Die unsichtbare Kostenfalle auf deutschen Straßen
Wer im Fuhrparkmanagement tätig ist, kennt die Herausforderung: Die meiste Schäden am Auto entstehen längst nicht mehr durch Unfälle, sondern durch kleine, unscheinbare Ursachen mit großem Preisetikett. Die aktuellste Versicherungsbilanz offenbart, dass insbesondere Glasschäden die Schadenstatistiken dominieren. Das belastet nicht nur Budgets, sondern zwingt Flottenverantwortliche zum Umdenken – insbesondere in Hinblick auf Prävention und Technologieeinsatz.
Schäden an der Windschutzscheibe: Das dominierende Risiko
Im Bereich Teilkaskoversicherung stellen beschädigte Windschutzscheiben mit 53 % der gemeldeten Fälle das häufigste Schadenbild dar. Weitere 12 % betreffen Reparaturen an bereits beschädigten Scheiben. Damit machen Glasschäden über zwei Drittel der Teilkaskoschäden aus – eine Entwicklung, die sich deutlich verschärft hat.
Der Grund liegt auf der Straße: Hohe Verkehrsbelastung, Baustellen mit unzureichendem Sicherheitsabstand und der daraus resultierende Steinschlag setzen der Fahrzeugverglasung massiv zu. Besonders betroffen sind Firmenfahrzeuge, die täglich auf Baustellenzufahrten oder Autobahnen unterwegs sind.
Rückläufige Diebstahlsdelikte – ein Hoffnungsschimmer
Positiv fällt auf, dass Navigationsgeräte und Komplettentwendungen kaum noch in der Statistik auftauchen. Moderne Bordelektronik ist für Diebe kaum noch attraktiv, weil Systeme herstellerseitig nicht mehr übertragbar sind. Gerade einmal drei Navigationsgeräte wurden entwendet, bei den Totalverlusten lag die Zahl bei nur 20 Fällen.
Vollkaskoschäden: Weniger Unfälle, teurere Reparaturen
Dank fortschrittlicher Fahrerassistenzsysteme haben sich Auffahrunfälle um 20 %, Kontrollverluste um 14 % und Rangierschäden um 13 % verringert. Hier greifen Abstandshalter, Notbremssysteme und Spurhalteassistenten effektiv ein. Doch: Die Komplexität moderner Technik führt zu steigenden Reparaturkosten. Ein klassischer Auffahrunfall verursachte 2024 im Durchschnitt knapp 4600 Euro – 15 % mehr als im Vorjahr.
Die Analyse der meiste Schäden am Auto zeigt: Weniger Unfälle, aber höherer Schadenaufwand – eine gefährliche Schere, die die Versicherungsprämien steigen lässt.
Top-5 Schäden in Teil- und Vollkaskoversicherungen
Teilkasko:
Scheibenaustausch – 53 %
Scheibenreparatur – 12 %
Marderschaden – 6 %
Sturm-/Hagelschaden – 5 %
Tierkollision – 2 %
Vollkasko:
Vandalismus & unbekannte Verursacher – 28 %
Rangierschäden – 23 %
Kollisionen – 13 %
Aufsetzer – 2 %
Fahrstreifenwechsel – 1 %
Prävention und Prozessoptimierung als Lösungsansatz
LeasePlan setzt mit dem Konzept „3D Coverage“ auf Prävention, Effizienz und individuell angepasste Versicherungslösungen. Der Fokus liegt auf aktiver Fahreraufklärung und Schadenvermeidung, wodurch sich nicht nur direkte, sondern auch indirekte Kosten reduzieren lassen.
Eine fundierte Risikoanalyse sowie jährliche Auswertungen helfen Fuhrparkmanagern, Schadenmuster zu erkennen und gezielt gegenzusteuern. Wer präventiv handelt, kann die langfristigen Versicherungs- und Reparaturkosten deutlich senken – gerade in Zeiten, in denen meiste Schäden am Auto zu echten Kostentreibern geworden sind.
Die aktuelle Versicherungsbilanz verdeutlicht: Flottenmanager müssen ihre Aufmerksamkeit auf neue Risikofelder richten. Die Zunahme an Glasschäden und die steigenden Reparaturkosten durch hochentwickelte Technik verlangen nach neuen Strategien in Fuhrparkmanagement und Versicherung. Nur mit datenbasierter Prävention und gezielter Kommunikation mit Fahrern lassen sich die häufigsten Ursachen für die meiste Schäden am Auto in den Griff bekommen.