PKW-Neuzulassungen April 2024: Deutscher Automarkt wächst kräftig
Im April 2024 erlebte der deutsche Automarkt einen starken Aufschwung. Laut den neuesten Zahlen des Kraftfahrt-Bundesamtes (KBA) stiegen die PKW-Neuzulassungen um beeindruckende 19,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Insgesamt wurden 243.102 Fahrzeuge neu zugelassen. Diese Entwicklung ist hauptsächlich auf einen Kalendereffekt zurückzuführen, da der April in diesem Jahr drei zusätzliche Arbeitstage hatte.
Gewerbliche und private Neuzulassungen im Aufwind
Die KBA-Statistik zeigt, dass die gewerblichen Neuzulassungen einen Anteil von 66,8 Prozent erreichten und um 19,3 Prozent zulegten. Noch stärker wuchsen die Anmeldungen von Privatleuten, die um 20,8 Prozent zunahmen. Diese Zahlen unterstreichen das anhaltende Interesse der Kunden an neuen Fahrzeugen, selbst in wirtschaftlich herausfordernden Zeiten.
Reinhard Zirpel, Präsident des Verbandes der Internationalen Kraftfahrzeughersteller (VDIK), kommentierte: „Der Zuwachs der PKW-Neuzulassungen zeigt, dass die Kunden auch in schwierigen Zeiten weiter Lust aufs Auto haben.“
Rückgang bei Elektrofahrzeugen (BEV)
Trotz des allgemeinen Wachstums konnten reine Elektrofahrzeuge (BEV) nicht von der positiven Entwicklung profitieren. Mit 29.668 Neuzulassungen verzeichneten BEVs einen leichten Rückgang um 0,2 Prozent, was einem Marktanteil von 12,2 Prozent entspricht. Zirpel betonte, dass das BEV-Segment derzeit eine Vertrauenskrise durchläuft, die vor allem durch den kurzfristig entschiedenen Wegfall des Elektrobonus verursacht wurde.
Hybridfahrzeuge und konventionelle Antriebe im Fokus
Im Gegensatz zu den BEVs erlebten Plug-in-Hybride ein starkes Wachstum. Das KBA meldete ein Plus von 28 Prozent, was 15.135 Neuzulassungen entspricht. Insgesamt waren 75.182 Neuwagen und damit 26,4 Prozent mehr mit einem hybriden Antrieb ausgestattet. Die Zahl der Benziner stieg um 18,6 Prozent auf 90.729, während die Diesel-Neuzulassungen um 28,2 Prozent auf 46.317 zunahmen. Flüssiggasbetriebene Fahrzeuge verzeichneten ein Plus von 28,5 Prozent, während Erdgas-Autos um 83 Prozent zurückgingen. Der durchschnittliche CO2-Ausstoß stieg leicht um 1,2 Prozent und betrug 124,8 g/km.
Marktsegmente: SUV und Kompaktklasse dominieren
Das größte Fahrzeugsegment im April waren die SUVs mit einem Anteil von 28,2 Prozent und einer Steigerung um 18,5 Prozent. Besonders stark entwickelte sich die Kompaktklasse, die um 52,2 Prozent zulegte und einen Marktanteil von 19,6 Prozent erreichte. Im Gegensatz dazu gab es deutliche Volumenrückgänge bei Mini-Vans (minus 35,6 Prozent) und Minis (minus 28,3 Prozent). Auch die Oberklasse verzeichnete einen Rückgang von 5,5 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat.
Hersteller: Porsche und Volvo mit starkem Wachstum
Unter den deutschen Automarken erzielte Porsche mit einem Zuwachs von fast 49 Prozent die stärkste Performance. Auch VW (plus 37,4 Prozent) und BMW (plus 25,3 Prozent) lagen über dem Marktdurchschnitt. Mercedes-Benz (plus 7,5 Prozent), Audi (plus 4,7 Prozent) und Ford (plus 1,5 Prozent) verzeichneten lediglich einstellige Zuwächse, während Opel einen Rückgang von 18,4 Prozent hinnehmen musste.
Bei den größeren Importmarken ragte Volvo mit einer Steigerung um 88,2 Prozent hervor. Citroën (plus 84,5 Prozent), Peugeot (plus 58,8 Prozent), Mazda (plus 42,7 Prozent), Toyota (plus 42,4 Prozent) und Nissan (plus 34,7 Prozent) zeigten ebenfalls starke Ergebnisse. Skoda (plus 29,2 Prozent), Dacia (plus 27,5 Prozent) und Seat (plus 19,8 Prozent) konnten ebenfalls zulegen, während Renault einen Rückgang von 11,9 Prozent verzeichnete.
Fazit: Positiver Trend trotz Herausforderungen
Der April 2024 war für den deutschen Automarkt ein erfolgreicher Monat. Trotz der Herausforderungen, insbesondere im Bereich der Elektrofahrzeuge, zeigt der Markt insgesamt eine positive Entwicklung. Die deutlichen Zuwächse bei den Neuzulassungen und das starke Wachstum in wichtigen Fahrzeugsegmenten und bei verschiedenen Marken verdeutlichen das anhaltende Interesse der Verbraucher an neuen Fahrzeugen.