Die Automobilbranche steht unter immensem Druck, ihre Emissionen drastisch zu senken. Eine der größten Herausforderungen liegt im Materialeinsatz, insbesondere beim Stahl. Rund ein Viertel der materialbezogenen Emissionen neuer Fahrzeuge entfällt auf diesen Werkstoff. Der schwedische Premiumhersteller Volvo hat nun einen entscheidenden Schritt unternommen, um die stahlbezogenen Emissionen zu reduzieren – mit recyceltem, nahezu emissionsfreiem Stahl. Diese Entwicklung bringt das Unternehmen seiner Vision näher, bis 2040 klimaneutral zu sein.
Volvo und SSAB: Eine Partnerschaft für verantwortungsvolle Mobilität
Volvo kooperiert ab sofort mit dem schwedischen Stahlhersteller SSAB, um in der Serienproduktion auf hochwertigen, recycelten Stahl mit minimalem CO₂-Fußabdruck zu setzen. Geliefert wird dieser Werkstoff noch im Laufe des Jahres 2025 – ein Novum in der Automobilfertigung. Der Stahl wird zunächst im neuen, vollelektrischen SUV EX60 eingesetzt. Damit beginnt eine neue Phase der Fertigung, bei der Umweltverantwortung und technologische Anforderungen vereint werden.
Geschlossener Materialkreislauf: Effizient und emissionsarm
Das Rückgrat der neuen Materialstrategie ist ein geschlossener Kreislauf. Volvo verkauft seinen eigenen Stahlschrott, der wiederum bei SSAB aufbereitet wird. Der daraus entstehende Stahl erfüllt dieselben Anforderungen an Sicherheit und Langlebigkeit wie herkömmlicher Primärstahl. Im Ergebnis lässt sich so nicht nur der Energieeinsatz drastisch reduzieren – auch der CO₂-Ausstoß wird nahezu vollständig vermieden.
Die Kombination aus recycelten Rohstoffen und emissionsfreier Produktion macht dieses Verfahren zu einem Vorbild für moderne Industrieprozesse. Damit zeigt Volvo, wie eine effiziente Kreislaufwirtschaft im Fahrzeugbau konkret funktionieren kann.
Elektromobilität und Ressourceneffizienz im Einklang
Mit der Einführung des neuen vollelektrischen SUV EX60 manifestiert sich der Strategiewechsel auch sichtbar auf der Straße. Dieses Modell basiert auf der SPA3-Architektur und ist auf maximale Nachhaltigkeit ausgelegt. In den kommenden Jahren sollen weitere Fahrzeugtypen folgen, bei denen ebenfalls recycelter Stahl zum Einsatz kommt.
Der Anteil recycelter Materialien in neuen Fahrzeugen soll bis 2030 auf mindestens 35 Prozent steigen. Damit verfolgt Volvo nicht nur einen ambitionierten, sondern auch messbaren Plan zur Ressourcenreduktion.
Nachhaltigkeit als Leitprinzip der Unternehmensstrategie
Volvo verfolgt eine umfassende Nachhaltigkeitsstrategie, die weit über den Materialeinsatz hinausgeht. Bis 2030 soll der CO₂-Ausstoß pro Fahrzeug um bis zu 75 Prozent sinken. Der Schlüssel zum Erfolg liegt dabei in der Reduktion der Emissionen entlang der gesamten Wertschöpfungskette. Durch Vereinbarungen wie jene mit SSAB wird dieser Weg konkret beschritten.
Die Vereinbarung ist damit ein strategischer Hebel zur Umsetzung der Klima- und Umweltziele. Gleichzeitig wird das Lieferantennetzwerk aktiv in die Transformation eingebunden – ein Beispiel für verantwortungsvolle und zukunftsorientierte Unternehmensführung.
Relevanz für die betriebliche Mobilität
Für Fuhrparkmanager und Unternehmen mit Fokus auf betriebliche Mobilität ist dieser Wandel von hoher Bedeutung. Der Einsatz nachhaltiger Werkstoffe in der Fahrzeugproduktion beeinflusst langfristig den CO₂-Fußabdruck gesamter Flotten. Wer auf nachhaltige Modelle setzt, sichert sich nicht nur ökologische Vorteile, sondern auch regulatorische und finanzielle Perspektiven – etwa durch Umweltboni oder geringere Betriebskosten.