Volkswagen ID.1: Ein Blick in die Zukunft der erschwinglichen Elektromobilität
Der Volkswagen-Konzern hat am 28. Mai 2024 bekanntgegeben, dass er einen neuen Elektro-Kleinstwagen entwickeln wird, der ab 2027 für nur 20.000 Euro erhältlich sein soll. Dieser Wagen trägt den Arbeitstitel ID.1 und markiert einen bedeutenden Schritt in Richtung bezahlbarer Elektromobilität.
Produktion in Europa: Ein Bekenntnis zum Industriestandort
Volkswagen plant, die Produktion des ID.1 in Europa zu etablieren, obwohl ein konkreter Produktionsstandort noch nicht genannt wurde. Konzernchef Oliver Blume betonte die Bedeutung dieser Entscheidung für die europäische Industrie: „Es geht um elektrische Einstiegsmobilität aus Europa für Europa.“

Herausforderungen bei der Entwicklung eines 20.000-Euro-Stromers
Die Entwicklung eines Elektroautos für nur 20.000 Euro stellt VW vor große Herausforderungen. Steigende Energie-, Material- und Rohstoffkosten machen dieses Vorhaben besonders anspruchsvoll. Die hohen Batteriekosten können nur durch sehr große Stückzahlen ausgeglichen werden, wie Markenchef Thomas Schäfer erläuterte.
Ein neues Kapitel in der Elektromobilität
Der ID.1 ist Teil von Volkswagens Strategie, bis 2033 in Europa ausschließlich Elektroautos anzubieten. Derzeit startet der günstigste VW-Stromer, der ID.3, bei knapp 40.000 Euro, und der für 2026 geplante ID.2all soll rund 25.000 Euro kosten. Der ID.1 soll die Lücke im Einstiegssegment schließen und den Markt für Elektromobilität erweitern.
Gescheiterte Kooperation mit Renault
Ursprünglich hatte VW eine Kooperation mit Renault in Betracht gezogen, um die Produktionskosten zu senken und größere Volumen zu erreichen. Doch die Gespräche über eine gemeinsame Kleinwagen-Plattform scheiterten, und VW entschied sich, das Projekt im Alleingang zu realisieren. Interne Widerstände, insbesondere von VW-Betriebsratschefin Daniela Cavallo, gegen eine Verlagerung der Produktion nach Rumänien zur Renault-Tochter Dacia, spielten eine entscheidende Rolle.
Wo wird der ID.1 produziert?
Obwohl der genaue Produktionsort noch nicht feststeht, gilt eine Fertigung in Deutschland als unwahrscheinlich. Der ID.2all, ein Schwestermodell des ID.1, wird aus Kostengründen bereits in Spanien bei der Konzerntochter Seat produziert. Diese Entscheidung könnte auch für den ID.1 richtungsweisend sein.
Der Weg zur breiten Akzeptanz der Elektromobilität
Volkswagens Ziel ist es, die Elektromobilität für die breite Masse zugänglich zu machen. Bundeskanzler Olaf Scholz betonte auf der IAA Mobility 2023 die Notwendigkeit erschwinglicher Elektrofahrzeuge, um den Hochlauf der Elektromobilität zu unterstützen. VW antwortet darauf mit dem Versprechen, Elektromobilität für alle zu bieten.
Ein mutiger Schritt in die Zukunft
Mit dem ID.1 setzt Volkswagen ein starkes Zeichen für die Zukunft der Elektromobilität. Trotz der enormen Herausforderungen und der gescheiterten Kooperation mit Renault zeigt der Konzern Entschlossenheit, die Elektromobilität voranzutreiben und für alle erschwinglich zu machen. Die kommenden Jahre werden zeigen, ob VW dieses ambitionierte Ziel erreichen kann.