Die kommenden Jahre bringen bedeutende Autofahrer-Änderungen, darunter steigende Kosten, neue Sicherheitsvorschriften und bürokratische Anpassungen. Der Fokus liegt auf den Entwicklungen, die im Jahr 2024 wirksam werden und die Mobilitätslandschaft prägen. Im Folgenden werden die wichtigsten Änderungen detailliert erläutert.
1. CO2-Strafsteuer: Höhere Kosten für Benzin- und Diesel-Fahrer
Die CO2-Strafsteuer auf Kraftstoffe wird im Jahr 2024 erneut ansteigen, um den Absatz von Elektroautos zu fördern. Die Bundesregierung hat beschlossen, den CO2-Preis von 30 Euro auf 40 Euro pro Tonne zu erhöhen. Dies führt zu einem Anstieg der Kraftstoffpreise um 4,3 Cent für Benzin und 4,7 Cent für Diesel im Jahr 2024, mit weiteren Anstiegen in den Folgejahren.
2. Lkw-Maut mit CO2-Aufschlag: Klimaschutz-Maßnahmen für den Güterverkehr
Ab dem 01. Juli 2024 wird ein CO2-Aufschlag in die Lkw-Maut integriert. Lastkraftwagen zwischen 3,5 und 7,5 Tonnen werden mit einem Aufschlag von 200 Euro pro Tonne CO2 belastet. Elektro-Lkw sind bis zum 31. Dezember 2025 von dieser Regelung befreit.
Dies trifft die Transportbranche gleich doppelt. Bereits zum 01. Dezember wurde die Lkw-Maut auf deutschen Autobahnen und Bundesstraßen spürbar angehoben. Für schwere Lastwagen ergibt sich eine deutliche Preiserhöhung: Jede Tonne ausgestoßenen Kohlendioxids (CO2) wird mit einem Aufschlag von 200 Euro berechnet. Die genauen Mehrkosten variieren je nach den individuellen Emissionen eines Fahrzeugs. Diese Emissionen werden den Lkw-Emissionsklassen zugeordnet, wie von Toll Collect, dem bundeseigenen Mautbetreiber, erläutert wurde. Der BGL warnt dass die massiven Preiserhöhungen auch die Verbraucher erreichen werden.
3. Assistenzsysteme zur Neuzulassung: Verbesserung der Fahrzeugsicherheit
Ab dem 7. Juli 2024 dürfen bestimmte Assistenzsysteme nicht mehr in Neuwagen fehlen. Dazu gehören der intelligente Geschwindigkeitsassistent, der Notbremsassistent, das Notbremslicht und der Rückfahrassistent. Diese Maßnahme zielt darauf ab, die Sicherheit auf den Straßen zu erhöhen. Vollständige Liste der Assistenzsysteme, die ab 2024 für Neuwagen in der EU verpflichtend sind.
4. Bußenvollstreckung zwischen Schweiz und Deutschland: Internationale Zusammenarbeit
Ein neuer deutsch-schweizerischer Polizeivertrag wird 2024 wirksam. Dies ermöglicht die Vollstreckung von Bußgeldern in Deutschland für Verkehrsverstöße in der Schweiz. Die Untergrenze für Bußgelder liegt bei 80 Franken oder 70 Euro.
5. Zwangs-Untersuchung bei Führerschein-Verlängerung: Medizinische Tests für die Verkehrssicherheit
Die Überarbeitung der Führerscheinrichtlinie sieht vor, dass bei der Führerschein-Verlängerung medizinische Tests verpflichtend werden können. Dies dient der Gewährleistung der Verkehrssicherheit. Der bürokratische Aufwand wird kontrovers diskutiert. Die Änderung hätte auch zur Folge, dass ältere Fahrer regelmäßig Verkehrstauglichkeitsüberprüfungen absolvieren müssten, um ihre Fahrerlaubnis zu behalten. Beschlossen ist dies indes noch nicht fix und eine Umsetzung in den einzelnen Staaten aktuell noch in weiter Ferne,
6. Förderung von E-Fahrzeugen in 2024 entfällt: Neue Regelungen für Elektromobilität
Die Förderung von Elektrofahrzeugen sollte für Privatpersonen ab dem 1. Januar 2024 auf 3000 Euro begrenzt werden, bei Nettolistenpreisen bis 45.000 Euro. Doch daraus wird nichts mehr. Der Umweltbonus wurde Mitte Dezember überraschend per sofort gestrichen. Die Förderung für Plug-In-Hybridfahrzeuge entfällt bereits seit dem 1. Januar 2023. Diskussionen über eine mögliche Aufstockung der Fördergelder sind aufgrund der Haushaltslücken ad acta gelegt.
7. Neue Abgasnorm Euro 6e: Strengere Emissionsstandards ab September 2024
Ab dem 1. September 2024 müssen alle neu zugelassenen Fahrzeuge die Euro-6e-Norm erfüllen. Diese Norm legt strengere Emissionsstandards fest, um die Umweltbelastung zu reduzieren.
8. Winterreifen mit „Alpine“-Symbol: Erhöhte Anforderungen an die Winterreifenpflicht
Ab Oktober 2024 dürfen nur noch Reifen mit dem „Alpine“-Symbol auf der Reifenflanke verwendet werden. Dies soll sicherstellen, dass die Winterreifenpflicht den deutschen Vorschriften entspricht. Die Übergangsfrist für Reifen mit M+S-Kennzeichnung läuft ab.
9. Führerschein-Umtausch und Ablaufdatum: EU-Scheckkarten-Führerschein mit Begrenzung der Gültigkeit
Die Pflicht zum EU-Scheckkarten-Führerschein betrifft Autofahrer der Geburtsjahrgänge 1965 bis 1970, die bis zum 19. Januar 2024 umtauschen müssen. Die Gültigkeit des neuen Führerscheins ist auf 15 Jahre begrenzt. Der Umtausch erfordert einen gültigen Personalausweis oder Reisepass, ein biometrisches Passfoto und eine Gebühr von 25 bis 30 Euro.
10. THG-Prämie 2024: Anreize für CO2-Einsparungen bei Elektrofahrzeugen
Die THG-Prämie ermöglicht es Besitzern von Elektrofahrzeugen, ihre CO2-Einsparungen zertifizieren zu lassen und von Emissionshandel zu profitieren. Die Prämie bleibt auch im Jahr 2024 für Elektro-Kraftfahrzeuge anwendbar.
Fazit: Herausforderungen und Chancen für Autofahrer im Jahr 2024
Die bevorstehenden Änderungen im Jahr 2024 bringen sowohl Herausforderungen als auch Chancen für Autofahrer mit sich. Die Anpassung an neue Regelungen und Technologien ist entscheidend, um die individuelle Mobilität nachhaltiger und sicherer zu gestalten. Es bleibt abzuwarten, wie sich diese Entwicklungen auf den Verkehrssektor und die Fahrzeugindustrie auswirken werden.