Die Infineon Technologies AG ist ein führender Hersteller von Halbleiterlösungen, der sich bei der Entwicklung seiner Produkte besonders auf die Themen Energieeffizienz, Mobilität und Sicherheit fokussiert.
Im Interview spricht Fuhrparkmanagerin Tanja Theis über die Änderungen in der Mobility Branche, die Herausforderungen, die wir bereits überwunden haben und die vor uns liegen.
Seit wann sind Sie bei Ihrem jetzigen Unternehmen tätig und was war ggf. Ihre vorige Station?
Im Jahre 2000 bin ich bei Infineon in der IT gestartet und war dort bis 2012 und zuletzt als CIO Assistentin tätig. Aufgrund meines Wunsches nach neuen Herausforderungen habe ich mich dann beim Einkauf beworben.
Wie sind Sie damals in die Rolle der Fuhrparkmanagerin gekommen?
Zur Einarbeitung sollte ich erst einmal einige Wochen in jeder Abteilung verbringen, um alle Strukturen und Abteilungen kennenzulernen. Ich fing dann beim Mobility Service Management an und beschäftigte mich dabei mit dem Fuhrparkteil, da die operative Betreuung gerade ganz frisch an einen Fuhrparkdienstleister übergeben wurde. Als aufgrund Elternzeit einer Kollegin eine Vertretung für einige Monate gefragt war, habe ich diese gerne übernommen, da mir schnell klar war, wie viel Herausforderung dieses Aufgaben gebiet mit sich bringt. Sechs Monate später kam dann das Angebot, in dieses Team fix in Vollzeit einzusteigen und ich habe ohne zu zögern Ja gesagt, auch wenn ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht all das Wissen hatte, das FuhrparkmangerInnen benötigen.
Dann sind Sie also sozusagen ins kalte Wasser gesprungen! Ein bisschen Mut gehört aber zu jedem Erfolg dazu. Kümmern Sie sich dann mittlerweile Vollzeit um den Fuhrpark?
Mein Aufgabenbereich umfasst nicht nur die Steuerung unserer Partner im Fuhrparkbereich, sondern auch die gemeinsame Arbeit mit unserer HR Abteilung an neuen Policies oder Beratung beim Umgang mit Sonderfällen, die Integration neuer Firmenzukäufe hinsichtlich Verwaltung, Zahlungs- und Abwicklungsprozessen und noch vieles mehr
Das hört sich nach einem umfassenden und abwechslungsreichen Aufgabengebiet an! Ist das auch der Punkt, der Ihnen am meisten an Ihrer Tätigkeit gefällt?
Ja, auf jeden Fall! Die permanenten neuen Herausforderungen, z. B. durch die verstärkte Ausrichtung in einen klimaneutralen Fuhrpark, sind jeden Tag aufs Neue spannend! Es kommen ständig neue E-Modelle auf den Markt und damit auch Hersteller, die neu am deutschen Markt sind. Da einige dieser Hersteller auch nicht mehr die konventionelle Strategie mit Autohäusern und Werkstätten verfolgen, sondern im Direktvertrieb arbeiten, sind hier neue Konzepte hinsichtlich Auslieferungen, Wartung und Schadensreparaturen gefordert, die wir gemeinsam mit den Partnern erarbeiten.
In den letzten Jahren haben sich gerade dahin gehend ja einige Änderungen ergeben. Inwiefern haben sich die Aufgaben und Anforderungen in Ihrem Fuhrpark deswegen im Laufe der Jahre verändert?
Früher war ich mehr fokussiert auf die operativen Dinge, z. B. Auswertungen über Fuhrparkdaten mussten von verschiedenen Partnern in Excelform abgefragt und dann mühsam zusammengebracht und ausgewertet werden. Diese Zeit ist vorbei. Durch die gesamte Digitalisierung in den letzten Jahren im Bereich Fuhrparkverwaltung, Schadenmanagement etc. fällt diese zeitraubende Arbeit weg und wir können uns jederzeit auf Knopfdruck eine umfassende Übersicht über unseren Status quo verschaffen. So haben wir schnell eine Grundlage für kurzfristige strategische Entscheidungen, z.B. hinsichtlich notwendiger Vertragsanpassungen aufgrund massiver Lieferproblematiken, wie wir sie ja im letzten Jahr alle erfahren haben.
Flexibilität in einem sich stetig verändernden Markt ist sehr wichtig, das haben wir alle in den letzten Jahren gemerkt. Was denken Sie, wo sich in den kommenden Jahren noch mehr verändern wird?
Der Fokus verschiebt sich meiner Meinung nach immer mehr in die Konzepte des mobilen Arbeitens, sei es durch Homeoffice oder zeitweise auch an anderen Orten auf der Welt. Damit wird auch jedes Unternehmen, das diese Wege beschreitet, neue Wege hinsichtlich der Mobilität der Mitarbeiterinnen gehen müssen. Hier werden sicherlich noch spannen de neue Konzepte auf dem Markt erscheinen.
Gibt es ein besonderes Erlebnis oder ein Highlight aus Ihrer Tätigkeit im Fuhrpark?
Wir hatten im letzten Jahr einen E-Mobilitätsevent über 3 Tage mit einer Fahrzeugausstellung und Probefahrtangeboten an die Mitarbeiter*innen. Dazu gab es auch Livevorträge und Interviews mit verschiedenen Herstellern über deren Fahrzeugangebote und Technologien sowie mit Anbietern von Ladeinfrastrukturen, die ich zum Teil moderieren durfte und die anschließend in unserem Intranet veröffentlicht wurden. Nervosität angesichts einer Kameraaufzeichnung bleibt dabei natürlich nicht aus und war eine neue spannende Erfahrung für mich.
Sie sind seit vielen Jahren treuer Besucher des Flottentags. Wie würden Sie den Flottentag einem Fuhrparkleiter beschreiben, der bislang noch nicht dabei war?
Der Flottentag bietet eine gute Größe, um an einem Tag eine ganze Reihe interessanter potenzieller neuer Partner kennen zu lernen, ohne sich erschlagen zu fühlen oder sich in einer großen Halle zu verlieren. Zudem ist durch die durchaus familiäre Atmosphäre auch ein sehr gutes Networking möglich. Ich schätzte die Möglichkeit der Teilnahme an dieser Veranstaltung sehr und freue mich jedes Jahr wieder auf neue Eindrücke und gute Gespräche, die auch beim gemeinsamen Abendevent mit sehr guter Gastronomie fortgesetzt werden. „Neue Hersteller mit neuen Strategien kommen an den Markt, die die Entwicklung von neuen Lösungen erfordern“ „Unternehmen müssen zukünftig auch neue Wege etablieren, um der sich ändernden Mobilität der Mitarbeitenden gerecht zu werden.“
Dieser Artikel wurde erstmalig im FLEETMAG #3 veröffentlicht. Das Fleetmag ist ein jährlich erscheinendes Magazin für die betriebliche Mobilität. Wenn Sie bei der nächsten Ausgabe auch mit einem Fachbeitrag, einem Advertorial oder einer Anzeige mit dabei sein möchten, dann kontaktieren Sie uns: