Tankkarten im Wandel der Mobilitätsstrategien
Im Zuge der digitalen Transformation und der Elektrifizierung von Fuhrparks entwickeln sich Tankkarten zu einem strategischen Steuerungsinstrument für Unternehmen mit Fahrzeugflotten. Besonders in Deutschland zeigt sich: Die Verbreitung und Nutzung dieser Kartenlösungen nimmt weiter zu. Tankkarten sind längst nicht mehr nur ein Mittel zur bargeldlosen Bezahlung, sondern zunehmend ein zentrales Element effizienter Flottensteuerung. Ein deutlicher Trend: Die Nachfrage nach Kombikarten, die sowohl für das Tanken als auch das Laden von Fahrzeugen genutzt werden können, wächst stetig.
Kombikarten: Effizienz durch Doppel-Funktion
Die Kombination aus Tank- und Ladekarte bietet Unternehmen erhebliche Vorteile: Sie reduzieren administrativen Aufwand, vereinheitlichen die Abrechnung und ermöglichen eine nahtlose Integration verschiedener Antriebsarten in die Flotte. Besonders kleinere Flotten bis 19 Fahrzeuge treiben diese Entwicklung voran. Sie profitieren stark von der Flexibilität, die Tankkarten mit Ladefunktion bieten – vor allem, wenn ein Übergang zur Elektromobilität stattfindet.
Fotos: DataForce
Marktübersicht: Wer dominiert den Wettbewerb?
Laut aktueller Erhebungen nutzen derzeit 78% aller Unternehmen in Deutschland Tankkarten – ein Anstieg gegenüber den Vorjahren. Unter den Anbietern hebt sich DKV als Marktführer hervor. Aral und UTA folgen auf den Plätzen zwei und drei, während EuroShell auf Rang vier fällt. Der Wettbewerb ist vor allem durch die Größe des Akzeptanznetzes geprägt. Dabei steht nicht mehr nur der Kraftstoffpreis im Vordergrund, sondern vielmehr die Nutzerfreundlichkeit und Transparenz der digitalen Lösungen.
Ladeinfrastruktur: Eigene Ladepunkte vs. öffentliches Netz
Ein Großteil der Elektroladevorgänge erfolgt direkt auf dem Unternehmensgelände: Über 60 Prozent der Unternehmen mit E-Fahrzeugen laden überwiegend am eigenen Standort. Dennoch machen öffentliche Ladepunkte bereits 23% der Ladeaktivitäten aus. Hier gewinnen Tankkarten mit Ladefunktion zusätzlich an Relevanz, denn 60% der Unternehmen setzen bereits auf entsprechende Lösungen. Dabei kommt in zwei von drei Fällen eine Ladekarte zum Einsatz, während rund 33% mobile Apps verwenden.
Entscheidungskriterien: Was wirklich zählt
Bei der Wahl des Anbieters für Tankkarten sind vor allem drei Kriterien ausschlaggebend: Ein breites Akzeptanznetz, transparente Abrechnung und moderne Analysetools. Preisliche Aspekte folgen erst an dritter Stelle. Ganz anders sieht es bei Ladekarten aus: Hier ist Preistransparenz entscheidend. Besonders in einem Markt, in dem Stromtarife stark schwanken, wird nachvollziehbare Preisgestaltung für Unternehmen zur Priorität – das bestätigen 53% der befragten Fuhrparkleiter.
Anbieter-Ranking: Wer punktet bei Ladekarten?
Beim Thema Laden nimmt EnBW mit 30% Marktanteil eine führende Rolle ein – vor allem bei kleinen und mittleren Flotten bis 49 Fahrzeuge. DKV folgt mit 27%, dominiert jedoch das Feld bei den großen Fuhrparks. Auch hier zeigt sich: Unternehmen setzen zunehmend auf Anbieter, die sowohl das Laden als auch das Tanken abdecken können. Ein integriertes System mit möglichst wenigen Schnittstellen wird zur tragenden Säule der Flottenverwaltung mit Tankkarten.
Überblick zur aktuellen Entwicklung
Die Studie belegt: Tankkarten bleiben ein zentrales Werkzeug der betrieblichen Mobilität. Während sich der Markt zunehmend in Richtung Kombilösungen verschiebt, gewinnt auch die Transparenz bei Preisgestaltung und Abrechnung an Bedeutung. Anbieter, die mit einem umfassenden Angebot überzeugen können, sichern sich entscheidende Wettbewerbsvorteile – insbesondere dann, wenn sie auch den digitalen Anforderungen der Fuhrparkleiter gerecht werden.