Alternativ angetriebene Lkw: Marktanteil und Ziele der Bundesregierung
Die Rolle von alternativen Antrieben im deutschen Lkw-Markt und die Ambitionen der Bundesregierung zur Elektrifizierung von Nutzfahrzeugen.
Marktanteil und Entwicklungen
Von den 3,94 Millionen in Deutschland zugelassenen Lkw und Sattelzugmaschinen sind 68.921 alternativ angetrieben, was einem Marktanteil von 1,75 Prozent entspricht (Stand: 1. Juli 2023). Diese Zahlen wurden in einer Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der CDU/CSU-Fraktion veröffentlicht. Die überwiegende Mehrheit dieser alternativ angetriebenen Fahrzeuge, nämlich 68.312, verfügt über batterieelektrische Antriebe, während 92 Fahrzeuge Wasserstoff-Brennstoffzellen nutzen. Zusätzlich sind 517 Plug-In-Hybride auf deutschen Straßen unterwegs.
Die Bundesregierung hat ehrgeizige Ziele gesetzt, um die Elektrifizierung von Nutzfahrzeugen voranzutreiben. Bis 2030 soll ein Drittel der Nutzfahrzeuge ihre Fahrleistung elektrisch oder mithilfe von strombasierten Kraftstoffen erbringen. Dieses Ziel soll durch die Förderung von Nutzfahrzeugen mit alternativen und umweltfreundlichen Antrieben, den Ausbau der Tank- und Ladeinfrastruktur sowie die Schaffung eines geeigneten regulatorischen Umfelds erreicht werden.
Elektrifizierung von Stadtbussen
Ein weiteres ehrgeiziges Ziel der Bundesregierung ist die Elektrifizierung von Stadtbussen. Bis 2030 soll die Hälfte aller Stadtbusse in Deutschland elektrisch betrieben werden. Gegenwärtig gibt es im öffentlichen Nahverkehr (ÖPNV) rund 55.000 Busse, von denen 8839 alternative Antriebe verwenden. Diese setzen sich hauptsächlich aus 2357 Batteriebussen (BEV), 99 Wasserstoff- oder Brennstoffzellenbussen (FCEV) und 34 Plug-In-Hybriden (PHEV) zusammen. Darüber hinaus sind 5597 Busse Hybridfahrzeuge, während 752 mit Gas betrieben werden.
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COâ‚‚-Differenzierung bei der Lkw-Maut
Die seit dem 1. Dezember 2023 geltende CO₂-Differenzierung bei der Lkw-Maut wird von der Bundesregierung als wichtige Maßnahme zur Reduzierung der Treibhausgasemissionen im Verkehr angesehen. Sie soll den Einsatz von Lkw mit alternativen Antrieben attraktiver machen. Die Regierung erwartet auch positive Impulse durch die Umsetzung europäischer Vorgaben, wie etwa die Festlegung von CO₂-Emissionsnormen für schwere Nutzfahrzeuge und den Aufbau von Infrastruktur für alternative Kraftstoffe. Die Treibhausgasminderungs-Quote für Kraftstoffanbieter ist ebenfalls ein wichtiger Faktor.
Förderung von alternativen Nutzfahrzeugen
Die Bundesregierung hat erhebliche Mittel zur Förderung klimafreundlicher Nutzfahrzeuge und der dazugehörigen Infrastruktur bereitgestellt. Die Richtlinie über die Förderung von leichten und schweren Nutzfahrzeugen mit alternativen Antrieben und zugehöriger Tank- und Ladeinfrastruktur (KsNI-Richtlinie) hat bereits rund eine Milliarde Euro für klimafreundliche Nutzfahrzeuge und Infrastruktur bewilligt.
Ausblick
Trotz des derzeit geringen Marktanteils von alternativ angetriebenen Lkw in Deutschland, sind die Bemühungen der Bundesregierung und der Industrie zur Steigerung dieses Anteils in den kommenden Jahren offensichtlich. Die Förderung von Elektrifizierung und alternativen Antrieben wird entscheidend sein, um die langfristigen Umweltauswirkungen des Güterverkehrs zu reduzieren und die Nachhaltigkeitsziele zu erreichen.