Von der Flottenverwaltung zum umfassenden Mobility Management - Interview mit Michael Poglitsch von Mobinck -

Im Interview mit Michael Poglitsch, Managing Director Mobinck Germany erhalten die mobiliTree-Leser einen umfassenden Einblick in seine vielfältigen Dienstleistungen und Produkte im Bereich der betrieblichen Mobilität. Die Mobinck Germany ist Teil der niederländischen AutoBinck Group und hat ihren Standort in Oberhaching bei München. Mobinck hat sich auf den Vertrieb von Softwarelösungen und Beratungsdienstleistungen für Unternehmensmobilität spezialisiert. Mit über zehn Mitarbeitern in Deutschland bietet Mobinck innovative Ansätze für Mobility Management und Smart Parking. Die neue Plattform Muto, die alle Arten von Mobilität rund um den Mitarbeitenden digital verwaltet, steht im Mittelpunkt des Gesprächs. Dabei wird deutlich, wie Mobinck Unternehmen unterstützt, ihre Mobilitätsstrategien durch Digitalisierung und Nachhaltigkeit zu optimieren und so den aktuellen und zukünftigen Herausforderungen im Bereich Corporate Mobility gewachsen zu sein.

Ihr Unternehmen bietet vielfältige Dienstleistungen und Produkte im Bereich der Mobilität an. Könnten Sie uns einen Überblick über Ihre Angebote geben und wie diese Unternehmen dabei unterstützen, ihre Prozesse und Strategien zu optimieren?

Mobinck ist spezialisiert auf den Vertrieb von Software im Bereich Unternehmensmobilität, u.a. für Mobility Management und Smart Parking. Ergänzt wird dies bei Bedarf um die Möglichkeit, eine Umstellung von Prozessen mit einem Beratungsprojekt zu starten und/oder zu begleiten.

Zeigen Sie anhand eines Beispiels auf, wie Sie ihre Produkte/Dienstleistung platzieren und welchen Nutzen Sie Ihren Kunden dadurch bieten.

Einer unserer Kunden nutzte eine von der eigenen IT gestrickte Flotten-Softwarelösung, die von den Funktionen sehr eingeschränkt war und mit den Anforderungen an einen modernen Fuhrpark nicht mehr kompatibel ist. Hier haben wir erst ein Consultingprojekt mit einer Prozessanalyse und Definition des Optimierungspotentials durchgeführt und genau die Anforderungen des Kunden geprüft. Hier hat sich schnell herausgestellt, dass der Kunde neben dem Bedarf nach einer Softwarelösung auch sonst erhebliches Optimierungspotential hatte, z.B. im Bereich Schaden- und Reifenkosten – der Kunde hat unsere Vorschläge dankend angenommen.

Inwiefern hat sich Ihr Business in den letzten Jahren verändert. Können Sie ein konkretes Beispiel nennen, wie es früher ablief und was heute anders ist?

Mobinck ist seit Ende 2021 in Deutschland vertreten und seit 2022 vertrieblich aktiv. Es zeigt sich, dass sich der Bereich „Mobilität in Unternehmen“ verändert und in Zusammenhang mit der nötigen Digitalisierung die Produkte von Mobinck Anklang finden. Wo „gestern“ noch der Fuhrpark gemanagt wurde, erleben wir immer mehr einen Shift in Richtung „Mobility Management“. Dafür haben wir die neue Plattform Muto kürzlich auf den Markt gebracht, welche es möglich macht, alle Arten von Mobilität rund um den Mitarbeitenden an einem Ort digital zu verwalten. Das Besondere an diesem Tool: Muto wird anhand von Kundenfeedbacks stetig weiterentwickelt, um den Anforderungen des Mobility Managements gerecht zu werden.

Wenn Sie Ihr Business betrachten, wie wird sich das Business weiter verändern?

Die Themen Digitalisierung, Mitarbeiterzufriedenheit und Etablierung eines professionellen Mobilitätsmanagements werden den Markt verändern – Mobinck ist darauf vorbereitet und hat bereits heute passende Lösungen dafür.

Welche Kunden sprechen Sie konkret an?

Smart Parking: Von grossen Dax-Konzernen, über Hotels und Hotelketten, Krankenhäuser aber auch Real Estate Unternehmen, die entsprechende Neubauten planen und eine Lösung für smartes Parking integrieren wollen. (Mobinck Whitepaper – Von der Vision zur Realität: Smart Parking in DE)

Mobility-Management: Unsere Softwarelösungen können bereits kleine Flotten ab z.B. nur 20 Fahrzeugen, die z.B. Ihre Excel-Tabelle ablösen wollen, bedienen. Aber auch größeren Fuhrparks mit komplexeren Anforderungen können wir eine adäquate Lösung bieten.

Consulting: Unsere Beratungsdienstleistung betrifft letztlich alle Kunden, die Unterstützung ihres Setups benötigen, sei es bei der Lieferantenauswahl, Car Policy oder Elektrifizierung. Auch für die immer öfter und im Rahmen der CSRD aufkommende Pendlermobilität haben wir ein Tool, welches bei Dokumentation und Optimierung unterstützen kann.

Sehen Sie noch weitere Geschäftsfelder, die sich ergeben?

Reporting/eine verlässliche Datenbank für alle Arten von Mobilität. Hier haben wir mit der Softwarelösung Muto bereits gestartet, stehen am Anfang und haben noch viel vor. Auch das Thema CSRD und das hierfür geforderte Reporting der EU wird Fragen aufwerfen, bei deren Beantwortung wir von Mobinck helfen können.

Welche neuartigen Innovationen bieten Sie in Ihrem Branchensegment?

Unsere neue Software Muto ist die erste Mobilitätsmanagement-Plattform auf dem Markt, welche es Unternehmen ermöglicht, alle Arten von Mobilität rund um den Mitarbeitenden an einem Ort digital zu verwalten. Ob Autos, Ladeinfrastruktur oder Fahrräder – Muto bündelt alles nahtlos. Zudem verwaltet Muto auch die Daten von Mobilitätsdienstleistern, wie z.B. Tankkarten, Mobilitätskarten und Bahncards.

Wo sind sie im Vergleich zum Markt besser aufgestellt? Welches Alleinstellungsmerkmal oder welchen Wettbewerbsvorteil hat Ihre Company?

Mobinck ist eines der wenigen Unternehmen, das über den klassischen Beratungsansatz hinaus für seine Kunden im Einsatz ist und mögliche Software-Lösungen direkt vertreibt, was auch das Kernziel unseres Unternehmens widerspiegelt. Unsere Lösungen können helfen, die Unternehmensmobilität zu digitalisieren, die Mitarbeiterzufriedenheit zu erhöhen und ggf. die Kosten zu senken. Darüber hinaus haben wir mit Muto ein Tool, welches auf das Thema „Mobility Management“ ausgerichtet ist und alle Arten von Assets (vom Auto bis zum Fahrrad, von der Tankkarte bis zur e-Ladesäule) verwalten kann.

Können Sie uns einen Einblick in die Entwicklung der betrieblichen Mobilität geben? Wie hat sich diese in den letzten Jahren verändert und welche Trends zeichnen sich aktuell ab?

Die letzten Jahre wurden stark von Corona und den damit einhergehenden Änderungen des Mobilitätsbedarfs geprägt. So sind die Fahrleistungen bei vielen Fuhrparks drastisch gesunken. Außerdem war nach dem Dieselskandal die Elektrifizierung und die damit einhergehenden Herausforderungen ein großes Thema. Viele Fuhrparks hadern z.B. damit, dass sie bei Elektrofahrzeugen anders als bei Verbrennern über die Tankkarten keine KM-Stände erhalten – auch hierfür liefern wir übrigens eine Lösung.

Ein weiterer Trend ist aus unserer Sicht das Thema Nachhaltigkeit. Aber auch, dass Unternehmen beginnen, Mobilität ganzheitlich zu betrachten. Es ist schwer zu erklären, warum der Fuhrpark Autos verwaltet, der Einkauf das Thema Travel, HR sich um Fahrräder und Mobilitätsbudgets kümmert und das Facility Management Parkplätze verwaltet. Künftig wird dies stärker verschmelzen. Die ganzheitliche Betrachtung von Unternehmensmobilität war auch kürzlich auf der VDR-Tagung (Anm.: Verband Deutsches Reisemanagement e.V.) ein großes Thema.

Die Nachfrage nach nachhaltigen Mobilitätslösungen wächst stetig. Wie ist Ihre Wahrnehmung der umweltfreundlichen Optionen wie Elektrofahrzeuge und Fahrradflotten in die Mobilitätspläne Ihrer Kunden? Haben sie hier konkrete Beispiele und Berührungspunkte?

Das Thema Nachhaltigkeit ist nach wie vor bei vielen Flotten stark im Fokus. Elektrifizierung, aber auch die Überlegung, ob ein schwerer SUV (oder sogar der Firmenwagen als Ganzes) noch zeitgemäß ist, bewegen unsere Kunden. Der Trend geht hin zur Mobility Policy, diese ermöglicht Firmen und Mitarbeitenden ein breiteres Mobilitätsspektrum. Oft sind sie dann dankbar für externe Impulse, weil sie wenig Einblick in andere Unternehmen haben.

Eine effiziente Mobilitätsstrategie kann die Mitarbeiterzufriedenheit steigern. Welche Maßnahmen setzen Sie ein, um sicherzustellen, dass Unternehmen maßgeschneiderte Lösungen für die Bedürfnisse ihrer Mitarbeiter erhalten?

Wir vertreiben Software, die dabei helfen kann, die Unternehmensmobilität (neu) zu organisieren. Die Lösungen sind bereits so fortschrittlich, dass sie den aktuellen Status Quo abbilden können. Durch den konsequenten Auf- und Ausbau von Partnerschaften und entsprechende Schnittstellen, können wir sicherstellen, immer eine passende Lösung anzubieten. Im Bereich „Parken“ ergeben sich insb. im Hinblick auf das Thema „Ladelösungen“ und „Effizienzsteigerung“ der vorhandenen Parkfläche derzeit weitere Anforderungen, die wir abbilden.

Die Digitalisierung spielt eine entscheidende Rolle in der betrieblichen Mobilität. Wie unterstützen Ihre Technologien Unternehmen bei der Verwaltung von Buchungen, Abrechnungen und Flottenmanagement?

Unsere neue Mobilitätsmanagement-Softwarelösung Muto vereint all diese Anforderungen.

Die THG-Quote ist ein aktuelles Thema. Wie hilft Ihr Unternehmen dabei, von dieser Regelung zu profitieren und gleichzeitig ihre CO2-Emissionen zu reduzieren?

Unsere Erfahrung hat gezeigt, dass Spezialdienstleister meist besser sind als eine Dienstleistung, die nebenbei mit angeboten wird. Im Rahmen unserer Kundengespräche empfehlen wir unseren Partner EMOVY für das Thema THG-Quote. Unser Bestreben ist es nicht, alle Themen der Mobilität selbst anzubieten und zu lösen, aber durch starke Partnerschaften und ggf. Schnittstellen, eine All-in-One Lösung anbieten zu können.

Im Bereich der betrieblichen Mobilität gibt es oft verschiedene Bedürfnisse je nach Unternehmensgröße und Branche. Wie passen Sie Ihre Lösungen an die individuellen Anforderungen verschiedener Unternehmen an?

Je nach Produkt können wir uns hier teils sehr stark an den Kunden anpassen – so ist z.B. jedes Parkhaus anders und bedarf individueller Planung im Bereich Smart Parking. Im Bereich der Flottenmanagement-Software gehen wir neben unserer bestehenden Fuhrparksoftware XPOfleet mit dem neuen Produkt Muto im 1. Step gezielt den Weg für kleinere Fuhrparks, da diese oft andere Bedürfnisse haben als Flotten mit 500 und mehr Fahrzeugen.

Die COVID-19-Pandemie hat die Arbeitsweise vieler Unternehmen verändert. Wie haben sich die Mobilitätsanforderungen durch Fernarbeit und flexible Arbeitsmodelle verändert, und wie gehen Sie damit um?

Mit unserer Lösung Toogethr für „Smart Parking“ bieten wir z.B. Unternehmen eine Möglichkeit, den vorhandenen Parkraum max. auszulasten und sorgen durch ein Buchungstool dafür, dass jeder, der möchte, auch sicher einen Parkplatz vorfindet. Das erhöht die Zufriedenheit der Mitarbeitenden und spart gleichzeitig noch CO2 für die Verringerung des Parksuchverkehrs.

Gibt es Erfolgsbeispiele, bei denen Unternehmen dank Ihrer Lösungen ihre Mobilitätsstrategien optimiert haben?

Kunden erhalten dank unserer Software- und Beratungslösungen oft Einblicke, die ihnen vorher nicht möglich waren. So hat zum Beispiel fast kein Unternehmen Einblick in die Pendelmobilität. Auch hinsichtlich der Fuhrparkdaten erleben wir es immer wieder, wie viele Fuhrparkverantwortliche keinerlei Einblick in Dinge wie die tatsächlichen Kosten haben. Viele können nicht einmal einfache Fakten, wie z.B. viele Rückgabeschäden, auswerten.

Welche Rolle sehen Sie für die Zukunft der betrieblichen Mobilität? Welche Innovationen und Entwicklungen erwarten Sie und wie werden diese die Art und Weise beeinflussen, wie Unternehmen ihre Mobilität organisieren?

Wir gehen davon aus, dass betriebliche Mobilität sich durch Dinge wie Homeoffice, Elektrifizierung und Digitalisierung weiter verändern wird, hin zu mehr flexiblen Produkten wie Sharing und Abo-Modellen, da diese deutlich flexibler sind. Dies bedarf neuer Lösungen und gutes Reporting wird hierbei deutlich wichtiger als bei einer statischeren Leasingflotte.

Letztlich, wie können Unternehmen von Ihrer Expertise profitieren und welche Schritte sollten sie unternehmen, um Ihre Dienstleistungen und Produkte in ihre Mobilitätsstrategie zu integrieren?

Interessenten können gerne einen ersten unverbindlichen Termin mit uns ausmachen und dann werden wir gemeinsam schauen, ob und welche Produkte und Lösungen Sinn ergeben könnten. Es ist uns wichtig, keine großen Hürden zu setzen für den Start einer digitalen Mobilitätslösung und einem ersten Gespräch mit uns.