Mobilität, Kosten und politische Verantwortung: Die Stimmung im Land kippt
Die Bezahlbarkeit von Mobilität steht bei der Bevölkerung aktuell ganz oben auf der Prioritätenliste – und zwar mit Nachdruck. Eine aktuelle Befragung des ADAC unterstreicht den wachsenden Druck, unter dem Verkehrspolitik und Infrastrukturgestaltung stehen. Die Ergebnisse offenbaren, dass Mobilität nicht nur ein individuelles Bedürfnis, sondern längst ein gesellschaftspolitisches Thema ist – eng verknüpft mit finanzieller Belastung, Umweltfragen und Alltagsrealität.
Bezahlbare Mobilität: Ein klarer Wunsch der Mehrheit
Rund 82 Prozent der befragten Bürger fordern von der künftigen Regierung, dass Mobilität bezahlbar bleibt. Die Mobilitätskosten steigen in vielen Bereichen – sei es bei der Anschaffung eines Fahrzeugs, beim Tanken, durch hohe Ladepreise für E-Fahrzeuge oder bei Tickets für den öffentlichen Verkehr. In dieser Situation erwarten die Menschen klare Entlastungssignale: Eine Mehrheit unterstützt etwa die Anhebung der Entfernungspauschale, um Pendler zu entlasten.
Deutschlandticket: Preisstabilität statt Preisspirale
Das Deutschlandticket hat sich als wichtige Säule der Alltagsmobilität etabliert. 77 Prozent der Befragten wollen, dass es dauerhaft gesichert und im Preis stabil bleibt. Für viele ist es mehr als ein Nahverkehrsticket – es steht symbolisch für einen fairen Zugang zur Mobilität. Steigende Mobilitätskosten könnten den gegenteiligen Effekt bewirken und den Zugang zum öffentlichen Verkehr einschränken, statt ihn zu erleichtern.
Infrastrukturmängel: Straßen, Schienen, Sicherheit
Nahezu 70 Prozent der Menschen sehen im Erhalt und Ausbau von Straßen-, Schienen- und Nahverkehrsinfrastruktur eine zentrale Aufgabe für die kommende Legislaturperiode. Besonders kritisch werden Lücken und Defizite bei Verkehrswegen und der Verkehrssicherheit wahrgenommen. So sprechen sich etwa 83 Prozent für mehr Lkw-Stellplätze zur Bekämpfung von Übermüdung am Steuer aus – eine Maßnahme, die sowohl Sicherheit als auch Effizienz verbessern kann.
E-Mobilität: Preisfrage entscheidet über Akzeptanz
71 Prozent der Bürger fordern niedrigere Ladepreise für Elektroautos, 69 Prozent verlangen transparente Preisangaben. Überraschend ist: Lediglich 49 Prozent unterstützen die staatliche Förderung von E-Fahrzeugen. Stattdessen sprechen sich 62 Prozent für Investitionen in klimaneutrale Kraftstoffe und deren Zulassung für den Pkw-Einsatz aus. Die Mobilitätskosten bleiben also auch bei neuen Antriebstechnologien ein entscheidender Faktor für Akzeptanz und Umstieg.
Mobilität, Kosten und Recht: Cannabis als Unsicherheitsfaktor
Die geplante Legalisierung von Cannabis verunsichert: 74 Prozent wünschen sich gezielte Forschung zu den Auswirkungen auf das Unfallgeschehen. Eine Anpassung des Straßenverkehrsrechts halten sie für notwendig – Mobilität muss nicht nur bezahlbar, sondern auch sicher bleiben.