Michael Poglitsch ist ein erfahrener Experte in der Mobilitätsbranche und blickt auf mehr als zwei Jahrzehnte Erfahrung zurück. Als Managing Director der Mobinck Germany GmbH verantwortet er die strategische Ausrichtung und das Wachstum innovativer Software-Lösungen, die Unternehmen dabei unterstützen, ihre Mobilität effizient und nachhaltig zu gestalten. In diesem Interview spricht er über die zehn wichtigsten Anzeichen, die zeigen, dass es Zeit ist, das Mobilitätsmanagement zu digitalisieren, und gibt praxisnahe Einblicke, wie Unternehmen davon profitieren können.
Herr Poglitsch, warum ist das Thema Mobilitätsmanagement heute so relevant für Unternehmen?
Michael Poglitsch: Mobilität spielt eine zentrale Rolle in vielen Unternehmen – sei es durch Dienstreisen, den Fuhrpark oder die Pendelmobilität der Mitarbeitenden. Gleichzeitig stehen wir vor Herausforderungen wie steigenden Kosten, wachsender Komplexität und der Notwendigkeit, nachhaltiger zu handeln. Ein manuelles oder isoliertes Management dieser Prozesse führt oft zu Ineffizienzen, und genau hier setzt die Digitalisierung an.
Sie haben zehn Anzeichen identifiziert, die aufzeigen, wann ein Unternehmen sein Mobilitätsmanagement digitalisieren sollte. Können Sie die wichtigsten Punkte kurz zusammenfassen?
Michael Poglitsch: Gerne. Die zehn Anzeichen reichen von unklaren Mobilitätskosten und einer hohen administrativen Belastung bis hin zu Problemen bei der CO2-Bilanzierung oder der Einhaltung von Compliance-Vorgaben. Unternehmen erkennen oft erst im Tagesgeschäft, wie viel Zeit, Ressourcen und Transparenz verloren gehen, wenn Prozesse manuell oder unzureichend digitalisiert sind.
Was sind typische Symptome für ineffiziente Mobilitätsprozesse?
Michael Poglitsch: Ein klassisches Beispiel ist die manuelle Erfassung von Mobilitätskosten. Viele Unternehmen arbeiten hier noch mit Excel-Tabellen oder verschiedenen Dateien. Das erschwert es, die Gesamtkosten zu überblicken, geschweige denn, sie sinnvoll zu analysieren. Eine digitale Lösung hingegen schafft Transparenz – Kosten können in Echtzeit überblickt und Berichte unkompliziert erstellt werden.
Die hohe administrative Belastung ist ein weiterer Punkt, den Sie angesprochen haben. Wie können Unternehmen hier Abhilfe schaffen?
Michael Poglitsch: Viele Verwaltungsaufgaben, wie das Erfassen von Kilometerständen oder das Ausfüllen von Reisekostenformularen, werden noch manuell erledigt. Das kostet Zeit und führt häufig zu Fehlern. Digitale Tools können diese Aufgaben automatisieren und die Bearbeitung flexibler gestalten. Dadurch werden nicht nur Kapazitäten frei, sondern auch die Genauigkeit steigt.
Ein weiterer kritischer Punkt ist die intransparente Fuhrparkauslastung. Was bedeutet das konkret?
Michael Poglitsch: Wenn Unternehmen nicht wissen, wie effizient ihre Fahrzeuge genutzt werden, laufen sie Gefahr, Kapital zu verschwenden. Ein digitalisiertes System bietet Echtzeitdaten zur Fahrzeugnutzung, was nicht nur Transparenz schafft, sondern auch die Möglichkeit bietet, beispielsweise Carsharing-Modelle zu integrieren, um die Auslastung zu optimieren.
Wie sieht es mit der Dienstreiseplanung aus? Wo liegen hier die Herausforderungen?
Michael Poglitsch: Viele Mitarbeitende planen ihre Dienstreisen eigenständig und nutzen dabei verschiedene Plattformen. Das ist zeitaufwendig und oft ineffizient. Mit einer zentralen digitalen Plattform können Buchungen an einem Ort verwaltet werden. Das spart nicht nur Zeit, sondern sorgt auch dafür, dass Compliance-Vorgaben eingehalten werden.
Apropos Compliance: Warum ist das ein zentraler Punkt beim Mobilitätsmanagement?
Michael Poglitsch: Die Einhaltung von Richtlinien und gesetzlichen Vorgaben wird zunehmend komplexer, besonders bei internationalen Reisen oder großen Fuhrparks. Digitale Lösungen können Mitarbeitende dabei unterstützen, diese Vorgaben automatisch einzuhalten. Das reduziert Risiken und gibt Sicherheit.
Sie haben auch die Bedeutung von Nachhaltigkeit und CO2-Bilanzierung angesprochen. Wie können Unternehmen diese Herausforderung bewältigen?
Michael Poglitsch: Die Erfassung und Reduktion von CO2-Emissionen ist heute ein Muss, insbesondere im Rahmen der Corporate Sustainability Reporting Directive. Digitale Tools automatisieren die CO2-Bilanzierung, was nicht nur die Berichterstattung erleichtert, sondern auch gezielte Maßnahmen zur Emissionsreduzierung ermöglicht.
Was ist mit der Flexibilität in der Mitarbeitermobilität? Welche Rolle spielt sie?
Michael Poglitsch: Mitarbeitende erwarten flexible Lösungen, die verschiedene Verkehrsmittel wie Carsharing, Fahrräder oder E-Roller umfassen. Unternehmen, die ihre Mobilitätsstrategie nicht entsprechend anpassen können, verlieren an Attraktivität. Digitale Plattformen bieten hier maximale Flexibilität und erleichtern die Integration solcher Lösungen.
Was würden Sie Unternehmen empfehlen, die eines oder mehrere dieser Anzeichen erkennen?
Michael Poglitsch: Wenn Unternehmen sich in einem oder mehreren dieser Punkte wiederfinden, ist es höchste Zeit, über eine Digitalisierung nachzudenken. Die Vorteile sind klar: Sie sparen Kosten, steigern die Effizienz und machen Ihre Mobilitätsstrategie zukunftsfähig. Der erste Schritt ist oft, die bestehenden Prozesse kritisch zu hinterfragen und eine geeignete digitale Lösung zu evaluieren.
Vielen Dank, Herr Poglitsch, für diese spannenden Einblicke! Abschließend: Wie sehen Sie die Zukunft des Mobilitätsmanagements?
Michael Poglitsch: Die Zukunft ist definitiv digital, nachhaltig und flexibel. Unternehmen, die jetzt die richtigen Weichen stellen, können nicht nur effizienter arbeiten, sondern sich auch als attraktiver Arbeitgeber positionieren. Ich freue mich, ein Teil dieser spannenden Transformation zu sein und Unternehmen dabei zu unterstützen, ihre Mobilität auf das nächste Level zu heben.
Erwähnte Unternehmen im Branchenverzeichnis
Mobinck Germany GmbH
Unternehmens-Mobilität kann einfach, nachhaltig und wirtschaftlich sein