Einfluss der Geschwindigkeit auf die Reichweite von E-Autos ist größer als gedacht
Die Reichweite von Elektrofahrzeugen beschäftigt Fuhrparkverantwortliche und E-Mobilitäts-Manager besonders an heißen Sommertagen. Weit verbreitet ist die Annahme, dass hohe Temperaturen und der Einsatz der Klimaanlage die größten Reichweitenkiller seien. Doch aktuelle Daten zeigen: Entscheidend ist nicht die Temperatur – sondern das Tempo. Die Analyse von Millionen Fahrten macht deutlich, dass selbst moderate Geschwindigkeitssteigerungen massive Einbrüche bei der Reichweite bedeuten können – besonders bei leichten Nutzfahrzeugen und auf längeren Strecken.
Luftwiderstand ist der versteckte Energieräuber
Mit zunehmender Geschwindigkeit steigt der Luftwiderstand exponentiell – und genau dieser Faktor entpuppt sich als der entscheidende Treiber für den Energieverbrauch. Ein elektrischer Transporter mit einer 65-kWh-Batterie schafft bei 80 km/h rund 230 km. Steigt die Geschwindigkeit auf 128 km/h, sinkt die Reichweite auf nur noch 142 km – ein Verlust von fast 40 Prozent. Auch bei Limousinen zeigen sich Einbußen von rund 28 Prozent. Der Grund: Der Luftwiderstand steigt mit dem Quadrat der Geschwindigkeit. Wer schneller fährt, verliert spürbar an Effizienz.
Klimaanlage mit Bedacht nutzen – aber nicht überbewerten
Anders als häufig vermutet, hat die Klimaanlage vor allem bei niedrigen Geschwindigkeiten einen nennenswerten Einfluss auf die Reichweite. Hier schlägt der konstante Energiebedarf stärker zu Buche, da der Luftwiderstand kaum ins Gewicht fällt. Bei höheren Geschwindigkeiten hingegen ist der Energiebedarf zur Aufrechterhaltung des Tempos deutlich größer als der Verbrauch durch die Klimatisierung. Dennoch lohnt es sich, die Klimaanlage effizient einzusetzen – etwa durch Vorkühlen während des Ladevorgangs oder Nutzung des Umluftmodus.
So lassen sich im Sommer wertvolle Kilometer sparen
Wer im Sommer mit dem E-Auto unterwegs ist, kann durch einfache Maßnahmen mehr Reichweite herausholen. Dazu zählen:
Reduzierung der Geschwindigkeit: Schon 16 bis 24 km/h weniger können die Reichweite um über 20 Prozent steigern.
Vorkühlen im Stand: Energieverbrauch wird vom Netz statt der Batterie gedeckt.
Effiziente Klimatisierung: Kombination aus Sitzkühlung und Umluft spart Strom.
Schonender Fahrstil: Sanftes Beschleunigen und Bremsen schont Akku und Nerven.
Schattenparken: Batterie und Innenraum heizen sich weniger auf.
Auf Schnellladen bei Hitze verzichten: Hitzestress kann die Batterielebensdauer senken.
Wer sich an diese Empfehlungen hält, kann die Reichweite seines E-Fahrzeugs selbst an heißen Tagen stabil halten – ohne Komforteinbußen.
Datenbasierte Erkenntnisse bringen mehr Klarheit für Flottenbetreiber
Die Zahlen aus dem Flottenalltag zeigen, dass das Zusammenspiel aus Geschwindigkeit, Temperatur und Fahrweise ein komplexes, aber beherrschbares System ist. Der Anbieter vernetzter Telematiklösungen Geotab liefert mit seinen umfangreichen Daten eine valide Grundlage für Entscheidungen in der betrieblichen Mobilität. Ob im Lieferdienst, Außendienst oder Handwerk – wer strategisch plant, kann die Reichweiten seiner E-Fahrzeuge präzise kalkulieren und die Einsatzplanung optimieren.