China’s Diversifizierte Antriebsstrategie: Mehr als nur Elektromobilität – auch Biospirt und E-Fuels bleiben Optionen
Ein Paradigmenwechsel in Chinas Automobilsektor
In einer Welt, die sich zunehmend der Elektromobilität zuwendet, nimmt China eine diversifizierte Position ein. Während die Europäische Union (EU) neue Verbrennungsmotoren spätestens bis 2035 verbietet, zeichnet sich in China ein deutlich differenzierterer Ansatz mit Biosprit und E-Fuels ab. Das Land, bekannt als Pionier im Bereich der Batteriemobilität, erweitert seinen Fokus um die Entwicklung und Integration von Biosprit und E-Fuels. Diese Entscheidung markiert einen Unterschied zur Strategie europäischer Autohersteller wie VW und Mercedes, die ihre Verbrennerentwicklung einstellen und sich ausschließlich auf Batterieautos konzentrieren.
Chinas Streben nach Autarkie und Innovation
Am 7. Dezember 2023 wurde der mit Spannung erwartete Fahrplan zur Entwicklung der chinesischen Automobilindustrie bis 2060 veröffentlicht. Dieses Strategiepapier bestätigt, was Insider bereits vermutet hatten: China lehnt ein generelles Verbot von Verbrennungsmotoren, wie es in der EU und anderen Teilen der Welt diskutiert wird, ab und hält an einer alternativen Strategie zur reinen Batteriemobilität fest. Diese Strategie umfasst Wasserstoff, Ammoniak, flüssige Biokraftstoffe und erneuerbare synthetische Kraftstoffe als die Kraftstoffe der Zukunft.
Die Rolle von Batterien, Biosprit und E-Fuels
Die Entscheidung Chinas, seine Antriebsstrategie zu diversifizieren, spiegelt das Bestreben wider, Abhängigkeiten von Energieimporten zu reduzieren. Die Regierung setzt dabei auch auf im Land produzierte synthetische Kraftstoffe. Diese Kraftstoffe, hergestellt aus Wasserstoff und Kohlenstoff – der beispielsweise in Zementwerken und bei der Kohleverstromung anfällt -, könnten eine Schlüsselrolle in Chinas zukünftiger Energiestrategie spielen.
Europas Fokus auf Elektromobilität
Im Gegensatz zu China stehen in der EU alternative Kraftstoffe inklusive E-Fuels weiterhin im Schatten der Elektromobilität. Trotz politischer Diskussionen und teilweiser Zugeständnisse an die Nutzung von reinen E-Fuels für Neuwagen nach 2035, bleibt die europäische Strategie primär auf die Förderung von Elektrofahrzeugen ausgerichtet. Diese unterschiedlichen Ansätze könnten die Wettbewerbsfähigkeit europäischer Autohersteller beeinträchtigen, insbesondere wenn chinesische Unternehmen in der Lage sind, die entstehende Lücke mit bezahlbaren Verbrennerfahrzeugen zu füllen.
China in Europa: Ein Fokus auf Elektroautos
Trotz der breiteren Antriebsstrategie im eigenen Land, konzentriert sich China auf den europäischen Märkten vorrangig auf Elektroautos. Chinesische Hersteller wie Chery, MG, Nio und der Elektro-Gigant BYD setzen verstärkt auf E-Modelle für den europäischen Markt. BYD hat sogar seinen ersten eigenen Autotransporter in Betrieb genommen, um den Export seiner Fahrzeuge zu beschleunigen. Darüber hinaus wird BYD als Großsponsor bei der kommenden Fußball-Europameisterschaft seine E-Modelle ins Rampenlicht rücken und somit seine Präsenz auf dem europäischen Markt weiter ausbauen.