Tesla, der Elektroauto-Pionier, plant einen massiven Rückruf des Autopiloten in den USA, der gut zwei Millionen seiner Fahrzeuge betrifft. Der Grund dafür liegt in einer Untersuchung der US-Verkehrssicherheitsbehörde NHTSA, die zu einem freiwilligen Rückruf geführt hat. Betroffen sind nahezu alle Tesla-Elektroautos, die seit 2012 in den USA produziert wurden. Die Aktion konzentriert sich auf ein entscheidendes Software-Update, das die Autosteer-Funktion des Autopiloten optimieren soll.
Der Ursprung der NHTSA-Untersuchung
Die NHTSA leitete die Untersuchung im August 2021 ein, nachdem mehrere Teslas mit aktiviertem Autopiloten in auffällige Unfälle verwickelt waren. Alle Zwischenfälle folgten einem ähnlichen Muster, bei dem die betroffenen Fahrzeuge auf Rettungsfahrzeuge mit eingeschaltetem Warnblinklicht am Straßenrand auffuhren. Infolgedessen interessierte sich die NHTSA dafür, wie Tesla sicherstellt, dass die Fahrer trotz aktiviertem Autopiloten die Hände am Lenkrad behalten.
Tesla reagierte darauf mit der Implementierung von Bewegungssensoren am Lenkrad und, in neueren Modellen, einer Cockpitkamera. Die NHTSA war jedoch der Ansicht, dass diese Maßnahmen nicht ausreichten.
Autosteer-Funktion und Autopilot-System
Die Autosteer-Funktion ist ein integraler Bestandteil des Autopilot-Systems von Tesla. Dies ermöglicht es Fahrzeugen, auf Autobahnen und gut ausgebauten Straßen teilautonom zu fahren, indem sie eigenständig lenken, beschleunigen und bremsen.
Freiwilliger Rückruf trotz Meinungsverschiedenheiten
Trotz anfänglicher Differenzen zwischen Tesla und der NHTSA hat sich das Unternehmen nun zu einem freiwilligen Rückruf entschieden. Dies betrifft etwa zwei Millionen Elektroautos der Modelle S, X, 3 und Y, die zwischen 2012 und Dezember 2023 produziert wurden. Das geplante Software-Update soll die Bedenken der NHTSA hinsichtlich der Autosteer-Funktion zerstreuen.
Die Installation der neuen Software ist für Mitte des Monats geplant und wird zusätzliche Kontrollen und Warnungen einführen. Dies soll sicherstellen, dass Tesla-Fahrer während der Nutzung des Autosteer-Modus aufmerksam bleiben. Bislang gibt es keine entsprechenden Maßnahmen in Deutschland, wo der Autopilot eher als Assistenzsystem fungiert, um die Spur und den Abstand zum Vordermann zu halten.