Elektromobilitaet boomt – immer mehr Unternehmen rüsten ihre Flotten auf E-Fahrzeuge um. Das gilt auch für die Kunden von UTA Edenred, die nicht nur nachhaltigere Services bieten wollen, sondern gleichzeitig auch immer strengere Umweltvorgaben erfüllen müssen. Richard Röhr, Sales Director Fleet & Mobility DACH bei UTA Edenred, erklärt, was die Unternehmen dafür brauchen und wie der Mobilitätsdienstleister sie dabei unterstützen kann.
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Herr Röhr, Elektrofahrzeuge etablieren sich zunehmend in deutschen Fuhrparks. Worauf ist diese Entwicklung zurückzuführen?
Richard Röhr: Mobilität muss heute nicht nur einfach, sondern auch nachhaltig sein. Da Elektrofahrzeuge über den gesamten Lebenszyklus betrachtet deutlich emissionsärmer als Verbrenner sind, werden sie jetzt auch in kommerziellen Flotten zunehmend nachgefragt.
Neben der Verbesserung der CO2-Bilanz spielen natürlich auch die Total Cost of Ownership und die wirtschaftliche Nachhaltigkeit für die Unternehmen eine bedeutende Rolle. Obwohl im Anschaffungspreis höher als Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor, sind Elektromobile bei den Unterhaltungskosten deutlich günstiger. Darüber hinaus gibt es aktuell zahlreiche Förderprogramme von der KfW, der BAFA oder den Kommunen, mit denen die Kosten nachhaltig gesenkt werden können.
UTA Edenred
- 5.0/ 5 1 Bewertung
- Tank- und Ladekarten
Wir nutzen die UTA Karte seit über 4 Jahren in unserem Fuhrpark und sind damit sehr zufrieden....
Gilt das auch für Lkw?
Richard Röhr: Definitiv. Die Messe transport logistic in München hat ganz klar gezeigt, dass auch die Hersteller im „Heavy Duty“-Sektor auf Elektromobilität setzen. Die ersten Lkw mit Elektroantrieb wurden bereits ausgeliefert und die Nachfrage ist enorm – auch bei unseren Kunden, von denen sich viele bereits E-Lkw bestellt haben. Deshalb wird momentan auch in das sogenannte Depot Charging investiert, mit denen die Fahrzeuge direkt auf dem Betriebsparkplatz geladen werden können.
Und wie steht es mit Wasserstoff?
Richard Röhr: Wasserstoff ist aufgrund kurzer Betankungszeiten, hoher Nutzlast und Einsatzflexibilität sowie hoher Reichweiten sicherlich ein vielversprechender Energieträger in der Transportlogistik. Die Fahrzeuge sind eine saubere Alternative zu Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor – auch wenn eine flächendeckende Versorgung mit Wasserstoff-Tankstellen in Europa derzeit noch nicht gegeben ist. Im vergangenen Jahr verfügte Europa lediglich über 254 Wasserstoff-Tankstellen – davon 105 in Deutschland, 44 in Frankreich und je 17 in Großbritannien und den Niederlanden.
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Die fortschreitende Elektrifizierung der Fuhrparks stellt neue Anforderungen an die Tankkarte und die verfügbaren Akzeptanzstellen. Wie haben Sie Ihr Angebot angepasst?
Richard Röhr: Wir wollen unseren Kunden natürlich immer das optimale Akzeptanznetz und den bestmöglichen Rundum-Service für ihre Mobilität bieten – unabhängig davon, auf welche Antriebe und Energien sie setzen. Deshalb haben wir in enger Zusammenarbeit mit unserem Partner ChargePoint, einem führenden Ladenetzwerkbetreiber für Elektrofahrzeuge, unser E-Mobilitätsangebot komplett neu aufgestellt. Mit UTA eCharge haben unsere Kunden Zugang zu mehr als 415.000 öffentlichen Ladepunkten in 33 europäischen Ländern, davon über 74.000 allein in Deutschland – Tendenz steigend. Denn das Netz von ChargePoint wächst kontinuierlich und ermöglicht es Fahrern von Fahrzeugen mit Elektroantrieb, in ganz Europa jederzeit eine geeignete Ladestation auf ihrer Tour zu finden.
Haben Sie auch eine Lösung für Ladevorgänge am Arbeitsplatz in petto?
Richard Röhr: Wie bereits angekündigt, werden wir unsere Ladelösung sukzessive um weitere Anwendungsbereiche erweitern. Seit April 2023 ist mit UTA eCharge auch das Laden am Arbeitsplatz möglich. Interessierte Kunden werden in Zusammenarbeit mit unserem Partner ChargePoint beraten und bei der Planung für den Aufbau einer eigenen Ladeinfrastruktur unterstützt. Auch die Installation, Einrichtung und Wartung der Ladestationen erfolgt durch unseren Partner oder einen seiner bundesweiten Partnerbetriebe.
Welche Vorteile hat das Workplace Charging?
Richard Röhr: Das Laden am Arbeitsplatz bringt gleich mehrere Vorteile mit sich. Zum einen motiviert der Arbeitgeber seine Mitarbeiter zum Umstieg auf Elektromobilität und kann ein eigenes Geschäftsmodell entwickeln, um den Strom an seine Angestellten zu verkaufen. Natürlich können auch Geschäftskunden und Besucher die Ladesäulen nutzen, was nicht nur ein guter Service ist, sondern auch zur Imagebildung beiträgt. Zum anderen bleiben Firmenwagen, Liefer- oder Servicefahrzeuge mithilfe der eigenen Ladeinfrastruktur stets aufgeladen und sind so immer einsatzbereit. Fahrer und Mitarbeiter müssen keine öffentlichen Ladesäulen suchen und sparen dadurch Zeit für ihre täglichen Aufgaben. Dabei profitieren UTA eCharge-Kunden von Kostenersparnissen durch die Abwicklung über den eigenen Stromvertrag und das vereinfachte Flottenmanagement.
Wie sieht das Geschäftsmodell für Arbeitgeber konkret aus?
Richard Röhr: Ein Geschäftsmodell ergibt sich beispielsweise aus einer Kombination von einer Photovoltaikanlage mit einer Ladeinfrastruktur am Arbeitsplatz. Der Arbeitgeber kann dann den selbstproduzierten Strom an seine Mitarbeiter verkaufen und die Ladepunkte als Public Charging Points für die Öffentlichkeit zugänglich machen. Zusätzlich kann hier noch der THG-Quotenhandel berücksichtigt werden.
Was bedeutet der THG-Quotenhandel?
Richard Röhr: Mit der Treibhausgasquote – auch THG-Quote genannt – will der Gesetzgeber die Treibhausgasemissionen im Verkehrssektor senken. Dazu wird den Mineralölfirmen eine Quote zur Einsparung von Treibhausgasen vorgegeben, die unter anderem mit den CO2-Einsparungen durch Elektroautos erbracht werden kann. Die Mineralölunternehmen können die sogenannten THG-Zertifikate erwerben, um ihren Reduktionsverpflichtungen nachzukommen. Dadurch werden herkömmliche Kraftstoffe preislich unattraktiver, da sie durch den Kauf von THG-Zertifikaten kompensiert werden müssen.
Und wie sieht es mit einer Lösung für das Home Charging aus?
Richard Röhr: Auch hier haben wir bereits ein Ladeangebot in petto und bereiten gerade die Testphase vor. Wenn alles nach Plan läuft, wird der offizielle Startschuss noch im 2. Quartal 2024 fallen.