Revolution auf zwei Rädern: Der Boom der Elektrofahrräder überholt traditionellen Fahrradabsatz
In einer bemerkenswerten Trendwende hat Deutschland 2023 einen historischen Meilenstein in der Mobilitätsbranche erreicht. Erstmals wurden mehr Elektrofahrräder als klassische Fahrräder verkauft, ein Phänomen, das die zunehmende Beliebtheit und Akzeptanz von E-Bikes unterstreicht. Mit einem gestiegenen Fahrrad- und Elektroradbestand auf insgesamt 84 Millionen Einheiten, verzeichnet die Branche eine Fortsetzung des Wachstums, das bereits im Zuge des coronabedingten Fahrrad-Booms im Jahr 2020 begonnen hatte.
Der unaufhaltsame Aufstieg der Elektrofahrräder
Elektrofahrräder haben sich als treibende Kraft im Fahrradmarkt etabliert, mit einem Marktanteil von 53% im Jahr 2023, gegenüber 48% im Vorjahr. Dies markiert einen Wendepunkt, da nun 2,1 Millionen E-Bikes im Vergleich zu 1,9 Millionen herkömmlichen Fahrrädern verkauft wurden. Der Fahrradindustrieverband (ZIV) hebt hervor, dass ein Großteil dieser Verkäufe (77%) über den Fachhandel erfolgte, was die Bedeutung einer qualifizierten Beratung und des Services unterstreicht.
Wirtschaftliche Bedeutung
Trotz eines leichten Rückgangs im Gesamtumsatz der Branche auf 7,06 Milliarden Euro in 2023, bleibt der Fahrradmarkt stabil und zeigt eine Verschiebung hin zu hochwertigeren Elektrofahrrädern. Der Durchschnittspreis für ein Elektrofahrrad liegt nun bei beeindruckenden 2.950 Euro, was eine Steigerung um 150 Euro im Vergleich zum Vorjahr darstellt. Dies reflektiert den wachsenden Anteil teurerer E-Lastenräder am Markt.
Das Leasingmodell als Wachstumstreiber
Ein wesentlicher Faktor für den Erfolg des Elektrofahrrad-Marktes ist das Leasing über Arbeitgeber, wobei jedes vierte Fahrrad in Deutschland inzwischen geleast wird. Dieses Modell unterstützt nicht nur die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer bei der Umstellung auf eine umweltfreundlichere Mobilität, sondern stärkt auch den stationären Fachhandel und fördert somit die lokale Wirtschaft.
Ausblick
Die Bevorzugung von Elektrofahrrädern für den Neukauf sowie die Tendenz zur Anschaffung von Zweit- oder Dritträdern deuten auf eine anhaltende Dynamik im Markt hin. Mit der fortwährenden Nachfrage nach hochwertigen und technologisch fortschrittlichen Modellen bleibt der Fahrradmarkt ein wesentlicher Bestandteil der urbanen und ländlichen Mobilität. Die Entwicklungen im Jahr 2023 bekräftigen, dass eine Marktsättigung noch lange nicht in Sicht ist und die Zukunft der betrieblichen Mobilität elektrisch sein wird.
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