Warum es unerlässlich ist, seinen Fuhrpark zu verstehen, und wie eine Fuhrparkanalyse bei den Herausforderungen der Zukunft helfen kann.
Alexander Schuh ist seit über 15 Jahren in der Mobilitäts-/ Fuhrparkbranche tätig. Dabei hat er die unterschiedlichsten Perspektiven eingenommen: von der eigenen Autovermietung über die operative Betreuung bis hin zur strategischen Neuausrichtung und Optimierung von diversen nationalen und internationalen Flotten. Dabei hat er für seine Kunden immer die neuesten Trends im Blick.
Herr Schuh, was reizt Sie an der Fuhrparkbranche?
Ich ziehe es vor, nicht nur von Autos, sondern von Mobilität zu sprechen, denn für uns sind alle Arten der Fortbewegung miteinander verbunden. Unsere Branche befindet sich in einem massiven Wandel, der durch eine starke Dynamik und ständige technologische Entwicklungen geprägt ist. Gerade die Interaktion mit spannenden Persönlichkeiten, die in dieser Branche agieren, macht einen großen Reiz aus. Der Austausch mit Fachleuten aus der ganzen Welt verstärkt die Vielfalt und den internationalen Aspekt dieser Tätigkeit.
Die weltweite Dynamik macht es sicherlich spannend, aber auch komplex; was raten Sie hier unseren Lesern?
Gerade durch diese Dynamik und Komplexität ist mein Rat an die Leser, den eigenen Fuhrpark genau zu kennen und zu verstehen. Angefangen bei einfachen Fragen wie Kosten pro Kilometer, bis hin zu weiterführenden, tiefergehenden Aspekten. In der Beratung sprechen wir grundsätzlich über die sogenannten Vollkosten (TCO). Nur eine umfassende Analyse ermöglicht eine effiziente Kostenkontrolle, und schafft auch die Grundlage für strategische Entscheidungen im Fuhrparkmanagement.
Was sind die Vollkosten?
Während Full-Service-Leasing-Raten allgemein bekannt sind, geht der Blick bei den Vollkosten (TCO) weit über diese hinaus und berücksichtigt eine Vielzahl komplexer Faktoren. Neben den offensichtlichen Kosten für das Leasing kommen weitere Aspekte wie bspw. Rückgabe-/Schadenkosten hinzu, die die Gesamtkosten eines Fahrzeugs beeinflussen. Der TCO-Ansatz ermöglicht eine umfassende Analyse aller relevanten Ausgaben für die gesamte Nutzungsdauer eines Fahrzeugs.
Don’t own a fleet, own a mobility concept!
Mobilitätsberater Alexander Schuh
Warum muss ich das so im Detail wissen?
Dieser ganzheitliche Blick auf die TCO ist entscheidend, um versteckte Kosten zu identifizieren, die bei einer rein oberflächlichen Betrachtung möglicherweise übersehen würden. Nur so können gezielte Maßnahmen ergriffen werden, um Einsparpotenziale zu identifizieren und zu nutzen bzw. langfristig effiziente Entscheidungen zu treffen. Wegweisende Projekte wie bspw. die Einführung der E-Mobilität und/oder von Mobilitätsbudgets können ohne ein genaues Verständnis der Ist-Kosten nicht umgesetzt werden. Nur wer die eigenen Kostenstrukturen und Marktgegebenheiten kennt, ist in der Lage, die besten Konditionen auszuhandeln.
Wie unterstützen Sie Ihre Kunden bzw. wie gehen Sie vor?
Wir gehen nach der von uns definierten Methode des „Analyse, Advise, Act!“-Ansatzes vor. Das Fundament ist eine detaillierte Analyse der Ist-Situation, bei der wirklich alle mobilitätsrelevanten Aspekte (bspw. Verträge, Bestandslisten, Kosten, Halterhaftungsthemen) analysiert werden. Es entstehen die ersten sogenannten Quick Wins und es werden sorgfältig Optimierungsmöglichkeiten sowie Einsparpotenziale identifiziert. In der Advise-Phase entwickeln wir mit unseren Kunden maßgeschneiderte Lösungen, die wir dann gemeinsam in der Act-Phase umsetzen. Bei uns gibt es keine reinen PowerPoint-Folien. All das, wozu wir raten, haben wir selbst getreu dem Motto „Aus der Praxis für die Praxis“ unzählige Male umgesetzt.
Und wie profitieren die Kunden?
Durch die Beratung wird ein umfassendes Wissens und Verständnisniveau für die kundeneigene Mobilität ermöglicht. Das Resultat ist nicht nur ein optimiertes Fuhrparkmanagement, sondern es ergeben sich auch finanzielle Vorteile. Unsere Kunden erzielen Einsparungen von ca. 10 % der Fuhrparkkosten und diese eingesparten Kosten decken sehr häufig bereits unsere Beratergebühren.
Das kann sich sehen lassen. Welchen Tipp haben Sie abschließend für unsere Leser?
Eine genaue Beschäftigung mit dem eigenen Fuhrpark ist die Grundlage für eine erfolgreiche Kostenkontrolle und die strategische Weichenstellung zur Entwicklung einer eigenen zukünftigen Mobilitätstrategie. Unternehmen mit begrenzten Ressourcen können von einem höchstmöglichen Digitalisierungsgrad und Telematiksystemen profitieren. Mehr dazu gerne an anderer Stelle. Externe Hilfe von Marktbegleitern ist effektiv, aber für eine gründliche Analyse aller Dienstleister und Kosten ist besonders die Expertise unabhängiger Mobilitätsberater:innen empfehlenswert. In einer sich ständig wandelnden Mobilitätslandschaft ist das Wissen um die Details ein Schlüssel zum nachhaltigen Erfolg.