Carplay Ultra startet endlich – aber nur exklusiv und regional begrenzt
Apple bringt mit Carplay Ultra die lang erwartete Weiterentwicklung seines iPhone-Interfaces für Fahrzeuge. Nach mehrjähriger Verzögerung geht das System nun erstmals in Serie – jedoch mit klaren Einschränkungen: Nur Aston Martin verbaut die Technik, und das vorerst ausschließlich in Nordamerika. Was steckt hinter dem Schritt, welche Funktionen bietet die neue Generation und wie geht es weiter?
Vom Smartphone zur Cockpit-Zentrale
Carplay Ultra überwindet die bisherige Begrenzung auf Infotainment-Systeme. Statt nur ausgewählte Apps wie Navigation oder Musik darzustellen, übernimmt das Interface jetzt das gesamte digitale Cockpit. Tachometer, Reifendruckanzeige, Fahrassistenzsysteme oder Motortemperatur – alles wird direkt über das iPhone gesteuert und angezeigt. Damit wird das Apple-System zur Schaltzentrale für alle relevanten Fahrzeuginformationen.
Benötigt wird dafür mindestens ein iPhone 12 mit iOS 18.5. Die Steuerung erfolgt entweder per Sprachbefehl oder wie bisher auch über physische Bedienelemente im Fahrzeug.
Aston Martin als exklusiver Vorreiter
Zunächst bringt nur Aston Martin Carplay Ultra in seine Fahrzeuge. Verfügbar ist das System in den Modellen DBX, Vantage, DB12 und Vanquish – allerdings ausschließlich für Neuwagen, die in den USA oder Kanada gekauft wurden. Diese territoriale Einschränkung bremst die großflächige Verfügbarkeit erheblich.
Für bereits ausgelieferte Fahrzeuge ist ein Software-Update geplant. Dieses muss laut Apple über einen Besuch beim lokalen Händler eingespielt werden. Europäische und andere internationale Märkte sollen innerhalb der kommenden zwölf Monate folgen.
Technischer Sprung mit Komfortfokus
Carplay Ultra ersetzt nicht nur die Anzeige von Smartphone-Apps, sondern strukturiert die gesamte Cockpit-Erfahrung neu. Dank anpassbarer Templates, die sich dem Design der Fahrzeugmarke anpassen, bleibt die Markenidentität der Autohersteller gewahrt. Gleichzeitig können Nutzer:innen zwischen verschiedenen Ansichten wählen, was mehr Individualisierung als je zuvor erlaubt.
Ein klarer Komfortgewinn: Der Wechsel zwischen Navigation, Mediensteuerung und Fahrzeugdaten geschieht nahtlos – alles über ein vertrautes Apple-Interface.
Weitere Marken in den Startlöchern
Hyundai sowie die zugehörigen Marken Kia und Genesis stehen laut Apple als nächste Partner in den Startlöchern. Porsche hat bereits Interesse bekundet, während Hersteller wie Mercedes-Benz oder BMW noch zögern. Der Grund: die Kontrolle über das zentrale Cockpit-Design nicht vollständig abgeben zu wollen.
Apple begegnet dieser Skepsis mit einer modularen Lösung: Die Fahrzeughersteller wählen aus Designvorlagen und passen diese an ihr eigenes Markenbild an. Damit bleibt ein hoher Grad an Individualität erhalten.
Carplay Ultra bringt iOS in Fahrt – mit Potenzial zur breiten Adaption
Der Start von Carplay Ultra markiert den nächsten Schritt in der Integration von Smartphones ins Fahrzeug. Trotz des limitierten Rollouts in Nordamerika zeigt sich das Potenzial für die Zukunft deutlich: Ein zentrales, intuitives Cockpit-System, das markenspezifisch angepasst und dennoch universell bedienbar ist, bietet Vorteile für Nutzer:innen wie Hersteller.
Während sich weitere Marken noch zurückhalten, könnte der Erfolg bei Aston Martin richtungsweisend sein. Das vollständige Potenzial von Carplay Ultra wird sich aber erst entfalten, wenn Apple mehr Partner ins Boot holt – und regionale Einschränkungen fällt.