Gebrauchtwagenpreise klettern leicht nach oben
Erstmals seit über einem Jahr verzeichnen die Preise für Gebrauchtwagen einen Anstieg. Im Juni 2024 stieg der Durchschnittspreis für ein gebrauchtes Fahrzeug um 0,2 Prozent auf 26.657 Euro. Dies markiert einen Wendepunkt nach einer längeren Phase des Preisverfalls, der seit März 2023 anhielt. Damals lag der Durchschnittspreis noch bei 29.180 Euro. Die aktuelle Entwicklung zeigt eine leichte Preisstabilisierung, was für Käufer und Verkäufer gleichermaßen interessant ist.
Preistreiber: E-Autos und Hybride werden teurer
Besonders bemerkenswert ist die Preisentwicklung bei gebrauchten Elektroautos und Hybriden. Die Preise für gebrauchte E-Autos stiegen um 2,2 Prozent und erreichten damit durchschnittlich 30.077 Euro. Auch Hybride wurden teurer und kosteten im Juni durchschnittlich 37.857 Euro, was einem Anstieg von 2 Prozent entspricht. Diese Entwicklungen sind beachtlich, da sie den allgemeinen Trend auf dem Gebrauchtwagenmarkt beeinflussen und die Nachfrage nach alternativen Antrieben widerspiegeln.
Uneinheitliche Preisentwicklung bei Verbrennern
Die Preisentwicklung bei herkömmlichen Verbrennungsmotoren zeigte sich im Juni uneinheitlich. Während Diesel-Fahrzeuge einen leichten Preisanstieg von 0,5 Prozent auf 27.802 Euro verzeichneten, sanken die Preise für Benziner um 0,4 Prozent auf durchschnittlich 24.448 Euro. Fahrzeuge mit Erdgasbetrieb (LPG) blieben stabil bei 18.274 Euro, während CNG-Fahrzeuge einen Preisrückgang von 2,3 Prozent auf 13.162 Euro erlebten.
Fahrzeugsegmente: Mittelklasse und junge Gebrauchte im Aufwind
Beim Blick auf die verschiedenen Fahrzeugsegmente wird deutlich, dass besonders die Mittelklasse und junge Gebrauchte die Preistreiber im Juni waren. Mittelklassewagen verteuerten sich um 1,1 Prozent auf durchschnittlich 25.567 Euro, während Fahrzeuge der oberen Mittelklasse um 0,8 Prozent auf 30.941 Euro stiegen. Im Gegensatz dazu verzeichneten Sportwagen und Oberklasse-Fahrzeuge Preisrückgänge von 0,6 Prozent bzw. 0,7 Prozent. Auffällig ist auch der Preisrückgang bei Oldtimern, die im Juni um 1 Prozent auf 32.029 Euro sanken.
Angebot und Nachfrage: Hybride im Fokus
Das Angebot an Gebrauchtwagen war im Juni insgesamt leicht rückläufig. Besonders bei E-Autos (-9 Prozent) und Dieseln (-4,1 Prozent) gab es weniger Auswahl. Einzig bei Hybriden stieg das Angebot um 0,7 Prozent. Gleichzeitig stieg die Nachfrage nach CNG-Modellen um fast 17 Prozent und auch Hybride erfuhren einen Nachfrageanstieg von 3 Prozent. Diese Entwicklungen verdeutlichen die zunehmende Bedeutung alternativer Antriebe auf dem Gebrauchtwagenmarkt.
Übersicht
Die aktuellen Daten des AutoScout24 Gebrauchtwagen-Preis-Index (AGPI) zeigen, dass sich der Gebrauchtwagenmarkt im Juni 2024 in einer Phase der leichten Preisstabilisierung befindet. Besonders E-Autos und Hybride verzeichnen deutliche Preissteigerungen, während herkömmliche Verbrenner uneinheitliche Entwicklungen zeigen. Die Mittelklasse und junge Gebrauchte treiben die Preise nach oben, während das Angebot insgesamt leicht rückläufig ist. Diese Trends könnten darauf hindeuten, dass sich der Markt auf eine neue Preisdynamik zubewegt, wobei alternative Antriebe eine immer wichtigere Rolle spielen.