Marktrückgang für französische Autohersteller
Die französischen Autohersteller stehen vor beispiellosen Herausforderungen auf dem europäischen Automobilmarkt. Seit 2019 haben etablierte Marken wie Citroen, Peugeot und Renault erhebliche Marktanteile verloren, insbesondere in Westeuropa. Der wachsende Wettbewerbsdruck, sowohl durch neue internationale Konkurrenten als auch durch interne Konkurrenz innerhalb großer Konzerne, verschärft die Situation weiter. Dataforce hat die Marktlage französischer Autohersteller genauer beleuchtet.
Wettbewerb im eigenen Konzern: Der Intrabrand-Druck
Ein wesentlicher Aspekt des Marktrückgangs der französischen Autohersteller ist der steigende Druck innerhalb der Konzerne. Sowohl die Renault-Nissan-Allianz als auch der Stellantis-Konzern, zu dem Marken wie Citroen, Peugeot und DS gehören, stehen vor einem massiven Intrabrand-Wettbewerb. Besonders deutlich wird dies im Segment der Kleinwagen, wo Modelle wie der Citroen C3, der Opel Corsa und der Peugeot 208 um dieselben Kunden konkurrieren. Diese Überschneidungen führen zu einer Kannibalisierung innerhalb des Konzerns, die den Verkaufserfolg einzelner Marken schwächt.
Fotos: DataForce
Externer Wettbewerbsdruck: Chinesische Hersteller drängen auf den Markt
Neben dem internen Konkurrenzdruck sehen sich die französischen Hersteller mit einer wachsenden Zahl externer Wettbewerber konfrontiert. Besonders chinesische Automobilhersteller, die oft günstigere Fahrzeuge anbieten, gewinnen zunehmend an Marktanteilen in Westeuropa. Dies trifft die französischen Hersteller hart, da sie traditionell stark in den unteren bis mittleren Marktsegmenten positioniert sind – Segmente, in denen Kunden preissensibel sind.
Marktanteilsverlust in Schlüsselmärkten
Die Folgen dieser Entwicklungen sind in den Absatzzahlen der letzten Jahre deutlich spürbar. So hat der Stellantis-Konzern zwischen 2019 und 2023 kontinuierlich Marktanteile verloren. Ähnlich erging es Renault, obwohl die Marke dank des Erfolgs von Dacia, das in den unteren Marktsegmenten Fuß fassen konnte, leichte Zuwächse verzeichnete. Der Heimatmarkt Frankreich bleibt für die französischen Hersteller zwar weiterhin wichtig, jedoch musste Citroen hier einen massiven Rückgang von 30 % verzeichnen. Peugeot, Renault und DS sind ebenfalls stark betroffen.
Herausforderungen bei Elektrofahrzeugen
Auch im Bereich der Elektromobilität geraten die französischen Autohersteller ins Hintertreffen. Während der gesamte Markt für Elektrofahrzeuge in Europa wächst, bleiben Citroen und Renault hinter ihren Möglichkeiten zurück. Insbesondere Citroen hat Mühe, seinen Marktanteil in diesem wichtigen Zukunftssegment zu steigern. Renault liegt nur leicht unter dem Marktdurchschnitt, was zeigt, dass es hier noch erheblichen Nachholbedarf gibt.
Zusammenfassung der Marktbedingungen
Die französischen Autohersteller stehen vor enormen Herausforderungen. Der interne Wettbewerb innerhalb großer Konzerne und die zunehmende Konkurrenz durch internationale Marken, insbesondere aus China, setzen den Markt unter Druck. Zudem hat die mangelhafte Positionierung im SUV- und Elektrofahrzeugsegment zu weiteren Verlusten geführt. Dennoch zeigt der Erfolg von Dacia, dass es auch Chancen gibt, wenn sich Hersteller flexibel an die Marktnachfrage anpassen.