Rückzug von Great Wall Motors: Ein schwerer Schlag für den europäischen Markt
Der chinesische Automobilhersteller Great Wall Motors (GWM) hat kürzlich angekündigt, seine Europa-Zentrale in München zu schließen. Dieser Rückzug kommt überraschend – doch es ist nicht das Ende. Auch zukünftig wird es die Produkte über eine Kooperation mit der Emil Frwey Gruppe auf dem deutschen Markt geben.
Hintergründe und Gründe für den Rückzug
Great Wall Motors hatte in den letzten Jahren erhebliche Anstrengungen unternommen, um auf dem europäischen Markt Fuß zu fassen. Mit der Eröffnung der Zentrale in München im Jahr 2021 hoffte das Unternehmen, seine Marktpräsenz in Europa zu stärken und den wachsenden Bedarf an Elektrofahrzeugen zu bedienen. Doch nun scheint diese Ambition gescheitert zu sein.
Die Gründe für den Rückzug sind vielfältig. Einer der Hauptgründe ist die wirtschaftliche Unsicherheit, die durch die anhaltende COVID-19-Pandemie und die globalen Lieferkettenprobleme verstärkt wurde. Darüber hinaus kämpfte Great Wall Motors mit den strengen europäischen Emissionsvorschriften und dem hohen Wettbewerbsdruck durch etablierte Automobilhersteller.
Bestehendes Geschäft bleibt erhalten: Eine strategische Neuausrichtung
Trotz der Schließung der Europa-Zentrale in München wird das bestehende Geschäft von Great Wall Motors in Europa weitergeführt. Neben Deutschland bietet der chinesische Automobilhersteller seine Elektroautos und Plug-in-Hybride auch in Großbritannien, Irland, Schweden und Israel an. Zudem waren Markteintritte in Österreich und der Schweiz bereits geplant, für die Teams aufgebaut und verantwortliche General Manager eingestellt wurden.
In Deutschland soll die Partnerschaft mit der Emil-Frey-Gruppe fortgesetzt werden. Wie das „manager magazin“ berichtet, übernimmt die Autohandelsgruppe Emil Frey weiterhin den Import der Fahrzeuge und steuert das Händlernetz. „Statt mit Ansprechpartnern in München wird Emil Frey in Zukunft direkt mit dem Management in Baoding kommunizieren müssen,“ heißt es in dem Bericht. Diese strategische Neuausrichtung deutet darauf hin, dass Great Wall Motors versucht, seine Geschäftsprozesse zu straffen und die Effizienz zu steigern.
Der Hintergrund dieser Maßnahmen liegt in den enttäuschenden Verkaufszahlen. Der von Wei Jianjun (auch bekannt als Jack Wey) geführte Autobauer hat seine Ziele für die Europa-Expansion bisher klar verfehlt. Im Jahr 2023 wurden lediglich 6.300 Neuzulassungen erreicht, weit weniger als ursprünglich geplant.
Trotz der Rückschläge bleibt Great Wall Motors auf dem europäischen Markt präsent und setzt auf seine bestehenden Partnerschaften und Vertriebsstrukturen. Die kommenden Jahre werden zeigen, ob diese neue Strategie Früchte tragen und den Hersteller wieder auf Erfolgskurs bringen kann.