Matthias Kerner, CFO von EMOVY, ist eine erfahrene Führungspersönlichkeit in der Energiewirtschaft mit fundiertem betriebswirtschaftlichem und rechtlichem Know-how. Mit seiner langjährigen Expertise in Unternehmenstransformation und der Energiewende steht er an der Spitze eines Unternehmens, das sich auf die Vermarktung von THG-Quoten spezialisiert hat. EMOVY unterstützt Fuhrpark- und Flottenbetreiber bei der Optimierung ihrer Einnahmen aus Elektrofahrzeugen und öffentlichen Ladepunkten.
In diesem Interview sprechen wir mit Matthias Kerner über ein aktuelles und zukunftsweisendes Thema: die Bedeutung von Batteriespeichern und PV-Strom für die Erhöhung der THG-Quote aus öffentlichen Ladepunkten. Welche Herausforderungen bringt die neue Regulierung mit sich? Und wie können Unternehmen davon profitieren? Antworten liefert Matthias Kerner im Gespräch.
Herr Kerner, die THG-Quote ist ein wichtiges Instrument zur Förderung erneuerbarer Energien und Elektromobilität. Wie sehen Sie die aktuelle Entwicklung in diesem Bereich, insbesondere im Hinblick auf Batteriespeicher und PV-Strom?
Matthias Kerner: Die THG-Quote hat sich in den letzten Jahren als einer von vielen Treibern für die Energiewende etabliert. Besonders spannend ist die Integration von Batteriespeichern in Verbindung mit vor Ort erzeugtem PV-Strom bei öffentlichen Ladepunkten. Diese Kombination bietet enorme Potenziale, um die Effizienz und Nachhaltigkeit der Energienutzung für E-Fahrzeuge zu steigern. Ab 2025 werden die Anforderungen jedoch strenger, was insbesondere die Messkonzepte und Nachweispflichten betrifft. Unternehmen, die frühzeitig auf intelligente Lösungen setzen, können hier jedoch klar profitieren. Die Vorgaben gelten auch noch rückwirkend für das Jahr 2024, für das bis Ende Februar 2025 noch Anträge mit Anerkennung einer erhöhten THG-Quote gestellt werden können.
Das Umweltbundesamt hat kürzlich neue Vorgaben veröffentlicht, die eine stärkere Regulierung der THG-Quote vorsehen. Was bedeuten diese Änderungen konkret für Unternehmen?
Matthias Kerner: Die neuen Vorgaben bringen vor allem zwei Aspekte mit sich: mehr Klarheit, aber auch höhere Anforderungen. Unternehmen müssen künftig nachweisen, dass Batteriespeicher ausschließlich mit vor Ort erzeugtem erneuerbaren Strom geladen und entladen werden. Dies erfordert genaue Messkonzepte, die den Energiefluss lückenlos dokumentieren. Gleichzeitig wird die Rolle von öffentlichen Ladepunkten stärker reglementiert. Betreiber müssen für die Vermarktung der THG-Quote sicherstellen, dass ihre Systeme sowohl den Anforderungen der Bundesnetzagentur als auch denen des Umweltbundesamts entsprechen.
Batteriespeicher werden als Schlüsseltechnologie für die Energiewende bezeichnet. Was macht sie so wichtig für die THG-Quote?
Matthias Kerner: Batteriespeicher ermöglichen es, erneuerbaren Strom effizienter zu nutzen, indem sie zeitliche Schwankungen in der Erzeugung ausgleichen. Für die THG-Quote spielen sie eine entscheidende Rolle, da sie den Nachweis eines direkten Bezugs von vor Ort erzeugtem Strom erleichtern, wenn einmal nicht gleichzeitig während eines Ladevorgangs die Sonne scheint. Das ist vor allem für Betreiber von PV- und Windkraftanlagen von Vorteil, die ihre CO₂-Einsparungen durch die THG-Quote an der vor Ort vorhandenen Ladeinfrastruktur vermarkten möchten. Wichtig ist jedoch, dass die technischen und regulatorischen Vorgaben erfüllt werden, um die erhöhte Quote zu beantragen.
Die Anforderungen an den Nachweis von erneuerbarem Strom sind erheblich verschärft worden. Was sind die größten Herausforderungen für Unternehmen?
Matthias Kerner: Eine der größten Hürden ist die lückenlose Dokumentation der Stromflüsse. Die Messsysteme müssen in der Lage sein, zeitgleich und mit einer Genauigkeit von 15-Minuten-Intervallen den Verbrauch und die Erzeugung zu erfassen. Zusätzlich müssen die Nachweise von einem Messstellenbetreiber bereitgestellt werden, was eine genaue Abstimmung zwischen Betreiber, Dienstleister und Regulierungsbehörden erfordert. Unternehmen, die diese Herausforderungen meistern, haben jedoch die Möglichkeit, ihre Einnahmen deutlich zu steigern.
Welche Chancen bieten sich für Flottenbetreiber und Ladepunktbetreiber durch die neuen Regelungen?
Matthias Kerner: Flottenbetreiber und Ladepunktbetreiber können von den Änderungen enorm profitieren, wenn sie die neuen Anforderungen proaktiv umsetzen. Die THG-Quote bietet eine attraktive Einnahmequelle, insbesondere durch die Integration von Batteriespeichern und die Nutzung von PV-Strom. Voraussetzung ist, dass die technischen und administrativen Vorgaben eingehalten werden. EMOVY unterstützt Unternehmen dabei, diese Prozesse zu optimieren und die Vermarktungspotenziale voll auszuschöpfen.
Wie unterstützt EMOVY Unternehmen bei der Umsetzung der neuen Vorgaben und der Nutzung der THG-Quote?
Matthias Kerner: Als THG-Quoten-Experten übernehmen wir die gesamte Abwicklung für unsere Kunden – von der Erfassung der Daten über die Nachweisführung bis hin zur Vermarktung. Wir beraten Unternehmen bei der Integration von Batteriespeichern und der Optimierung ihrer Ladeinfrastruktur. Unser Ziel ist es, die Komplexität der Vorgaben zu reduzieren und unseren Kunden maximale Einnahmen aus ihren THG-Zertifikaten zu ermöglichen.
Welche Empfehlungen geben Sie Unternehmen, die sich auf die erhöhten Anforderungen ab 2025 vorbereiten möchten?
Matthias Kerner: Der Schlüssel liegt in einer frühzeitigen Planung. Unternehmen sollten ihre Messkonzepte und Nachweissysteme bereits jetzt auf die neuen Anforderungen ausrichten. Die Zusammenarbeit mit erfahrenen Partnern, die die regulatorischen Vorgaben genau kennen, ist hierbei unerlässlich. Zudem sollten Betreiber von öffentlichen Ladepunkten in Kombination mit PV- oder Windkraftanlagen die Möglichkeit der Integration von Batteriespeichern ernsthaft in Betracht ziehen, um ihre THG-Quoten langfristig zu maximieren.
Herr Kerner, was wünschen Sie sich für die Zukunft der THG-Quote und die Energiewende in Deutschland?
Matthias Kerner: Mein Wunsch ist, dass die THG-Quote weiterhin als starker Impulsgeber für den Ausbau erneuerbarer Energien und die Elektromobilität dient. Gleichzeitig hoffe ich, dass die regulatorischen Rahmenbedingungen so gestaltet werden, dass sie sowohl Innovationen fördern als auch die Umsetzung für Unternehmen erleichtern. Nur durch eine enge Zusammenarbeit zwischen Politik, Wirtschaft und Technologie können wir die Klimaziele erreichen und die Energiewende erfolgreich gestalten.
Erwähnte Unternehmen im Branchenverzeichnis
EMOVY GmbH
- 5.0/ 5 8 Bewertungen
- THG-Quote
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