Würden Sie sich eigentlich selbst die Haare schneiden oder sich von mehreren Friseuren gleichzeitig Ihre Haare schneiden lassen? Klingt absurd, oder? Warum bloß stellen sich viele Unternehmen im Bereich Schadenmanagement aber genau so auf? Michael Pfister beschreibt Wege und Möglichkeiten, Kosten zu sparen, Effizienz zu schaffen und Stress zu mindern.
Nur selten gehört der Bereich der Schadenabwicklung zum Kernbereich eines Unternehmens. Vielen Unternehmen ist der Kostenblock in diesem Bereich überhaupt nicht bewusst oder sie verfügen über unzureichende Daten, um festzustellen, wo der Optimierungsbedarf lliegt. Den meisten fehlt schlicht der Überblick.
Ein professionelles Management aller Schäden und eine konsequente Betrachtung der Gesamtkosten können einem Unternehmen erhebliche Einsparungen in diesem Bereich bringen. Das ist Geld, welches wiederum in den Ausbau des Kerngeschäfts und somit in die Wertschöpfung des Unternehmens fließen kann. Es lohnt sich also definitiv, diesem Bereich mehr Aufmerksamkeit zu widmen.
Ein professionelles Management aller Schäden und eine konsequente Betrachtung der Gesamtkosten können einem Unternehmen erhebliche Einsparungen in diesem Bereich bringen. Das ist Geld, welches wiederum in den Ausbau des Kerngeschäfts und somit in die Wertschöpfung des Unternehmens fließen kann. Es lohnt sich also definitiv, diesem Bereich mehr Aufmerksamkeit zu widmen. Doch wie lässt sich die Schadenabwicklung in einem Unternehmen überhaupt organisieren?
Es gibt drei Möglichkeiten:
- Das Schadenmanagement wird durch eigene Mitarbeiter im Unternehmen abgewickelt
- Das Schadenmanagement wird auf verschiedene Anbieter, zum Beispiel Leasinggeber des Fuhrparks, verteilt
- Das Schadenmanagement wird an einen einzigen Anbieter, zum Beispiel Schadensteuerer, Leasinggeber oder Versicherung ausgelagert.
Jede dieser Möglichkeiten hat Vor- und Nachteile. Langjährige Erfahrungen in diesem Bereich zeigen jedoch, dass die Szenarien eins und zwei zumeist mehr Nach- als Vorteile mit sich bringen.
Das hat folgende Gründe:
Bei einer Abwicklung mit eigenen Mitarbeitern, fehlt in den meisten Fuhrparks schlichtweg die relevante Größe, um sich wirtschaftlich und organisatorisch sinnvoll aufzustellen. Zum Vergleich, ein auf die Abwicklung von Kfz-Schäden spezialisierter Dienstleister kann rund 1.500 Schäden pro Mitarbeiter pro Jahr abwickeln.
Anders gesagt: Es lohnt sich überhaupt erst ab einem solchen Aufkommen eine einzige Person mit der Schadenabwicklung im Unternehmen zu betrauen. Das ist auch mit Risiken und Nachteilen verbunden. Um einen einigermaßen stabilen Prozess sicherstellen zu können, braucht die für die Schadenabwicklung eingesetzte Person ein Back-up für Urlaub und Krankheit. Zudem müssten die Personen über ein tiefes, fachlich breites Know-how verfügen, um Schäden qualifiziert aufnehmen und Ansprüche versicherungsrechtlich smart durchsetzen zu können.
Weiterhin fehlen dem Unternehmen Bündelungsvorteile beim Einkauf von Reparaturleistungen (Konditionen, aber auch Garantien) und in aller Regel auch geeignete Systeme, um Schäden wirklich effi zient abzuwickeln. Bei Berücksichtigung all dieser Punkte ist es daher sinnvoll, diese Dienstleistung auszulagern.
Etwas über die Hälfte der Unternehmen mit Fuhrparks in Deutschland haben das bereits für sich erkannt. Doch ziehen sie dann – vermutlich aus Bequemlichkeit – die falschen Konsequenzen. Sie schließen das Schadenmanagement im Rahmen eines Full-Service-Paketes als Zusatz-Dienstleistung bei Leasinggesellschaften ab. Sofern das Unternehmen die Fahrzeuge nur über eine einzige Leasing bezieht, ist das ein gangbarer Weg. Problematisch wird es dann, wenn das Unternehmen mit mehreren Leasinggesellschaften zusammenarbeitet und bei jedem dieser Leasinggeber das Schadenmanagement separat abgeschlossen hat. Durch die Verteilung auf unterschiedliche Anbieter haben Unternehmen weder die Kontrolle über alle Vorgänge noch stehen ihnen alle Daten ihres Fuhrparks vollumfänglich zur Verfügung, da diese bei den unterschiedlichen Providern liegen.
Die unterschiedlichen Prozesse sorgen zudem für instabile Schadenverläufe. Darüber hinaus gehen ihnen wertvolle Bündelungseffekte über den kompletten Fuhrpark verloren. Auch in dieser Ausgangssituation ist Unternehmen dazu geraten, eine Neuausrichtung ihres Schadenmanagements zu sondieren.
Daraus kann man folgern, dass die vollständige Auslagerung der Schadenabwicklung an einen einzigen Dienstleister die beste Option für die meisten Unternehmen darstellt. Zum einen sichert eine solche die einheitliche Abwicklung und Konstanz in den Schadenverläufen. Zum anderen ist die Sicherung günstiger Konditionen inklusive standardisierter Abläufe gesichert. Bei guten Systemen des Anbieters können zudem wertvoller Daten gewonnen werden, auf deren Basis sich die Schadenkosten mit fachlich versierter Beratung deutlich senken lassen. Bei der Auswahl des Anbieters gilt: Je weniger Interessensvermengungen durch andere Dienstleistungsbausteine gegeben sind, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass bei der Abwicklung auch tatsächlich die Interessen des Kunden verfolgt werden. Das bedeutet: Ein Leasing-Unternehmen, als wirtschaftlicher Eigentümer des Fahrzeugs und Träger des Vermarktungsrisikos oder ein Versicherer, der die Kfz-Versicherung innehält, verfolgen mit der Abwicklung von Kfz-Schäden eigene Interessen. Diese müssen nicht mit denen des Unternehmens übereinstimmen. Am Ende erhöhen sich die anfallenden Schadenkosten unbegründet und teilweise erheblich. Nicht jeder möchte sich gerne mit solchen Fragen beschäftigten. Aus gutem Grund gibt es Unternehmen, die sich auf unabhängiges Schadenmanagement spezialisiert haben.
Egal in welcher der oben beschriebenen Situationen Sie sich befi nden, es ist immer ratsam, sich kritisch mit dem bestehenden Schadenmanagement-Konzept auseinander zu setzen.
Eine Alternative kann nicht nur viel Geld sparen, es kann ihr Unternehmen auch erheblich entlasten.
Wie beim Haare schneiden: Geben Sie es in eine Hand, der Sie vertrauen können.
Dieser Artikel wurde erstmalig im FLEETMAG #2 veröffentlicht. Das Fleetmag ist ein jährlich erscheinendes Magazin für die betriebliche Mobilität. Wenn Sie bei der nächsten Ausgabe auch mit einem Fachbeitrag, einem Advertorial oder einer Anzeige mit dabei sein möchten, dann kontaktieren Sie uns: