Das Deutschlandticket behält seine Gültigkeit im Landkreis Stendal bis zum 30. April 2024. Der Kreistag hat in einer Sondersitzung beschlossen, das Ticket auf den Buslinien des Landkreises weiterhin anzuerkennen. Diese Entscheidung wurde getroffen, nachdem das Land Sachsen-Anhalt zusätzliche Mittel für die Finanzierung des Deutschlandtickets bereitgestellt hatte.
Bedingungen für die Zukunft
Landrat Patrick Puhlmann (SPD) betont jedoch, dass es ab dem 1. Mai 2024 ein vollständig finanziertes Konzept für das Deutschlandticket geben muss. Andernfalls könnten auch andere Landkreise dem Beispiel von Stendal folgen und das Ticket aus finanziellen Gründen nicht mehr anerkennen. Puhlmann erklärt: „Ich gehe fest davon aus, es würde dann nicht nur der Landkreis Stendal sein.“
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Finanzielle Herausforderungen
Zuvor hatte der Kreistag in Stendal beschlossen, im kommenden Jahr die finanziellen Belastungen durch das Deutschlandticket nicht zu übernehmen. Bis zum 30. April 2024 hatte der Landkreis geplant, 40.000 Euro aus seinem Haushalt dafür bereitzustellen. Dies basierte auf einer Prognose des Verbands der Verkehrsunternehmen (VDV), die für das laufende Jahr Verluste von 2,3 Milliarden Euro und für 2024 von 4,1 Milliarden Euro in der Branche prognostizierte. Bei Zuschüssen von jeweils 3,0 Milliarden Euro für 2023 und 2024 könnte sich für 2024 eine Finanzierungslücke von 400,0 Millionen Euro ergeben.
Notwendige finanzielle Unterstützung
Um das Deutschlandticket im Landkreis Stendal zu verkaufen und anzuerkennen, müsste der Landkreis voraussichtlich etwa 120.000 Euro aus seinem Haushalt aufbringen. Diese Summe ergibt sich aus den Erkenntnissen für 2023 und der Tariffortschreibung für 2024.
Abwägung der Prioritäten
Landrat Puhlmann betont, dass der Landkreis bereits in diesem Jahr wenig genutzte Buslinien gekürzt hat, um Geld einzusparen. Nun müsste er diese Summen für das Deutschlandticket aufbringen. Puhlmann erklärt: „Wenn wir jetzt das Geld für das Deutschlandticket ausgeben, wird es an anderer Stelle fehlen, wo es genauso wichtig ist für die Bürgerinnen und Bürger. Das sind Abwägungen, die wir im ländlichen Raum zu treffen haben.“ Dennoch sieht er den Schritt des Landes, zusätzliche Mittel bereitzustellen, als positiv für die Kommunen an.