Insolvenzverfahren: Die letzte Rettung bleibt aus
Der Aachener Elektroautobauer e.Go Mobile, der seit seiner Gründung im Jahr 2015 ambitionierte Pläne verfolgte, steht vor dem endgültigen Aus. Nach Angaben des Insolvenzverwalters wird der Geschäftsbetrieb eingestellt und das Unternehmen liquidiert. Trotz intensiver Bemühungen konnte kein Käufer gefunden werden, der die Finanzierung des neuen Modells e.wave X bis zur Produktionsreife sichergestellt hätte.
Rückblick: Die Krise begann 2020
Bereits im Jahr 2020 drohte e.Go Mobile die Pleite. Infolge dessen übernahm der niederländische Investor ND Industrial Investments die Mehrheit am Unternehmen. Doch auch diese Übernahme konnte das Schicksal des Start-ups nicht langfristig wenden. Die Entscheidung zur Eröffnung des Insolvenzverfahrens wurde im März getroffen und mit den Herausforderungen der Elektrofahrzeugindustrie sowie der Volatilität der Kapitalmärkte begründet.
Fehlende Investoren: Die Suche blieb erfolglos
Die Hoffnung auf neue Investoren, die das Unternehmen aus der Krise führen könnten, erfüllte sich nicht. Trotz intensiver Suche und Verhandlungen konnte kein zusätzliches Kapital aufgetrieben werden. Das Unternehmen, das nach der Insolvenz 2020 in Next e.Go Mobile umbenannt wurde, wird nun endgültig aufgelöst und das Restvermögen verwertet.
Auswirkungen auf die Mitarbeiter: Kündigungen in Sicht
Bei der Anmeldung zur Insolvenz im März wurde die Zahl der Mitarbeiter mit 320 angegeben. Mittlerweile haben bereits einige das Unternehmen verlassen. Den verbleibenden rund 200 Mitarbeitern soll nach Informationen des Branchenportals „kfz-betrieb“ zeitnah gekündigt werden. Dies stellt einen weiteren schweren Schlag für die Beschäftigten dar, die nun vor einer ungewissen Zukunft stehen.
Ambitionierte Pläne: Gescheiterte Expansion
e.Go Mobile, gegründet im Umfeld der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule (RWTH) Aachen, hatte ursprünglich große Pläne. Mit der Listung an der US-Börse Nasdaq Ende letzten Jahres sollten die Weichen für eine internationale Expansion gestellt werden. Geplant waren neue Fabriken in mehreren Ländern außerhalb Deutschlands, um die Produktion der Elektroautos für den städtischen Bereich auszuweiten.
Produktpalette: Vom Kleinwagen zum Crossover
Das Angebot von e.Go Mobile umfasste zunächst den Kleinwagen Life. Später wurde dessen Crossover-Variante e.wave X auf den Markt gebracht. Laut früheren Angaben waren weitere Modelle in Planung, darunter auch größere Elektrofahrzeuge. Diese Pläne bleiben nun unerfüllt, da das Unternehmen seine Aktivitäten einstellt.
Ein symbolisches Ende
Das Ende von e.Go Mobile markiert einen bedeutenden Einschnitt in der deutschen Elektrofahrzeugindustrie. Es zeigt die Herausforderungen und Risiken, denen Start-ups in dieser dynamischen Branche ausgesetzt sind. Trotz innovativer Ideen und großer Pläne scheiterte das Unternehmen letztlich an finanziellen Hürden und fehlenden Investoren.