Stellantis im Spannungsfeld der globalen Märkte
Im ersten Quartal 2025 steht der Automobilkonzern Stellantis erneut im Fokus der Mobilitätsbranche. Mit einem globalen Auslieferungsvolumen von geschätzten 1,2 Millionen Fahrzeugen verzeichnet der Hersteller einen Rückgang von 9 % im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Doch dieser Zahlenrückgang ist nur die halbe Wahrheit: Strategische Modellwechsel, neue Produkteinführungen und gezielte Marktanpassungen deuten auf eine dynamische Neujustierung hin. Der Konzern navigiert geschickt durch Produktionsengpässe und regionale Herausforderungen, während sich erste positive Entwicklungen im Marktanteil und im Einzelhandel abzeichnen.
Entwicklungen in Nordamerika: Rückgang trifft auf neue Dynamik
Die nordamerikanische Region bleibt ein entscheidender Markt für Stellantis. Der Rückgang von rund 82.000 Einheiten – das entspricht einem Minus von 20 % – lässt sich vor allem auf verlängerte Produktionsauszeiten im Januar und laufende Modellanpassungen zurückführen. Dennoch liefern Fahrzeuge wie Jeep® Compass, Grand Cherokee und die Ram-Trucks (1500/2500) Hoffnungsschimmer. Mit einem Absatzplus von über 10 % im Jahresvergleich zeigen sich klare Zeichen eines Nachfragetrends. Besonders auffällig: Die Einzelhandelsbestellungen im März erreichten das höchste Niveau seit Juli 2023.
Europa: Modellwechsel dämpft, neue Modelle beleben
Auch in der Region Enlarged Europe musste Stellantis einen Rückgang um rund 47.000 Einheiten (-8 %) hinnehmen. Der Hauptgrund: auslaufende Vorgängermodelle im A- und B-Segment, die noch nicht vollständig durch neue Varianten ersetzt wurden. Leichte Nutzfahrzeuge litten zusätzlich unter einem Nachfragedämpfer. Doch das Bild ist differenziert: Der Marktanteil im Raum EU30 stieg im Vergleich zum Schlussquartal 2024 auf 17,3 % – ein Plus von 1,9 Prozentpunkten. Diese Entwicklung verdankt sich erfolgreichen Neueinführungen wie dem Citroën C3 Aircross, dem Opel Frontera und dem Fiat Grande Panda.
Der „Dritte Motor“: Südamerika kompensiert Schwächen
In der zusammengefassten Region des sogenannten „Dritten Motors“ – bestehend aus Südamerika, Naher Osten & Afrika sowie China & Asien-Pazifik – erzielte Stellantis ein Plus von 13.000 Einheiten, also +4 %. Der Wachstumstreiber: Südamerika, wo die Auslieferungen um 19 % anstiegen. Besonders Brasilien und Argentinien sorgten für Dynamik. Anders die Lage im Nahen Osten & Afrika, wo Einfuhrbeschränkungen zu einem Rückgang von 15 % führten. China und der asiatisch-pazifische Raum blieben ebenfalls hinter den Erwartungen zurück.
Modellpolitik und Händlerstrategie: Auf Kurs trotz Gegenwind
Neue und überarbeitete Modelle wie die 2025er Ram Heavy Duty Trucks, der Fiat Grande Panda oder der Opel Frontera zeigten im ersten Quartal 2025 ihre Wirkung. Sie stützten nicht nur den Auftragseingang, sondern halfen dabei, die Händlerbestände zu normalisieren. Insbesondere im europäischen Raum tragen diese Modelle zur Stabilisierung und sogar leichten Erholung der Marktanteile bei.
Stellantis zeigt sich im ersten Quartal 2025 als ein Konzern im Wandel – mit Herausforderungen wie Produktionsengpässen und rückläufigen Stückzahlen, aber auch mit gezielten Maßnahmen und positiven Trends in der Modellpolitik. Der Fokus auf wachstumsstarke Regionen, neue Fahrzeuglinien und die Stabilisierung des Handels macht deutlich: Die Gruppe verfolgt eine klar strukturierte Strategie, um auch mittelfristig ihre Position im globalen Mobilitätsmarkt zu behaupten.