Durch seine Philosophie „Bestens Umsorgt“, die einerseits Bewohner:innen und Mitarbeiter:innen in den Mittelpunkt stellt und andererseits Qualität und Innovation fördert, hat sich Korian zum führenden Anbieter von Betreuungs- und Pflegedienstleistungen in Europa entwickelt. In seinem Netzwerk bietet Korian u.a. Langzeitpflegeeinrichtungen, Betreutes Wohnen, alternative Wohnkonzepte, Intensivpflege sowie häusliche Pflege- und Serviceleistungen. Mit Sitz in München betreibt Korian Deutschland rund 230 Einrichtungen und 51 ambulante Dienste.
Seit 2021 ist Lucas Haltern Fuhrparkmanager bei der Korian Deutschland und ist so für die Flotte von 1.100 Fahrzeugen verantwortlich. Im Interview mit dem FLEETMAG 3 sprach Haltern über seine Tätigkeiten als Teamleiter des dezentralen Fuhrpark.
Seit wann sind Sie bei Korian Deutschland angestellt und was war Ihre vorige Station?
Nach meiner Ausbildung zum Kaufmann für Büromanagement (ausschließlich im Fuhrparkmanagement) bei einem führenden Personaldienstleister bin ich im Mai 2018 als Sachbearbeiter bei der Korian Deutschland gestartet. Seit Mai 2021 leite ich den Fuhrpark Korian Deutschland auf fachlicher Ebene in kompetenter Unterstützung von zwei Kolleginnen.
Kümmern Sie sich Vollzeit um den Fuhrpark oder haben Sie noch weitere Aufgabenbereiche? Wenn ja, welche?
Der Fuhrpark wird aktuell von drei Mitarbeiter:innen (inklusive mir selbst) in Vollzeit verwaltet. Die einzige Ausnahme, abweichend meiner Tätigkeit im Fuhrpark, bildete die Unterstützung während der Covid-Pandemie im Sinne von Koordination und logistischer Hilfestellung.
Was gefällt Ihnen an Ihrer Tätigkeit besonders gut?
Die komplexeren Aufgaben, wie z.B. das Ausarbeiten neuer Prozesse, das Auswerten und Zusammenstellen relevanter KPIs oder aber auch meiner Kreativität innerhalb von Präsentationen freien Lauf zu lassen, gefällt mir am besten. Vor allem die Vielfältigkeit, Schnelllebigkeit und not wendige Flexibilität gepaart mit dem Dienstleistungsgedanken, insbesondere für unsere „internen Kunden“ , finde ich äußerst attraktiv. Aber ich freue mich auch immer, wenn ich ein Fahrzeug bestellen darf.
Nun sind Sie ja noch relativ frisch als Fuhrparkleiter tätig. Können Sie trotzdem schon Veränderungen an die Anforderungen im Fuhrpark innerhalb der letzten Jahre feststellen?
Firmenfahrzeuge, unabhängig der Nutzungsart (Personenbezogen oder Poolfahrzeuge), werden für Arbeitnehmer und Arbeitgeber immer relevanter. Insbesondere für unseren Pflegebereich, aber auch für unsere Service Gesellschaft sind Kraftfahrzeuge nicht mehr aus dem täglichen Geschäft wegzudenken. Die Beschaffungssituation hat uns hier stark unter Druck gesetzt, sodass wir mit auslaufenden Leasingfahrzeugen kreativ werden mussten.
Inwiefern betrifft Sie die Antriebswende: von Verbrennern zu Elektromotoren?
Die birgt für uns neue Aufgaben und Anforderungen (z.B. Schaffen von geeigneten Ladeinfrastrukturen im großen Stil unter Berücksichtigung von lokalen Gegebenheiten), insbesondere aber auch eine große Chance, aktiv an der nachhaltigen Entwicklung unserer Umwelt teilzuhaben. Das ist im Übrigen sogar Teil unserer EthikCharta – Verantwortung für die Umwelt.
Was denken Sie, wo sich das in den kommenden Jahren noch mehr verändern wird?
Wir befinden uns in einer Zeit, in welcher Nachhaltigkeit und Umweltschutz heiß diskutiert wird – es war absehbar, dass auch Fortbewegungsmittel irgendwann in den Mittelpunkt rutschen werden und sich neben dem klassischen Privatnutzer auch die Fuhrparkverantwortlichen von Unternehmen mit alternativen Antrieben befassen müssen. Die Infrastrukturen werden immer besser, die Ladezeiten immer kürzer, der Markt immer breiter, sodass in Zukunft sicherlich denkbar wäre, auch einen Vielfahrer mit einem Stromer auszustatten. Zugegebenermaßen kann ich mir derzeit eine 100%ige Elektrifizierung nicht vorstellen, da ich durchaus auch Potential im Antrieb mit Wasserstoff erkenne und wir auch weiterhin z.B. den Betrieb von Lkws sicherstellen müssen. Ich gehe davon aus, dass sich in naher Zukunft strombetriebene Fahrzeuge am Markt durchsetzen werden. Bis dies in allen Bereich möglich ist, werden Fahrzeuge mit klassischen Kraftstoffen zum Einsatz kommen. Ganz klar darf man aber eine Sache auch nicht außer Acht lassen: Home-Office und digitales Arbeiten wird zunehmen. Auch Bus, Bahn und Car-sharing erfreut sich zunehmender Beliebtheit. Dadurch wird es zu weniger Fahrzeugen auf den Straßen kommen.
Sie betreiben auch ambulante Pflege und Betreuungsdienstleistungen. Fuhrparks mit einem wechselnden Fahrerkreis und Zeitdruck beim Fahrer sagt man ein erhöhtes Schadenaufkommen nach. Können Sie das bestätigen und wie sind Sie im Schadenmanagement aufgestellt?
Ein bisschen schmunzeln muss ich schon, denn die meisten Schäden verzeichnen wir bei der Nutzung von personenbezogenen Fahrzeugen und Einrichtungsfahrzeugen auf. Die Schäden im ambulanten Pflegebereich halten sich daher tatsächlich sehr in Grenzen, wofür wir nicht zuletzt unseren Kolleg:innen danken müssen, die trotz verschiedener Fahr zeuge, teilweise engen Innenstädten und Zeitdruc sehr gut im Handling unserer Fahr zeuge sind. Das Schadenmanagement unterteilt sich bei uns tatsächlich in eigener Verwaltung und „Outsourcing“ an unseren Leasinggeber – bei Leasingfahrzeugen übernimmt der Leasinggeber, bei den im Eigentum befindlichen Fahrzeugen übernehmen wir die Schadensaufnahme und Regulierung selbst, um im Zweifelsfall noch mal agieren zu können, oder eben zumindest eine Information zum vorliegenden Schaden zu haben. Im Großen und Ganzen bin ich aber mehr als zufrieden mit unserer Schadenquote.
Gibt es ein besonderes Erlebnis oder ein Highlight aus Ihrer Tätigkeit im Fuhrpark?
Was für mich immer wieder ein wirkliches Highlight ist: Die Dankbarkeit und Freundlichkeit meiner Kolleg:innen, denen wir etwas Gutes tun können, indem wir im stressigen Pflegealltag mal ein offenes Ohr haben, oder bei Schwierigkeiten rund um das Fahrzeug helfen können.
1.100 Fahrzeuge haben Sie im Bestand. Haben Sie dabei bestimmte Marken und Modelle bevorzugt im Einsatz?
Wir haben, u.a. bedingt durch Expansionen tatsächlich eine „bunte Vielfalt“ an Marken und Modelle, worunter nicht nur z.B. Skoda oder Audi fallen, sondern auch der ein oder andere Suzuki oder Mercedes. Aber, der Skoda Octavia, insbesondere als Hybrid, ist definitiv unser „Verkaufsschlager“. „Die Ladeinfrastrukturen werden immer besser, die Ladezeiten immer kürzer, der Markt immer breiter, sodass bald auch Vielfahrer mit einem Stromer ausgestattet werden können.“ „Zugegeben, ich kann mir eine 100%ige Elektrifizierung nicht vor stellen, da ich auch Potenzial im Antrieb mit Wasserstoff erkenne.“