Deutlich weniger Verkehrstote im Jahr 2024
Die aktuelle Unfallbilanz 2024 zeigt eine positive Entwicklung: Die Zahl der Verkehrstoten ist im Vergleich zum Vorjahr um 2 % gesunken. Insgesamt verloren 2.780 Menschen ihr Leben im Straßenverkehr – das sind 59 weniger als im Jahr 2023. Damit verzeichnet Deutschland den drittniedrigsten Wert seit Beginn der Erhebungen im Jahr 1953.
Auch die Zahl der Verletzten ist leicht rückläufig: 2024 wurden rund 363.000 Menschen bei Unfällen verletzt, was einem Rückgang von 1 % entspricht. Besonders erfreulich ist die Reduzierung der Schwerverletzten um 5 % auf 50.300 Personen – ein historischer Tiefstand seit 1991.
Weniger Unfälle mit Personenschäden
Die Polizei registrierte insgesamt rund 2,5 Millionen Verkehrsunfälle – 1 % weniger als im Vorjahr. Während die meisten Unfälle lediglich Sachschäden verursachten, reduzierte sich die Zahl der Unfälle mit Verletzten oder Todesopfern auf 289.000. Das zeigt, dass trotz weiterhin hoher Verkehrsdichte effektive Sicherheitsmaßnahmen greifen.
Regionale Unterschiede bei tödlichen Unfällen
In den einzelnen Bundesländern gibt es signifikante Unterschiede bei den Unfallzahlen. Gemessen an der Einwohnerzahl verzeichneten Mecklenburg-Vorpommern mit 59 und Sachsen-Anhalt mit 52 Verkehrstoten pro 1 Million Einwohner die höchsten Werte. Deutlich sicherer war der Straßenverkehr in Stadtstaaten wie Berlin (15), Bremen (17) und Hamburg (21). Auch das Saarland (24) und Nordrhein-Westfalen (26) lagen weit unter dem Bundesdurchschnitt von 33 Getöteten pro 1 Million Einwohner.
Rückgang bei Fußgängern und Pkw-Insassen – Anstieg bei Krafträdern
Ein genauer Blick auf die Unfallarten zeigt, dass sich insbesondere die Sicherheit für Fußgänger und Pkw-Insassen verbessert hat. In den ersten elf Monaten des Jahres 2024 starben 21 Fußgänger weniger (-5,7 %) und 21 Pkw-Insassen weniger (-2,0 %). Auch bei Nutzern von Kleinkrafträdern mit Versicherungskennzeichen war ein deutlicher Rückgang um 25 % zu verzeichnen.
Allerdings gab es auch besorgniserregende Entwicklungen: Mehr Motorradfahrer verloren ihr Leben (+9 Todesfälle, +1,8 %), und auch Nutzer von Elektrokleinstfahrzeugen wie E-Scootern verunglückten häufiger tödlich (+2 Getötete, +9,5 %). Diese Zahlen verdeutlichen, dass weiterhin gezielte Maßnahmen für besonders gefährdete Verkehrsteilnehmer erforderlich sind.
Dezember 2024: Auffällige Entwicklung am Jahresende
Während das Gesamtjahr eine positive Bilanz aufweist, gab es im Dezember 2024 einen leichten Anstieg der Verletztenzahlen. Mit 25.000 Verletzten lag der Wert um 2 % höher als im Vorjahresmonat. Trotz eines Rückgangs der Verkehrstoten um 7 Personen blieb das Unfallgeschehen im Winter ein kritischer Faktor. Die Polizei registrierte im Dezember insgesamt 201.000 Unfälle – 6 % weniger als im Vorjahr.
Blick nach vorn: Sicherheit im Straßenverkehr weiter verbessern
Die Unfallbilanz 2024 zeigt, dass sich die Verkehrssicherheit insgesamt verbessert hat. Der Rückgang der Todesfälle und Verletzten ist ein Beleg für erfolgreiche Maßnahmen in Prävention, Infrastruktur und Fahrzeugtechnik. Dennoch gibt es Herausforderungen, insbesondere bei motorisierten Zweirädern und Elektrokleinstfahrzeugen.
Um die positiven Trends zu verstärken, müssen gezielte Sicherheitskonzepte ausgebaut werden – etwa durch verbesserte Schutzmaßnahmen für schwächere Verkehrsteilnehmer, verstärkte Aufklärung sowie technische Innovationen in der Fahrzeugindustrie. Die Entwicklung der Verkehrssicherheit bleibt ein zentrales Thema für Politik, Wirtschaft und Mobilitätsanbieter.