Neuer Report enthüllt Verschiebungen im Dienstreisemarkt von KMUs in Deutschland
Der kürzlich veröffentlichte KMU-Reisereport beleuchtet eindrucksvoll, wie kleine und mittlere Unternehmen (KMU) in Deutschland auf die Herausforderungen der letzten Jahre reagiert haben, darunter die globale Pandemie, geopolitische Spannungen und steigende Anforderungen im Klimaschutz. Die Auswertung von über 3,9 Millionen Dienstreisen zeigt signifikante Trends und Entwicklungen im Dienstreiseverhalten von 2019 bis 2023.
Dienstreisen innerhalb Europas dominieren weiterhin
Die Analyse verdeutlicht, dass die überwiegende Mehrheit der Geschäftsreisen deutscher KMUs innerhalb Europas stattfindet. Im Jahr 2023 wurden 98,8% aller Dienstreisen innerhalb Europas und Deutschlands unternommen, wobei Deutschland allein 88,7% der Ziele ausmachte. Diese Zahlen sind seit fünf Jahren relativ konstant, was die Bedeutung des europäischen und deutschen Binnenmarktes für den deutschen Mittelstand unterstreicht.
Geänderte Präferenzen bei Übersee-Destinationen
Während Asien und Nordamerika als außereuropäische Reiseziele weiterhin eine wichtige Rolle spielen, zeigt der Bericht eine Verschiebung der Präferenzen. Asien bleibt mit 45,3% aller außereuropäischen Dienstreisen im Jahr 2023 führend, gefolgt von Nordamerika mit 32,8%. Bemerkenswert ist jedoch, dass Nordamerika im Vergleich zu früheren Jahren an Beliebtheit gewonnen hat. Der Anteil der Reisen nach Südamerika bleibt mit 3,2% relativ gering, obwohl die wirtschaftliche Leistung der Region die vieler afrikanischer Staaten übertrifft.
Verkehrsmittel: Auto überholt den Zug
Eine signifikante Veränderung zeigt sich in der Wahl der Verkehrsmittel. Während vor der Pandemie der Zug das bevorzugte Transportmittel für Geschäftsreisen innerhalb Deutschlands war, hat das Auto diesen Platz nun eingenommen. 2023 reisten 54,2% der Geschäftsreisenden mit dem Auto, verglichen mit 42,1% im Jahr 2019. Der Anteil der Zugreisen sank von 48,9% auf 39,4%. Diese Verschiebung wurde maßgeblich durch die Einschränkungen während der Corona-Pandemie beeinflusst, als Reisen mit dem Auto einfacher umzusetzen waren.
Nachhaltigkeit und Mobilitätsentscheidungen
Der Bericht beleuchtet auch den Einfluss von Nachhaltigkeitsbestrebungen auf die Wahl der Verkehrsmittel. Trotz der Dominanz des Autos bei Inlandsreisen ist ein wachsendes Bewusstsein für umweltfreundlichere Reisealternativen festzustellen, besonders bei längeren Strecken innerhalb Europas.
Ausblick: Die Zukunft der Dienstreisen bei KMUs
Der Bericht legt nahe, dass sich KMUs zunehmend anpassen und flexibel auf Veränderungen reagieren. Dies könnte mittelfristig zu effizienteren und umweltfreundlicheren Reisestrategien führen, insbesondere wenn die Anforderungen an den Klimaschutz strenger werden. Der Trend zu mehr virtuellen Treffen könnte ebenfalls eine Rolle spielen, auch wenn physische Treffen aufgrund ihres unbestreitbaren Wertes für den Aufbau und die Pflege von Geschäftsbeziehungen weiterhin bevorzugt werden.