Die Spritpreise an deutschen Tankstellen waren zuletzt auf einem vergleichsweise günstigen Niveau, doch eine bevorstehende Entscheidung der Bundesregierung wird voraussichtlich eine Trendwende einleiten. Der ADAC gibt einen Ausblick darauf, was Autofahrer in Bezug auf die Spritpreise 2024 erwarten können.
Aktuelle Entwicklung: Kraftstoffpreise im Abwärtstrend
Die aktuellen Daten zeigen einen fortgesetzten Abwärtstrend bei den Kraftstoffpreisen, insbesondere beim Diesel, der wieder preiswerter geworden ist. Ein Liter Diesel kostet im bundesweiten Durchschnitt 1,696 Euro, was einem Rückgang von 1,9 Cent gegenüber der Vorwoche entspricht. Ebenso ist Super E10 mit durchschnittlich 1,717 Euro pro Liter um 1,5 Cent günstiger geworden. Dies markiert bereits die achte Woche in Folge, in der die Spritpreise gesunken sind.
Ursachen für die Preisentwicklung
Die Hauptursache für den aktuellen Rückgang an den Zapfsäulen liegt vor allem in den gesunkenen Rohölnotierungen. Ein Barrel Rohöl der Sorte Brent kostet derzeit rund 73 US-Dollar, was etwa vier US-Dollar weniger sind als in der Vorwoche. Damit bewegen sich die Ölpreise in der Nähe des niedrigsten Niveaus seit fast einem halben Jahr. Trotz der Steuersenkung auf Diesel beträgt der aktuelle Preisunterschied zu Benzin nur 2,1 Cent.
Die bevorstehende Verteuerung: CO2-Preiserhöhung ab 2024
Ab dem 1. Januar 2024 wird Tanken und Heizen mit fossilen Energieträgern voraussichtlich schneller teurer als ursprünglich geplant. Die Koalition unter der Leitung von Wirtschaftsminister Robert Habeck und Finanzminister Christian Lindner hat beschlossen, den CO2-Preis nicht auf die geplanten 40 Euro pro Tonne, sondern auf 45 Euro pro Tonne anzuheben. Aktuell liegt der CO2-Preis bei 30 Euro pro Tonne.
Die Einnahmen aus dieser Preiserhöhung werden in den Klima- und Transformationsfonds fließen, der unter anderem Klimaschutzprojekte finanziert. Dieser Fonds hatte Mitte November einen Verlust von 60 Milliarden Euro durch eine Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts zu verzeichnen. Die geplante Preiserhöhung zielt darauf ab, diese Lücke zu schließen.
CO2-Preisplan der Großen Koalition
Die Erhöhung des CO2-Preises auf 45 Euro pro Tonne ist Teil des ursprünglichen Preisplans der Großen Koalition. Für das Jahr 2025 ist sogar ein weiterer Anstieg auf 55 Euro pro Tonne vorgesehen. Diese Maßnahmen sollen einen Beitrag zum Klimaschutz leisten und den Übergang zu umweltfreundlicheren Energiequellen fördern. Autofahrer sollten sich auf eine zukünftige Entwicklung der Spritpreise vorbereiten und möglicherweise alternative Mobilitätslösungen in Betracht ziehen.