Verkehrssektor verfehlt CO2-Grenzwerte erneut drastisch
Die neuesten Zahlen des Umweltbundesamts zeigen: Deutschlands Verkehrssektor überschreitet weiterhin deutlich die gesetzlich festgelegten CO2-Grenzwerte. Mit einem Ausstoß von 143 Millionen Tonnen CO2-Äquivalenten im Jahr 2024 liegt der Verkehr 18 Millionen Tonnen über der zulässigen Grenze. Die anhaltende Zielverfehlung wirft grundlegende Fragen zur Verkehrspolitik und den notwendigen Maßnahmen zur Emissionsreduzierung auf.
Fehlende Maßnahmen und verpasste Chancen
Trotz politischer Ankündigungen bleibt der Fortschritt in Richtung klimafreundlicher Mobilität aus. Besonders problematisch: Während andere Sektoren ihre Emissionen reduzieren, stagniert der Verkehrsbereich. Das liegt nicht zuletzt an einer verfehlten Infrastrukturpolitik. Der Fokus auf den Ausbau von Straßen und Autobahnen fördert den Individualverkehr, während Investitionen in die Schiene nicht ausreichen, um signifikante Verbesserungen zu erzielen.
Fotos: Allianz pro Schiene
Schienenverkehr als Schlüssel zur CO2-Reduktion
Laut Experten ist die Schiene eine der effizientesten Lösungen zur Reduzierung der verkehrsbedingten Emissionen. Ein Güterzug verursacht im Vergleich zu einem Lkw achtmal weniger CO2-Emissionen pro transportierter Tonne. Trotzdem sind die Rahmenbedingungen für die Schiene weiterhin unzureichend. Hohe Trassenpreise und unzureichende Kapazitäten behindern den dringend benötigten Umstieg auf klimafreundliche Transportmittel.
Welche Schritte sind jetzt nötig?
Damit der Verkehrssektor die Klimaziele erreicht, sind konsequente Maßnahmen erforderlich:
Massive Investitionen in die Schieneninfrastruktur: Der Ausbau von Strecken und der Ausbau des Kombinierten Verkehrs müssen Priorität haben.
Reduzierung der Trassenpreise: Attraktivere Bedingungen für den Schienengüterverkehr erleichtern die Verlagerung von Transporten.
Förderung des Deutschlandtickets: Eine langfristige Absicherung des vergünstigten Tickets würde mehr Menschen zum Umstieg auf die Bahn bewegen.
Begrenzung des Straßenausbaus: Der Fokus sollte auf der Sanierung bestehender Straßen liegen, anstatt neue Kapazitäten für den Pkw-Verkehr zu schaffen.
Zeit für klare Entscheidungen
Der politische Druck wächst: Die nächste Bundesregierung steht vor der Aufgabe, nachhaltige Mobilitätslösungen zu priorisieren und die Verkehrsstrategie neu auszurichten. Die Weichen für eine klimafreundliche Verkehrswende müssen jetzt gestellt werden – sonst bleibt Deutschland dauerhaft hinter seinen Klimazielen zurück.