Nils Bohm, Gründer und Geschäftsführer der claimini GmbH, zur Zukunft des Schadenmanagements
Seit 2020 bringen Nils Bohm und Michael Pfister gemeinsam mit über 60 claiminizzzern frischen Wind in den Schadenmanagement-Markt. Mit ihrem unnachahmlichen Spirit, Dinge anders – und besser – zu machen, kombinieren sie Expertise mit Empathie. Wie das genau aussieht, haben wir bei einem Kaffee mit Nils Bohm herausgefunden.
KI wird nicht den Menschen ersetzen, sondern ihm den Rücken freihalten.
Nils Bohm
Gründer und Geschäftsführer
Moin Nils, seit der Gründung 2020 hat sich claimini sehr stark entwickelt. Was sind aus deiner Sicht die wichtigsten Fortschritte im Schadenmanagement?
Nils Bohm: Verrückt, wie schnell 5 Jahre vergehen, ich kann mich noch an unseren ersten gemeldeten Schaden erinnern! Aber zu deiner Frage: Unser größter Fortschritt ist die Verbindung von Technologie und persönlicher Betreuung. Ein gutes Beispiel dafür ist unsere Live-Schadenakte „eCase“. Sie ermöglicht Kunden und Mitarbeitern jederzeit Zugriff auf eine Übersicht des gesamten Schadenvorgangs. So schaffen wir Klarheit und reduzieren Rückfragen. Der nächste logische Schritt ist die Integration von Künstlicher Intelligenz, um diesen Überblick noch verständlicher und schneller verfügbar zu machen.
Wie optimiert sich dann konkret euer „eCase“?
Nils Bohm: Dank KI-gestützter Algorithmen analysiert und ergänzt unser System die Schadenakte in Echtzeit. Das bedeutet: Smarte Zusammenfassungen der wichtigsten Informationen, ein klarer Überblick über die nächsten Schritte und eine strukturierte Darstellung für alle Beteiligten. Die Kunden sehen schneller, was passiert und der gesamte Prozess wird transparenter. Gleichzeitig wird der Kommunikationsfluss optimiert, weil Informationen klarer und gezielter vermittelt werden. Das spart Zeit und reduziert Missverständnisse – für Kunden und Mitarbeiter.
Du sprichst oft davon, eine „persönliche” KI einzusetzen. Wie gelingt das claimini?
Nils Bohm: Ganz genau und natürlich nicht ohne Grund, denn schon intern bietet KI einen spürbaren Mehrwert. Während eines Telefonats analysiert das System fallbezogene Daten in Echtzeit und liefert automatisch relevante Zusatzinformationen. Es komplementiert Gespräche, schlägt nächste Maßnahmen vor und hilft so, offene Fragen zu klären oder Missverständnisse zu vermeiden. Der große Vorteil: Unsere claiminizzzer behalten den Überblick und haben mehr Raum für die persönliche Betreuung der Fahrer. Genau das ist unser Ziel – die Brücke zwischen moderner Technologie und individueller Kompetenz zu schlagen.
Datenschutz ist bei KI immer ein großes Thema. Wie stehst du dazu?
Nils Bohm: Das ist ein zentraler Punkt, denn wir nehmen Datenschutz sehr ernst. Unsere KI arbeitet in einem geschlossenen System, das ausschließlich auf die von unseren claiminizzzern erfassten Informationen zugreift. Es findet keine Verarbeitung personenbezogener Daten auf systemfremden Plattformen statt. So gewährleisten wir maximale Datensicherheit und den Schutz sensibler Informationen – ein Punkt, der uns und unseren Kunden besonders wichtig ist.
Wir schaffen mehr Raum für das, was wirklich zählt – den persönlichen Kontakt.
Nils Bohm
Gründer und Geschäftsführer
KI in einem Unternehmen einzuführen ist ja nicht nur eine technische, sondern auch eine kulturelle Herausforderung. Wie geht ihr das bei claimini an?
Nils Bohm: Uns ist wichtig, dass technologische Innovationen mit unseren claimini Spirits – also unseren Werten – im Einklang stehen. Neue KI-Komponenten werden nicht einfach „von oben“ eingeführt. Stattdessen binden wir das Team aktiv ein und schaffen Verständnis dafür, wie KI unterstützen kann. Dazu bieten wir wöchentlich Workshops an, in denen wir uns interdisziplinär mit verschiedenen KI-Themen beschäftigen. Der Austausch schafft Akzeptanz, bringt Ideen hervor und fördert Teamwork über die Fachbereiche hinweg.
Der Einsatz von Technologien wie KI ist ein entscheidender Faktor für die Zukunftsfähigkeit eines Unternehmens. Gleichzeitig bietet KI die Chance, Prozesse transparenter und effizienter zu gestalten – ein Vorteil, der sowohl die Mitarbeiterzufriedenheit als auch die Bindung von Talenten stärkt. Der Schlüssel liegt darin, KI sinnvoll zu integrieren, sodass sie die Arbeit ergänzt und nicht ersetzt, um damit eine moderne, unterstützende Arbeitsumgebung zu schaffen.
Wie sieht denn das Schadenmanagement der Zu- kunft aus?
Nils Bohm: Ohne eine Glaskugel zu brauchen, würde ich sagen, es wird persönlicher und nahtloser. KI wird nicht den Menschen ersetzen, sondern ihm den Rücken freihalten. Das bedeutet: effizientere Prozesse, klarere Kommunikation und vor allem mehr Raum für das, was wirklich zählt – den persönlichen Kontakt und die individuelle Betreuung.
Bei claimini stehen unsere Kernwerte im Mittelpunkt – sie sind der Kompass, der uns bei allem, was wir tun, leitet. Ob im direkten Fahrerkontakt, in der Prozessoptimierung oder in der Entwicklung innovativer KI-Lösungen – bestehende und neue Talente bringen diese Werte in allen Fachbereichen Tag für Tag zum Leben.
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