Der deutsche PKW-Markt befindet sich weiterhin im Sinkflug. Im Februar 2025 sanken die Neuzulassungen zum vierten Mal in Folge, und die Hoffnungen auf eine baldige Erholung schwinden. Besonders der Flottenmarkt, lange Zeit eine Stütze des Neuwagengeschäfts, setzt seinen Rückgang fort. Gleichzeitig zeigt sich ein klarer Trend zur Elektrifizierung, wenn auch nicht in allen Segmenten gleichermaßen.
Rückgang in fast allen Segmenten: Flottenmarkt unter Druck
Mit einem Minus von 6,4 Prozent bleibt der PKW-Markt tief in der Krise. Die saisonbereinigte Jahresrate (SAAR) fiel im Februar auf 2,81 Millionen Fahrzeuge, nach 2,96 Millionen im Januar. Besonders betroffen ist der Flottenmarkt, der seit Monaten an Volumen verliert. Mit einem Rückgang von 13 Prozent allein im Februar fehlen hier fast 10.000 Fahrzeuge. Das Segment zeigt erstmals Anzeichen einer Sättigung, was die Nachfrage zusätzlich belastet. Der Privatmarkt schrumpfte ebenfalls um 6,2 Prozent (-4.400 Fahrzeuge).
Einzig der Fahrzeugbau (+14,8 Prozent) und die Autovermieter (+3,2 Prozent) konnten leicht zulegen, was allerdings nicht ausreichte, um den allgemeinen Rückgang zu kompensieren. Besonders der Fahrzeughandel (-8,1 Prozent) musste starke Einbußen hinnehmen.
Fotos: Dataforce
Elektrofahrzeuge legen zu – Benziner und Diesel im Sinkflug
Während der Gesamtmarkt wenig Anlass zur Euphorie bietet, zeigt sich eine positive Entwicklung bei den alternativen Antrieben. Elektrofahrzeuge (BEVs) und Plug-in-Hybride (PHEVs) erreichten im Februar zusammen einen Marktanteil von 27,3 Prozent. Zum Vergleich: Im gesamten Jahr 2024 lag der Höchstwert bei 23,6 Prozent.
Besonders stark war das Wachstum im Flottenmarkt, wo Elektrofahrzeuge um 52 Prozent zulegten. Der Fahrzeugbau trieb die Entwicklung mit einem Anstieg von 87 Prozent ebenfalls voran. Das deutet darauf hin, dass Hersteller verstärkt auf Eigenzulassungen setzen, um ihre CO₂-Ziele der EU zu erfüllen.
Benziner (-15 Prozent) und Diesel (-21 Prozent) mussten hingegen deutliche Rückgänge hinnehmen. Der Privatmarkt bleibt bei Elektrofahrzeugen zurückhaltender: Hier stagnierte die Nachfrage, und die Stromer verloren leicht (-3 Prozent). Plug-in-Hybride hingegen verzeichneten mit einem Plus von 60 Prozent eine hohe Nachfrage – möglicherweise ein Zeichen, dass viele Käufer noch nicht vollständig auf Elektromobilität umsteigen wollen.
Transportermarkt verliert – Flottenbestellungen brechen ein
Auch im Transporter-Segment setzte sich die Abwärtsbewegung fort. Flottenzulassungen gingen um 13,4 Prozent zurück und zogen den gesamten Markt nach unten. Der Fahrzeughandel (-3,4 Prozent) und die Autovermieter (-43,7 Prozent) trugen ebenfalls zum Negativtrend bei. Positiv entwickelten sich lediglich der Privatmarkt (+9,5 Prozent) und der Fahrzeugbau (+24,3 Prozent).
Bei den Kraftstoffarten war ein Plus von 22 Prozent bei Elektro-Transportern zu verzeichnen. Allerdings konnte dieser Anstieg den Rückgang von 9 Prozent bei Dieselantrieben nicht ansatzweise kompensieren. Hier verlor der Markt fast 5.000 Einheiten, während die Elektro-Neuzulassungen lediglich um rund 500 Fahrzeuge zulegten.

Der Markt bleibt angespannt – Ausblick auf die kommenden Monate
Der deutsche PKW-Markt steckt weiterhin in einer schwierigen Phase. Besonders der Flottenmarkt, der in der Vergangenheit Stabilität bot, verliert zunehmend an Bedeutung. Während die Elektromobilität weiter an Fahrt gewinnt, bleibt der Privatmarkt skeptisch. Hersteller setzen zunehmend auf Eigenzulassungen, um ihre Verkaufszahlen und Umweltziele zu erfüllen.
In den kommenden Monaten wird entscheidend sein, ob sich die wirtschaftliche Lage stabilisiert und ob neue Kaufanreize die Nachfrage beleben können. Bis dahin bleibt der Markt unter Druck – mit ungewissen Aussichten für die gesamte Automobilbranche.