Sprit Preise steigen 2024 im Schnitt um 4 Cent pro Liter
Seit dem Jahr 2021 hat der Ausstoß von Kohlendioxid im Verkehrssektor einen Preis in Form der CO2 Steuer. Ab dem kommenden Jahr wird diese Steuer stärker ansteigen als ursprünglich erwartet, und dies wird voraussichtlich zu steigenden Spritkosten führen. In diesem Artikel erfahren Sie, was die CO2 Steuer für Autofahrer bedeutet und wie sie sich in den kommenden Jahren entwickeln wird.
Der Bundestag beschließt eine stärkere Anhebung ab 2024
Zum 1. Januar 2024 wird der CO2 Preis für Sprit, Heizöl und Gas nicht wie ursprünglich geplant von 30 auf 40 Euro pro ausgestoßener Tonne Kohlendioxid erhöht, sondern auf 45 Euro. Dies führt dazu, dass der Preis für einen Liter Benzin im Vergleich zu 2023 um etwa 4,3 Cent steigt, und der Liter Diesel um etwa 4,7 Cent. Autofahrer müssen also zusätzlich 1,4 Cent bzw. 1,6 Cent pro Liter bezahlen.
Die Gründe für die Erhöhung
Die Erhöhung der CO2 Steuer ist auf die jüngste Haushaltskrise in der Bundesregierung zurückzuführen. Nach einem Urteil des Bundesverfassungsgerichts haben die Ampel-Spitzen vier Wochen lang beraten, wie ein 17 Milliarden Euro großes Loch im Etat für 2024 schnell gestopft werden kann. Die Erhöhung des CO2 Preises – umgangssprachlich auch CO2 Steuer genannt – ist eine Möglichkeit, staatliche Mehreinnahmen zu generieren. Die Einnahmen aus der CO2 Bepreisung fließen in den Klima- und Transformationsfonds, aus dem Projekte für Klimaschutz finanziert werden.
Der CO2 Preis für das Tanken steigt 2024 deutlich
Die Erhöhung des CO2 Preises führt dazu, dass das Tanken ab 2024 spürbar teurer wird. Im Vergleich zu 2023 bedeutet dies, dass der CO2 Preis für den Liter Benzin um rund 4,3 Cent und der Liter Diesel um rund 4,7 Cent steigt. Dies wird Autofahrer zusätzlich belasten.
Die Auswirkungen auf die Spritkosten
Die Einführung der nationalen CO2 Steuer mit 25 Euro je Tonne Kohlendioxid im Januar 2021 hat zu einer Preiserhöhung bei Super E10 im Schnitt um 7 Cent und bei Diesel um 8 Cent je Liter geführt. Im Jahr darauf ist die CO2 Bepreisung auf 30 Euro pro Tonne angehoben worden. Die Folge: Eine erneute Verteuerung um 1,4 Cent bei Benzin und 1,5 Cent bei Diesel. Weil die Regierung die für 2023 vorgesehene Erhöhung wegen der Energiekrise um ein Jahr verschoben hat, blieb der CO2 Preis unverändert und hatte keinen weiteren Einfluss auf die Spritkosten.
Zukünftige Erhöhungen der CO2 Steuer
Nach der zwischenzeitlichen Energiekostenentlastung plant die Regierung, die CO2 Steuer wie zu Beginn beschrieben wieder jährlich anzuheben. Sie strebt an, den Preis bis 2025 auf 55 Euro je Tonne zu erhöhen. Ein Jahr später soll sich der Preis durch die Versteigerung von begrenzt verfügbaren CO2 Zertifikaten bilden – in einem Korridor zwischen 55 und 65 Euro je Tonne. Dies würde bedeuten, dass Benzin im Jahr 2026 etwa 17 Cent und Diesel rund 19 Cent mehr pro Liter kosten würden, als es ohne die Abgabe der Fall wäre. Die zukünftige Entwicklung des CO2 Preises wird von Angebot und Nachfrage abhängen.
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Die Entlastung durch die Pendlerpauschale
Als Ausgleich für die steigenden Kosten durch die CO2 Steuer hat die Bundesregierung die Entfernungspauschale, auch als Pendlerpauschale bekannt, erhöht. Seit dem 1. Januar 2022 beträgt sie 38 Cent pro Kilometer ab dem 21. Entfernungskilometer. Die Pendlerpauschale kann jährlich in der Steuererklärung geltend gemacht werden. Für die ersten 20 Kilometer können Autofahrer jedoch weiterhin nur 30 Cent absetzen. Es zählen die Zahl der Arbeitstage und die einfache Wegstrecke. Die Regelung gilt bis 2026 und ist unabhängig vom benutzten Verkehrsmittel. Sie soll diejenigen finanziell entlasten, die für ihren Arbeitsweg auf ein Auto angewiesen sind, da nicht alle die Möglichkeit haben, mit dem Fahrrad oder dem öffentlichen Nahverkehr zu fahren.
Auch die Kfz-Steuer ist an den CO2 Ausstoß geknüpft
Die steigende CO2 Bepreisung hat zwar keinen Einfluss auf die Kfz-Steuer, aber seit 2021 ist die Kfz-Steuer für neu zugelassene Autos stärker an deren CO2 Ausstoß gebunden. Dies soll Anreize schaffen, umweltfreundlichere Autos zu kaufen. Je höher der CO2 Ausstoß ist, desto höher fällt die Steuer aus. Der Steuersatz reicht von 2 Euro pro Gramm CO2/km (bei einem Ausstoß von über 95 g/km bis zu 115 g/km) bis 4 Euro pro Gramm CO2/km (bei einem Ausstoß von über 195 g/km). Insbesondere SUVs und Sportwagen mit hohem Spritverbrauch sind von einer höheren Kfz-Steuer betroffen. Für emissionsarme Fahrzeuge bis zum Schwellenwert von 95 Gramm CO2 pro Kilometer gibt es bis zum 31. Dezember 2025 einen Steuerfreibetrag von 30 Euro pro Jahr. Für Autos, die vor 2021 zugelassen wurden, ändert sich nichts. Weitere Informationen zu den Änderungen bei der Kfz-Steuer finden Sie hier, und die genaue Steuerlast für Ihr Fahrzeug kann leicht mit dem Kfz-Steuer-Rechner ermittelt werden.
Auswirkungen des Treibhausgases CO2
Bei der Verbrennung von Benzin und Diesel entsteht klimaschädliches Kohlendioxid. Der Anstieg dieses Treibhausgases verstärkt die globale Erwärmung und den Klimawandel, der sich immer mehr durch extreme Wetterereignisse bemerkbar macht. In Deutschland werden pro Jahr etwa 666 Millionen Tonnen CO2 durch menschliche Aktivitäten freigesetzt. Nach der Energiewirtschaft und der Industrie ist der Verkehrssektor der drittgrößte Verursacher, wobei knapp 60 Prozent dieser Emissionen von Pkw stammen.
Klimaschutzziele erfordern Maßnahmen
Die Europäische Union hat sich verpflichtet, den Ausstoß klimaschädlicher Treibhausgase bis 2030 um mindestens 55 Prozent im Vergleich zu 1990 zu senken. Bis 2050 soll Europa der erste klimaneutrale Kontinent sein. Deutschland plant, diese Ziele mit dem Klimaschutzgesetz zu erreichen. Das Zwischenziel für 2030 ist eine Reduzierung der Treibhausgase um 65 Prozent gegenüber 1990. Bis 2045 soll Deutschland klimaneutral sein. Dies bedeutet, dass der Straßenverkehr in den kommenden Jahrzehnten weitgehend auf fossile Kraftstoffe wie Benzin und Diesel verzichten muss. Das weitgehende Verbot von Verbrennungsmotoren ab 2035 ist ein Schritt in diese Richtung.