Für Fuhrparkmanager ist das Thema Sicherheit nicht nur ein rechtlicher Rahmen, sondern auch ein zentraler Bestandteil der täglichen Praxis. Die Unfallverhütungsvorschriften (UVV) und insbesondere die DGUV Vorschrift 70 stellen hierzu klare Anforderungen: Vor jeder Schicht ist es die Pflicht der FahrerInnen ihre Fahrzeuge auf Funktionalität und Mängel zu prüfen. Diese Vorschrift sorgt nicht nur für die Betriebssicherheit, sondern schützt Leben und vermeidet unnötige Kosten.
Warum ist der Fahrzeugcheck vor Fahrtantritt Pflicht?
Die gesetzliche Grundlage für die Kontrolle vor der Fahrt finden Sie in §36 der DGUV Vorschrift 70. Dieser schreibt ausdrücklich vor: „Der Fahrzeugführer hat vor Beginn jeder Arbeitsschicht die Wirksamkeit der Betätigungs- und Sicherheitseinrichtungen zu prüfen und während der Arbeitsschicht den Zustand des Fahrzeuges auf Mängel hin zu beobachten.“
Konkret heißt das: Sicherheitsrelevante Mängel müssen frühzeitig erkannt, gemeldet und behoben werden, bevor es zu Schäden oder gar Unfällen kommt. Sobald die Betriebssicherheit eines Fahrzeugs gefährdet ist, darf dieses nicht im Betrieb genutzt werden.
Neben der Sicherheit spielt auch die rechtliche Absicherung eine zentrale Rolle: Wird die Abfahrtskontrolle vernachlässigt, drohen empfindliche Strafen, sowohl für die FahrerInnen als auch für das Unternehmen. Bei einer Gefährdung oder einem Unfall können die Konsequenzen bis hin zu strafrechtlicher Verfolgung reichen. Für Fuhrparkleiter bedeutet dies vor allem eines: eine erhöhte Verantwortung die tägliche Umsetzung der Vorschriften sicherzustellen.
Rechtliche Rahmenbedingungen und Strafen bei Verstößen
Wer die Abfahrtskontrolle ignoriert, geht nicht nur unkontrollierbare Risiken ein, sondern setzt sich auch rechtlichen Konsequenzen aus:
- Für FahrerInnen: Ein Bußgeld von 75 Euro kann verhängt werden. Zusätzlich drohen arbeitsrechtliche Konsequenzen wie Abmahnungen oder Kündigungen.
- Für das Unternehmen: Hier kann die Missachtung der Vorschrift mit Strafen bis zu 300 Euro geahndet werden.
Kommt es infolge eines nicht geprüften Mangels zu einem Unfall, wird es noch ernster. Neben finanziellen und materiellen Schäden könnte eine strafrechtliche Verfolgung ins Spiel kommen – vom Entzug der Fahrerlaubnis bis hin zu Haftstrafen.
Was gehört zur Abfahrtskontrolle?
Zwar bleiben der genaue Ablauf und Umfang der Abfahrtskontrolle in der DGUV Vorschrift 70 unpräzise. Orientierung bietet jedoch der BG-Grundsatz 915, der detailliert regelt, welche Punkte vor Fahrtantritt zu prüfen sind. Um FahrerInnen optimal auf ihren Fahrzeugcheck vorzubereiten, sind hier die wichtigsten Punkte übersichtlich zusammengefasst:
- Lichttechnische Einrichtungen: Überprüfung von Beleuchtung, Blinkern, Rücklichtern und Bremsleuchten.
- Räder und Reifen: Kontrolle auf Beschädigungen, Profiltiefe und Luftdruck.
- Bremsanlage: Sicherstellung, dass Bremsen einwandfrei funktionieren (einschließlich Druckverlustkontrolle bei Druckluftsystemen).
- Flüssigkeitsstände: Prüfen von Öl, Kühlwasser, Bremsflüssigkeit und Scheibenwaschanlage – und Auffüllen bei Bedarf.
- Lenkanlage: Funktionstest auf Leichtgängigkeit und Stabilität.
- Führerhaus/Aufbau: Prüfung auf lose Gegenstände oder sichtbare Beschädigungen.
- Ladung und Sicherung: Kontrolle, ob die Ladung vorschriftsmäßig gesichert ist.
- Anhänger/Auflieger und Kupplung: Inspektion auf Stabilität und sichere Kupplung von Fahrzeug und Anhänger.
- Zubehör und Dokumente: Überprüfung von Ausrüstung wie Warndreieck, Warnwesten und Erste-Hilfe-Koffer sowie der Bordunterlagen (z. B. Fahrzeugschein und Prüfbescheinigungen).
Praxis-Tipp: Schulungen und Unterweisungen
Nicht vergessen: Die Abfahrtskontrolle ist nur ein Teil des Sicherheitsmanagements im Fuhrpark. Ebenso wichtig sind regelmäßige UVV Unterweisungen der FahrerInnen. Nach UVV ist diese Schulung mindestens einmal jährlich notwendig, um sicherzustellen, dass alle Beteiligten mit ihrem Verantwortungsbereich vertraut sind. Digitale Schulungsangebote wie zum Beispiel die UVV Fahrerunterweisung von DriversCheck sparen wertvolle Zeit, jede Menge Schulungskosten und bieten gleichzeitig eine rechtssichere Dokumentation.
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