Der Oktober 2025 zeigt klar, wohin sich der deutsche Pkw Markt entwickelt: Die Nachfrage zieht wieder an, und gleichzeitig wächst der BEV Anteil laut aktuellen Daten so stark wie selten zuvor. Ohne staatliche Förderung überschreitet der Anteil rein batterieelektrischer Fahrzeuge erstmals die Marke von 20 Prozent. Parallel stabilisieren sich Flottenzulassungen, die private Nachfrage boomt, und taktische Zulassungen beeinflussen das Gesamtbild. Für Fuhrparkverantwortliche, Hersteller und Mobilitätsanbieter ergeben sich daraus neue Perspektiven – aber auch Herausforderungen.
Privatkunden treiben die Nachfrage im Pkw Markt
Im Oktober wurden rund 250.000 Pkw neu zugelassen – ein Plus von knapp acht Prozent. Hochgerechnet ergibt sich ein Jahreswert von 2,96 Millionen. Ein solider Wert, wenngleich das schwache erste Halbjahr 2025 Spuren hinterlässt. Bis Dezember werden voraussichtlich 2,82 Millionen Neuzulassungen erreicht, was einer Stagnation gleichkommt.
Besonders auffällig: Die Privatkundschaft sorgt mit einem Plus von zwölf Prozent für deutlichen Rückenwind. Bis Jahresende dürfte ihre Nachfrage um rund 20.000 zusätzliche Fahrzeuge wachsen. Diese Entwicklung wirkt direkt auf den Pkw Markt, der sich nach Monaten der Unsicherheit stabilisiert.
Foto: Dataforce
Autovermieter und Fahrzeugbau: Taktische Zulassungen beeinflussen den Markt
Seit vier Monaten steigen die Neuzulassungen der Autovermieter zweistellig an – allein im Oktober um 29 Prozent. Auffällig ist der hohe Elektroanteil in diesem Kanal, der auf verstärkte taktische Zulassungen hindeutet.
Auch der Fahrzeugbau meldet ein Plus von 22 Prozent bei den Eigenzulassungen, während der Handel einen Rückgang von drei Prozent verzeichnet. Dieser Unterschied zeigt: Die Ausgangsbasis nach dem Halbleitermangel verzerrt das Bild noch immer. Dennoch wirkt sich diese Dynamik spürbar auf den Pkw Markt aus, da gerade Vermieter häufig Trendsetter für die spätere Gebrauchtwagenlandschaft sind.
Flottenmarkt stabilisiert sich: Elektrische Antriebe holen auf
Der Flottenmarkt bewegt sich im Oktober mit +0,7 Prozent auf Vorjahresniveau. Nach starken Rückgängen im ersten Halbjahr bedeutet das: Die Fuhrparkentscheider haben wieder Vertrauen gewonnen.
Besonders der BEV Anteil überzeugt. Mit 20.000 vollelektrischen Fahrzeugen liegt er fast gleichauf mit Benzinern (20.700) und Dieseln (20.900). Für 2026 zeichnet sich damit klar ab, dass BEVs in Flotten die dominierende Antriebsform werden.
Parallel steigt die Nachfrage nach Plug-in-Hybriden um 60 Prozent. 45 Prozent dieser Zulassungen entfallen auf Flotten, 20 Prozent auf Privatkunden – ein Signal, dass Unternehmen verstärkt auf elektrifizierte Modelle setzen, auch wenn die rein elektrische Reichweite vieler PHEVs kritisch betrachtet wird.
BEV Anteil erstmals bei 21 Prozent
Ein Muster setzt sich fort: Am Jahresanfang niedrigere Anteile, am Jahresende deutliche Spitzen. Im Oktober erreicht der BEV Anteil 21 Prozent – ohne staatliche Förderung. Das zeigt, dass E-Mobilität zunehmend aus sich heraus funktioniert.
Diese Entwicklung beeinflusst nicht nur die privaten Neuzulassungen, sondern auch direkt den Pkw Markt, der 2025 spürbar elektrischer wird. Für Hersteller und Flottenbetreiber bedeutet das: Strategisch wird 2026 das Jahr, in dem elektrische Antriebe endgültig an der Spitze stehen.
Transportermarkt unter Druck: Rückgang durch Vermieterkanal
Während der Pkw Markt wächst, gibt es am Transportermarkt Gegenwind. Die Zulassungen von leichten Nutzfahrzeugen und Pkw-Utilities sinken im Oktober um zwei Prozent. Hauptgrund: Vermieterzulassungen brechen um 36 Prozent ein.
Private Zulassungen bleiben stabil, Flottenzulassungen steigen leicht um zwei Prozent. Dennoch bleibt die Lage angespannt – vor allem, weil der Elektroanteil bei Transportern seit Monaten bei nur zehn Prozent stagniert. Für notwendige Klimaziele bräuchte es etwa das Doppelte.
Ein Vorschlag aus der Branche: Elektrotransporter bis 4,25 Tonnen sollen dieselben Rechte erhalten wie Verbrenner bis 3,5 Tonnen. Für Fuhrparkbetreibende wäre das eine enorme Entlastung beim Transport schwerer Lasten.
Der Oktober 2025 zeigt, dass der deutsche Pkw Markt in Bewegung ist: Eine starke private Nachfrage, taktische Zulassungen und eine stabile Flottenentwicklung formen das Bild. Gleichzeitig gewinnt der BEV Anteil deutlich an Dynamik und überschreitet erstmals die 20-Prozent-Marke ohne Zuschüsse. Während der Pkw-Sektor wächst, bleibt der Transportermarkt herausfordernd – aber mit klar erkennbarem Potenzial, sofern regulatorische Anpassungen folgen.
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