Elektromobilität im Handwerk auf dem Vormarsch
Das Handwerk in Deutschland zeigt ein wachsendes Interesse an alternativen Antrieben. Laut einer aktuellen Umfrage von MHC Mobility setzen bereits 42 Prozent der Betriebe auf Elektrofahrzeuge, weitere 28 Prozent planen den Umstieg oder prüfen entsprechende Optionen. Damit signalisiert die Branche eine hohe Bereitschaft für Elektromobilität, gleichzeitig aber auch eine deutliche Verunsicherung, wenn es um die Umsetzung geht.
Strukturelle Hindernisse bremsen den Umstieg
Obwohl die grundsätzliche Offenheit groß ist, bleiben zahlreiche Herausforderungen bestehen. Besonders gravierend sind Lade- und Parkplatzprobleme, die von 40 Prozent der Befragten genannt werden. Hohe Anschaffungskosten (38 Prozent) sowie das Fehlen passender Fahrzeugmodelle (22 Prozent) erschweren die Entscheidung zusätzlich. Ein weiteres Hindernis sind unflexible Vertragsmodelle, die für viele kleine Betriebe ein hohes finanzielles Risiko darstellen.
Fotos: MHC Mobility
Ladeinfrastruktur als entscheidender Engpass
Die Ladeinfrastruktur bleibt der kritischste Faktor für eine flächendeckende Elektrifizierung. Ohne verlässliche Lademöglichkeiten sind E-Transporter im harten Arbeitsalltag kaum nutzbar. Gerade Handwerksbetriebe müssen zuverlässig zu Baustellen fahren können. Hier zeigt sich, dass Elektromobilität nicht nur eine Frage der Fahrzeugtechnik, sondern vor allem der Infrastruktur ist.
Beratungsbedarf und Unsicherheit
11 Prozent der befragten Betriebe fühlen sich unsicher bei der Auswahl geeigneter Fahrzeuge und der Planung der Ladeinfrastruktur. Besonders kleinere Handwerksunternehmen stehen vor der Herausforderung, Fehlentscheidungen mit langfristigen Leasingverträgen zu vermeiden. Dies zeigt, dass neben technischen Lösungen auch gezielte Beratung entscheidend für den Erfolg der Elektrifizierung ist.
Flexible Modelle als Zukunftsperspektive
Die Studie macht deutlich, dass flexible Vertragsmodelle den Durchbruch beschleunigen könnten. Testphasen und kürzere Laufzeiten bieten den Betrieben Sicherheit und senken das Risiko. Individuell anpassbare Mobilitätskonzepte werden damit zu einem Schlüsselfaktor für die weitere Entwicklung.
Das Handwerk ist bereit für Elektromobilität, doch der Wandel vollzieht sich langsamer als die Bereitschaft vermuten lässt. Infrastruktur, Kosten und flexible Lösungen bleiben die zentralen Hebel für den Erfolg. Anbieter, die diese Faktoren berücksichtigen, können den Markt nachhaltig gestalten und die Elektrifizierung im Handwerk vorantreiben.
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