Deutsche Automobilproduktion soll bis 2030 um 24 Prozent wachsen
Laut einer Prognose von Berylls wird die deutsche Fahrzeugproduktion in den kommenden Jahren um beeindruckende 2,5 Prozent pro Jahr wachsen. Dieser Anstieg liegt deutlich über dem erwarteten Wachstum des realen Bruttoinlandsprodukts (BIP) von 1,4 Prozent pro Jahr. Bis 2030 wird erwartet, dass in Deutschland 5,3 Millionen Fahrzeuge produziert werden, verglichen mit 4,3 Millionen im Vorjahr. Dies entspricht einem erwarteten Wachstum von 24 Prozent, das China mit prognostizierten 17 Prozent übertrifft.
Herausforderungen für die deutsche Automobilindustrie
Die deutschen Automobilhersteller stehen jedoch vor erheblichen Herausforderungen, insbesondere im Hinblick auf die Transformation in Richtung Elektromobilität und die zunehmenden geopolitischen Unsicherheiten. Diese Herausforderungen könnten zu Produktionsverlagerungen und negativen Auswirkungen auf die Geschäftsmodelle führen, was die Inlandsfertigung um bis zu 32 Prozent schrumpfen lassen könnte, wie Berylls analysiert hat. Im besten Fall könnte die deutsche Produktion bis 2030 um 13 Prozent gegenüber dem erwarteten Mittelwert auf sechs Millionen Fahrzeuge steigen. Tatsächlich wird das Produktionsvolumen jedoch hauptsächlich durch den US-Elektroautohersteller Tesla in seinem Werk in Grünheide erhöht.
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Herausforderungen durch ausländische Hersteller
Die deutsche Automobilindustrie sieht sich auch mit ausländischen Herstellern konfrontiert, die Werke im nahen europäischen Ausland errichten, um Europa mit erschwinglichen Fahrzeugen zu beliefern. Beispielsweise plant der chinesische Hersteller BYD ein Werk in Ungarn.
Die Rolle der Industriepolitik
Um die Bedeutung des Standorts Deutschland in der Automobilproduktion zu erhalten, ist es entscheidend, in hiesige Produktionsstandorte zu investieren oder neue Hersteller anzuziehen, ähnlich wie Tesla. Eine engagierte Industriepolitik sollte die Weichen für solche Entwicklungen stellen und bürokratische Prozesse entbürokratisieren. Die zeitlich begrenzte Einführung eines Industriestrompreises wird von Berylls als wenig hilfreich angesehen.
Auswirkungen auf das BIP
Ein Schrumpfen der deutschen Automobilindustrie würde unmittelbare und erhebliche Auswirkungen auf das BIP haben. Das schlechteste prognostizierte Szenario von Berylls, das einen Produktionsrückgang von 1,7 Millionen Fahrzeugen bis 2030 vorsieht, würde das BIP um 1,6 Prozent negativ beeinflussen. Daher sind alle relevanten Akteure aufgefordert, wirksame Maßnahmen zu ergreifen, um einen solchen Abschwung zu verhindern, da die Autohersteller allein dies nicht bewältigen können.