E-Auto-Kauf: Warum fehlende Ladeinfrastruktur zum größten Hindernis wird
Die Elektromobilität kommt in Deutschland langsamer voran als erhofft. Während Batteriekapazitäten stetig wachsen und die Reichweite vieler Modelle kaum noch Sorgen bereitet, rückt ein anderer Aspekt stärker in den Vordergrund: die fehlende Ladeinfrastruktur. Laut einer aktuellen repräsentativen Umfrage sehen mittlerweile mehr Menschen im Mangel an Lademöglichkeiten (53 %) das größte Hindernis für den Kauf eines E-Autos als in der Reichweite (51 %). Damit verschiebt sich die Wahrnehmung der Verbraucher deutlich – mit Folgen für Hersteller, Energieversorger und Immobilienwirtschaft.
Hohe Anschaffungskosten bleiben Haupthürde
An erster Stelle der Kaufhindernisse steht nach wie vor der Preis: Zwei Drittel der Befragten gaben an, dass der hohe Anschaffungspreis entscheidend gegen den Kauf spricht. Doch während die Batterietechnik kontinuierlich Fortschritte macht und Reichweitenängste schwinden, bleibt die Ladeinfrastruktur ein kritischer Flaschenhals.
Laden zuhause als Priorität
Für die Mehrheit der Verbraucher wäre eine private Lademöglichkeit entscheidend. 76 % derjenigen, die wegen fehlender Ladepunkte auf ein E-Auto verzichten, wünschen sich das Laden am eigenen Stellplatz. Besonders Mieter ohne Wohneigentum sehen hier einen großen Nachholbedarf (81 %). Aber auch öffentliche Ladepunkte – ob am Straßenrand, beim Einkaufen oder an Parkplätzen – stehen hoch im Kurs (73 %). Weniger relevant sind Ladeoptionen an Autobahnen (52 %) oder am Arbeitsplatz (39 %).
Unterschiedliche Prioritäten bei E-Auto-Fahrern
Interessant: Wer bereits ein E-Auto besitzt, bewertet die Ladeprioritäten anders. Zwar steht auch hier das heimische Laden ganz oben (78 %), aber Schnelllader an Autobahnen werden mit 74 % ähnlich hoch geschätzt. Ladepunkte am Arbeitsplatz sind für 63 % wichtig – ein Hinweis darauf, dass E-Mobilität ohne umfassendes, mehrstufiges Ladenetzwerk kaum praktikabel ist.
Unternehmen setzen auf gebäudenahe Ladeinfrastruktur
Besondere Bedeutung gewinnt die Ladeinfrastruktur direkt am Wohn- oder Arbeitsort. Chargemaker, eine Tochter von ista, hat angekündigt, bis 2030 rund 25.000 Ladepunkte in Deutschland zu errichten. Dafür sollen bis zu 30 Millionen Euro investiert werden. Im Fokus steht die gebäudenahe Ladeinfrastruktur für Wohn- und Gewerbeimmobilien, Hotels und Unternehmensstandorte. Ziel ist es, eine zuverlässige Basisversorgung zu schaffen, die den Umstieg auf E-Autos für breite Bevölkerungsschichten attraktiver macht.
Relevanz für Mieter und Unternehmen
Während Eigenheimbesitzer vergleichsweise einfach Wallboxen installieren können, sind Mieter stärker auf gemeinschaftliche Lösungen angewiesen. Genau hier setzt der Ansatz von Chargemaker an: Ladelösungen direkt an Wohnanlagen oder Bürostandorten, die skalierbar und langfristig betreibbar sind. Auch für Unternehmen eröffnen sich Chancen, ihren Mitarbeitern Lademöglichkeiten bereitzustellen und gleichzeitig die eigene Nachhaltigkeitsstrategie voranzutreiben.
Elektromobilität braucht verlässliche Infrastruktur
Die Ergebnisse der Umfrage machen deutlich: Ohne Ausbau der Ladeinfrastruktur wird sich die Elektromobilität nur schleppend durchsetzen. Leistungsfähige Batterien allein reichen nicht – erst ein engmaschiges Netz an Ladepunkten macht das E-Auto alltagstauglich. Insbesondere Mieterhaushalte und Pendler brauchen verlässliche Optionen, um den Wechsel zur E-Mobilität in Betracht zu ziehen.
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