Die KEMAS GmbH bietet Lösungen für das Fuhrparkmanagement und den Autohandel. Mit 150 Mitarbeitern agiert das Unternehmen am Hauptsitz in Oberlungwitz sowie den Standorten Dresden und Pero (Mailand). Im Interview mit der Vertriebsmannschaft von KEMAS erfahren wir, dass KEMAS weitaus mehr bietet als Schlüsselverwaltung.
Ihr Unternehmen bietet vielfältige Dienstleistungen und Produkte im Bereich der Mobilität an. Könnten Sie uns einen Überblick über Ihre Angebote geben und wie diese Unternehmen dabei unterstützen, ihre Prozesse und Strategien zu optimieren?
KEMAS GmbH bietet umfassende Lösungen im Bereich Mobilität, die Unternehmen helfen, Flotten und Fahrzeugpools effizient zu verwalten. Zu den Hauptangeboten zählen die Verwaltung von Fahrzeugschlüsseln, automatisierte Poolfahrzeugverwaltung, Flottenmanagement, elektronische Führerscheinkontrolle, elektronisches Fahrtenbuch und 24/7 Service-Stationen. Diese Lösungen ermöglichen eine kontaktlose, sichere Schlüsselübergabe, optimierte Fahrzeugdisposition und eine lückenlose Protokollierung aller Vorgänge. Durch die Integration dieser Systeme können Unternehmen ihre Prozesse digitalisieren, Kosten senken und die Verfügbarkeit sowie Nutzung ihrer Fahrzeuge maximieren.
Die zweite große Zielgruppe ist der Autohandel. Im Autohaus werden nicht nur eigene Fahrzeuge verwaltet, sondern auch Kundenfahrzeuge oder Mietwagen. Dabei wandern Fahrzeugschlüssel vom Kunden zum Empfangsmitarbeiter, dann in die Werkstatt, Aufbereitung eventuell noch zu einem externen Dienstleister und zurück. Da verliert man schnell mal den Überblick. Mit der digitalen Auftragsverfolgung (Tracking) weiß man immer, wo sich Fahrzeug und Fahrzeugschlüssel befinden. Zusätzlich können Kunden über die 24/7 Service-Stationen ihre Fahrzeuge rund um die Uhr abgeben und nach Fertigstellung unabhängig von Öffnungszeiten wieder abholen. Eine Bezahlfunktion am Terminal macht den Prozess effektiv und schützt vor Zahlungsausfällen. Damit entfallen für ihn/sie lange Wartezeiten im Autohaus. Das schafft eine große Flexibilität und stärkt die Kundenzufriedenheit. Gleichzeitig können sich Servicemitarbeiter auf die erklärungsbedürftigeren Aufgaben konzentrieren.
Inwiefern hat sich Ihr Business in den letzten Jahren verändert. Können Sie ein konkretes Beispiel nennen wie es früher ablief und was heute anders ist?
Die Zeiten haben sich stark gewandelt. Früher gab es mehr Personal und deutlich weniger zu verwaltende Fahrzeuge. Dazu waren Exceltabellen oder Formulare zur Übergabe meist händisch auszufüllen. Da entstanden schnell Datenlücken. Besonders, wenn die Fahrzeuge am Abend zurückgegeben wurden, wenn das Sekretariat nicht besetzt war.
Heute gibt es Systeme mit integrierten Auswertungen, digitale Fahrzeugakten und Übergabeterminals. Selbst das Fahrtenbuch ist digital verfügbar.
Wenn Sie Ihr Business betrachten, wie wird sich das Business weiter verändern?
Die fortschreitende Digitalisierung und der Fachkräftemangel bleibt weiterhin ein großes Problem für Unternehmen. Bewusstsein für Work-Life-Balance der Mitarbeitenden in Unternehmen hat einen großen Stellenwert – wenig Bereitschaft für beispielsweise Spätschichten und Wochenenddienste – dafür bedarf es Lösungen. Die folgenden Generationen fordern auch ein hohes Maß an Digitalisierung, um den Arbeitgeber attraktiv zu finden.
Welche Kunden sprechen Sie konkret an?
Wir sprechen alle Kunden an, welche ihren Fuhrpark effizient nutzen und in einem gut handelbaren System verwalten möchten.
Firmen, welche kontaktlos Fahrzeugschlüssel oder andere Wertgegenstände (Prüfwerkzeuge, Laptops, Kameras, …) an Mitarbeitende oder auch Kunden übergeben möchten.
Autohändler, die die Flexibilität und den Kundenservice erhöhen und sich vor Diebstahl schützen wollen.
Sehen Sie noch weitere Geschäftsfelder die sich ergeben?
Zunehmend lässt sich der Trend zu Übergabe von jeglichen Objekten feststellen. Beispielsweise: Berufsbekleidung und Wäsche, Werkzeuge, Laptops, …
Wo sind sie im Vergleich zum Markt besser aufgestellt? Welches Alleinstellungsmerkmal oder welchen Wettbewerbsvorteil hat Ihre Company?
- Individualität – Bedürfnisse des Kunden stehen im Vordergrund und die Lösung / unsere Produkte werden individuell angepasst.
- Kombination von analoger Welt und digitaler Welt um den Einstieg in das digitale Zeitalter zu vereinfachen und alle Mitarbeiter auf die Reise mitzunehmen.
Können Sie uns einen Einblick in die Entwicklung der betrieblichen Mobilität geben? Wie hat sich diese in den letzten Jahren verändert und welche Trends zeichnen sich aktuell ab?
Es wird vielseitiger. Früher war Mobilität gleichgesetzt mit Fahrzeug – heute ist Mobilität auch Fahrrad, Roller, Tickets für öffentliche Verkehrsmittel, Mietwagen etc…
Die Nachfrage nach nachhaltigen Mobilitätslösungen wächst stetig. Wie ist Ihre Wahrnehmung der umweltfreundlichen Optionen wie Elektrofahrzeuge und Fahrradflotten in die Mobilitätspläne Ihrer Kunden? Haben sie hier konkrete Beispiele und Berührungspunkte?
Hier spielt unter anderem die staatliche Förderung eine Rolle, auch Lieferketten und Ladeinfrastruktur seien bei diesem Thema genannt. Zurzeit verspürt man einerseits den Wille aber auch den Respekt vor dieser Veränderung. Je nach Branche befinden sich unsrer Kunden einerseits in einer abwartenden Position oder gehen den Weg, der einige Herausforderungen mit sich bringt.
Die THG-Quote ist ein aktuelles Thema. Wie hilft Ihr Unternehmen dabei, von dieser Regelung zu profitieren und gleichzeitig ihre CO2-Emissionen zu reduzieren?
Durch unterstützende Fuhrparksysteme können die Mobilitätsangebote effizienter genutzt werden. Durch die kontaktlose Ausgabe und Rücknahme der Mobilität, ist es möglich diese effizienter und häufiger einzusetzen. Weniger Fahrzeuge werden dann je nach Länge der Fahrt besser genutzt. Dabei ist in einem cleveren System, welches 24/7 zugänglich ist, auch die E-Mobilität abbildbar. Weiterhin können durch Fahrzeugtracking doppelte oder Leer-Fahrten vermieden werden.
Im Bereich der betrieblichen Mobilität gibt es oft verschiedene Bedürfnisse je nach Unternehmensgröße und Branche. Wie passen Sie Ihre Lösungen an die individuellen Anforderungen verschiedener Unternehmen an?
Unser modulares System der Anlagen und der Software ist direkt dafür gemacht, die unterschiedlichen Bedürfnisse der Kunden zu erfüllen.
Bei den Übergabeterminals beispielsweise können wir Fachgrößen für einzelne Schlüssel bis hin zu großen Fächern für Ersatzteile, Ski und Motoradhelme anbieten.
Die COVID-19-Pandemie hat die Arbeitsweise vieler Unternehmen verändert. Wie haben sich die Mobilitätsanforderungen durch Fernarbeit und flexible Arbeitsmodelle verändert, und wie gehen Sie damit um?
Durch verkürzte Arbeitszeiten und Arbeitsmodelle, in welchen die Mitarbeitenden auch viel von zu Hause aus arbeiten können, bedarf es Lösungen für revisionssichere und kontaktlose Übergaben. Unsere Systeme und Anlagen konnten bereits vor Covid19 eine Automation und kontaktlose Übergabe gewährleisten. Die Nachfrage hat sich durch die Pandemie deutlich erhöht. Dazu wurden auch Fächer mit UV-C Bestrahlung entwickelt, bei denen in unter einer Minute alle darin befindlichen Objekte desinfiziert werden. So können nachfolgende Nutzer auf hygienisch einwandfreie Schlüssel oder andere Gegenstände zugreifen.
Welche Rolle sehen Sie für die Zukunft der betrieblichen Mobilität? Welche Innovationen und Entwicklungen erwarten Sie und wie werden diese die Art und Weise beeinflussen, wie Unternehmen ihre Mobilität organisieren?
Unterschiedliche Mobilität (E-Scooter, Bikes, E-Mobility, Fahrzeuge mit Verbrennermotor) für unterschiedliche Bedürfnisse effizient nutzen und dies am besten über logische Abfragen vollautomatisiert und 24/7 abholbereit.
Letztlich, wie können Unternehmen von Ihrer Expertise profitieren und welche Schritte sollten sie unternehmen, um Ihre Dienstleistungen und Produkte in ihre Mobilitätsstrategie zu integrieren?
Durch viele Gespräche und Workshops mit verschieden Firmen und Anwendern kennen wir sehr gut die Problemstellung und Wünsche der Nutzer. Somit können wir in unseren internen Regelmeetings mit der Produktentwicklung sehr viel nützlichen Import liefern, um unsere Produkte stetig weiterzuentwickeln.
Unsere Interessenten und Kunden haben die Möglichkeit unsere Produkte / Lösungen anzuschauen und auszuprobieren, sei es auf Messen oder in unserem eigenen Showroom in Oberlungwitz. Außerdem haben wir Speziallisten, welche beratend zu Seite stehen und gemeinsam Lösungen für die Bedürfnisse finden. Dies funktioniert sowohl im persönlichen Gespräch vor Ort oder natürlich auch remote.