Nissan baut Lkw-Ladestation aus – neue Impulse für die emissionsfreie Logistik
Die betriebliche Mobilität steht vor tiefgreifenden Veränderungen. Insbesondere im Schwerlastverkehr wächst der Druck, klimaschädliche Emissionen zu reduzieren. Einen praxisnahen Schritt in Richtung nachhaltiger Logistik hat nun Nissan in Großbritannien gemacht: Am Standort Sunderland wurde eine neue Lkw-Ladestation eröffnet, die 25 vollelektrische Lastwagen mit Strom versorgt – teils aus erneuerbaren Energien. Die Anlage ist Teil der strategischen Initiative EV36Zero und adressiert ein zentrales Problem in der Transportbranche: die effiziente Versorgung elektrischer Nutzfahrzeuge.
Hohe Ladeleistung für den täglichen Betrieb
Mit einer maximalen Ladeleistung von 360 kW setzt die neue Infrastruktur Maßstäbe. Sie ermöglicht es, die Lkw-Flotte täglich sechzigmal emissionsfrei zu be- und entladen. Auf das Jahr gerechnet, könnten so bis zu 1.500 Tonnen CO₂ eingespart werden. Die Lkw-Ladestation wurde speziell auf die Anforderungen der werksinternen Logistikkette von Nissan abgestimmt. Transportiert werden sowohl Fahrzeugteile als auch fertige Modelle zwischen Werk und Partnerunternehmen.
Kooperation als Schlüssel zur emissionsfreien Lieferkette
Ein wesentliches Merkmal des Projekts ist die enge Zusammenarbeit mit Logistikdienstleistern wie Fergusons, Yusen und BCA. Diese Partner sind integraler Bestandteil der Lieferkette und profitieren nun direkt von der elektrischen Ladeinfrastruktur. Die neue Lkw-Ladestation verbessert nicht nur die ökologische Bilanz, sondern auch die Wirtschaftlichkeit durch geringere Betriebskosten. Darüber hinaus soll die Anlage künftig auch weiteren Speditionen zur Verfügung stehen – ein Ansatz, der die Netznutzung maximiert und Investitionen wirtschaftlich macht.
Staatliche Förderung beschleunigt Entwicklung
Das Projekt ist Teil des Programms „Electric Freightway“, einer staatlich unterstützten Initiative zur Elektrifizierung des Frachtverkehrs. Insgesamt 200 Millionen Pfund fließen in den Ausbau emissionsfreier Logistiksysteme im Vereinigten Königreich. Nissan nutzt die Förderung gezielt, um sein Werk Sunderland als Pilotstandort für CO₂-reduzierte Mobilitätslösungen zu etablieren. Die Kombination aus regenerativer Stromerzeugung vor Ort – durch Wind- und Solaranlagen – und der Nutzung elektrischer Lkw gilt als Blaupause für weitere Industrieprojekte in Europa.
Logistik unter Strom: Herausforderungen und Potenziale
Die elektrische Versorgung schwerer Nutzfahrzeuge stellt Logistikunternehmen noch immer vor technische und infrastrukturelle Herausforderungen. Doch Nissan zeigt mit der Umsetzung in Sunderland, dass großflächige Lösungen realisierbar sind – und dabei sowohl ökologisch als auch ökonomisch überzeugen können. Die stationäre Lkw-Ladestation bietet hier eine zentrale Schnittstelle zwischen Energieversorgung und Fahrzeugbetrieb. Sie ist nicht nur Energiequelle, sondern auch Innovationsträger im Transportwesen.
Nissan treibt mit der neuen Lkw-Ladestation in Sunderland die Dekarbonisierung des Güterverkehrs aktiv voran. Das Zusammenspiel aus leistungsstarker Infrastruktur, Partnerkooperation und staatlicher Unterstützung liefert ein praxisnahes Modell für die Mobilität von morgen. Die Lösung demonstriert, wie sich komplexe Lieferketten mit elektrischen Nutzfahrzeugen nachhaltig gestalten lassen – ganz ohne Abstriche bei Effizienz und Leistungsfähigkeit.