Auswahl einer Ladestation sowohl die Kosten als auch diverse Komfortaspekte entscheidend. Neben dem Preis sind Faktoren wie Ladegeschwindigkeit, Erreichbarkeit und die Möglichkeit, die Verfügbarkeit der Ladepunkte online zu überprüfen, ausschlaggebend.
Akzeptanz dynamischer Preise
Verbraucher zeigen sich eher bereit, schwankende Preise zu akzeptieren, wenn sie einen direkten Mehrwert erkennen oder die Möglichkeit haben, diese selbst zu beeinflussen. Beispielsweise würden 23 Prozent der Befragten eine Anpassung der Preise an die Ladegeschwindigkeit oder die Tageszeit akzeptieren. Die Auslastung der Ladestation sowie die Anzahl der verfügbaren Stationen in der Nähe sind hingegen weniger populäre Preisfaktoren.
Transparenz und Verständlichkeit als Schlüssel
Für 41 Prozent der Befragten werden dynamische Preise erst durch transparente und verständliche Kommunikation der Preisfaktoren attraktiv. Dies umfasst die Anzeige der Preise nicht nur direkt an der Ladestation, sondern auch über mobile Apps. Zudem ist eine klare Definition von Preisober- und -untergrenzen für ein Drittel der Nutzer von großer Bedeutung.
Zukunftsperspektiven und Verbraucherreaktionen
Flexible Tarife bieten nicht nur den Ladestationsbetreibern ein lukratives Geschäftsmodell, sondern ermöglichen auch den Nutzern, Kosten zu optimieren. Darüber hinaus könnte das bidirektionale Laden eine Rolle spielen, bei dem Elektroautobesitzer Strom zurück ins Netz einspeisen und dafür vergütet werden. Obwohl Verbraucher preissensitiv sind, würden 44 Prozent Preisvariationen von bis zu +/- 10 Prozent akzeptieren.
Fazit
Anbieter öffentlicher Ladestationen müssen die Präferenzen und Bedürfnisse der Elektroautofahrer bei der Gestaltung ihrer Preismodelle berücksichtigen. Dabei geht es nicht nur um die Ladegeschwindigkeit, sondern auch um den Zugang zu Ladepunkten und die Überbrückung von Wartezeiten.