Die jüngsten Zahlen zu den Neuzulassungen im September 2024 zeigen einen deutlichen Rückgang auf dem deutschen Automobilmarkt. Mit einem Minus von sieben Prozent im Vergleich zum Vorjahr verzeichnete das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) nur 208.848 Neuzulassungen. Dieser Rückgang betrifft sowohl den gewerblichen als auch den privaten Markt in fast gleichem Maße.
Rückgang bei Neuzulassungen auf breiter Front
Im Vergleich zum Vorjahresmonat sind die Zahlen der Neuzulassungen deutlich gesunken. Sowohl Privat- als auch Gewerbekunden haben weniger Neuwagen zugelassen. Der Rückgang betrug für Gewerbekunden 6,8 Prozent, während Privatkunden mit 7,2 Prozent leicht stärker betroffen waren. Das wirkt sich auch auf die Bilanz des bisherigen Jahresverlaufs aus: Nach neun Monaten steht ein Rückgang von einem Prozent bei den insgesamt 2,116 Millionen Neuzulassungen zu Buche. Experten aus der Automobilbranche sprechen von einer besorgniserregenden Entwicklung, die sich bereits seit Monaten abzeichnet.
Stabile Nachfrage nach E-Autos trotz allgemein rückläufiger Zahlen
Eine positive Ausnahme bildet der Markt für E-Autos: Im September wurden 34.479 reine Elektrofahrzeuge zugelassen, was einem Anstieg von 8,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat entspricht. Diese Zunahme ist insbesondere bemerkenswert, da der Vorjahreszeitraum von einer Nachfragedelle aufgrund der Streichung des Umweltbonus geprägt war. Dennoch bleibt die langfristige Entwicklung unsicher, da im bisherigen Jahresverlauf weiterhin ein Minus in diesem Segment verzeichnet wird.
Hybride im Aufwind, Verbrenner auf dem Rückzug
Auch die Nachfrage nach Hybridfahrzeugen ist leicht gestiegen. Mit 75.433 Neuzulassungen verzeichneten sie einen Anstieg von 3,1 Prozent. Darunter fallen auch 14.936 Plug-in-Hybride, deren Zulassungen um 2,9 Prozent sanken. Auf der anderen Seite haben klassische Verbrenner, insbesondere Diesel und Benziner, weiter an Bedeutung verloren. Benziner verzeichneten einen Rückgang von 15,2 Prozent, während Diesel sogar um 22 Prozent fielen. Diese Entwicklung wird begleitet von einer Reduzierung des durchschnittlichen CO2-Ausstoßes, der im September 112,8 g/km betrug – ein Rückgang von 5,9 Prozent.
Segmentanalyse: Gewinner und Verlierer im September
Betrachtet man die einzelnen Fahrzeugsegmente, wird klar, dass nicht alle Kategorien gleichermaßen betroffen sind. Während einige Segmente wie die obere Mittelklasse (plus 87 Prozent), Großraum-Vans (plus 9,1 Prozent) und Wohnmobile (plus 5,6 Prozent) Zuwächse verzeichnen konnten, schrumpfte das beliebteste Segment der SUVs um 4,1 Prozent. Besonders drastisch fielen die Neuzulassungen im Mini-Segment mit einem Rückgang von 55 Prozent.
Automarken im Vergleich: Gemischte Bilanz bei den deutschen Herstellern
Unter den deutschen Herstellern konnte lediglich BMW mit einem leichten Plus von 0,7 Prozent punkten. Marken wie Porsche, VW und Ford schnitten deutlich schlechter ab. Besonders hart getroffen wurden Mercedes-Benz, Audi und Opel, die zweistellige Verluste verzeichneten. Bei den Importmarken stach vor allem Skoda hervor, das mit einem Zuwachs von über einem Drittel die Spitzenposition behauptete, während Seat und andere Marken Verluste hinnehmen mussten.
Schlussbetrachtung
Der deutsche Automobilmarkt durchlebt aktuell eine Phase des Umbruchs, die von einer stagnierenden Nachfrage nach klassischen Verbrennern und einem leichten Wachstum bei Elektrofahrzeugen geprägt ist. Trotz vereinzelter Erfolge bei bestimmten Segmenten und Herstellern bleibt die Gesamtsituation angespannt. Die Zukunft des Marktes hängt maßgeblich von der Entwicklung der Elektromobilität und den politischen Rahmenbedingungen ab.