BYD verstärkt Vertrieb in Deutschland: Strategiewechsel mit neuem Sales-Direktor
Die chinesische Automarke BYD nimmt den deutschen Markt verstärkt in den Fokus. Mit der Ernennung von Patrick Schulz als Direktor Sales für Deutschland setzt das Unternehmen auf einen erfahrenen Vertriebsprofi. Diese Entscheidung könnte weitreichende Folgen für die Marktstrategie von BYD haben.
Neue Vertriebsausrichtung: BYD stellt Weichen für Wachstum
BYD hat die Notwendigkeit erkannt, seine Marktstrategie in Deutschland zu überarbeiten. Nachdem die Zusammenarbeit mit dem ursprünglichen Partner Hedin nicht die gewünschten Ergebnisse brachte, übernimmt das Unternehmen seit 2024 den Vertrieb selbst. Dies markiert eine entscheidende Phase für die Expansion in Europa.
Mit Patrick Schulz, der zuvor bei MG Motor Deutschland tätig war, holt sich BYD einen erfahrenen Manager ins Boot. Seine Expertise im Aufbau von Vertriebsstrukturen und Netzwerkmanagement wird entscheidend dafür sein, die ehrgeizigen Verkaufsziele in Deutschland zu realisieren.
Ziele: 50.000 Fahrzeugveräufe in Deutschland
Das Unternehmen hat klare Wachstumsziele definiert. Bereits auf einer Händlertagung gab Stella Li, die für das Europageschäft verantwortliche Top-Managerin von BYD, das ambitionierte Ziel von 50.000 verkauften Fahrzeugen in Deutschland für 2025 aus. Um dies zu erreichen, plant das Unternehmen eine umfassende Stärkung des Vertriebsnetzwerks sowie gezielte Investitionen in den Ausbau der Markenbekanntheit.
Die Verpflichtung von Schulz ist dabei nur ein Teil eines umfassenderen Strategiewechsels: Neben ihm wurden auch weitere hochrangige Manager mit Erfahrung in der Automobilbranche verpflichtet, darunter ehemalige Stellantis-Manager für den Vertrieb in Deutschland, Italien und Spanien.
Wettbewerb: BYD setzt auf Expansion gegen MG Motor
Der Wechsel von Schulz von MG Motor zu BYD dürfte die Konkurrenz zwischen den beiden chinesischen Marken weiter verschärfen. MG Motor hat sich in Deutschland als erfolgreichste chinesische Automarke etabliert und konnte mit rund 60.000 verkauften Fahrzeugen seit 2021 ein starkes Wachstum verzeichnen. Schulz war maßgeblich am Aufbau des deutschen MG-Händlernetzes beteiligt, das mittlerweile rund 150 Standorte umfasst.
Mit seiner neuen Position bei BYD hat Schulz nun die Aufgabe, ein ähnlich leistungsstarkes Vertriebsnetz für seinen neuen Arbeitgeber aufzubauen. Erste Maßnahmen hierzu wurden bereits getroffen: BYD investiert verstärkt in den Ausbau der Servicestützpunkte und erweitert sein Modellportfolio um neue, attraktive Fahrzeuge.
Investitionen in den deutschen Markt
Neben der personellen Verstärkung treibt BYD auch gezielt die Markenbekanntheit voran. Das Unternehmen setzt auf eine Kombination aus klassischem Marketing und strategischen Partnerschaften, um die Sichtbarkeit in Deutschland zu erhöhen. Parallel dazu wird das Händlernetzwerk ausgebaut, um Kunden eine bessere Erreichbarkeit und einen verbesserten Service zu bieten.
Die Entscheidung, die Vertriebsstruktur in Deutschland eigenständig zu managen, zeigt, wie ernst es BYD mit der Expansion ist. Mit einem verstärkten Team und einem klar definierten Verkaufsziel scheint das Unternehmen bereit, sich in der deutschen Automobilbranche zu etablieren.